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Riesen Party auf dem Tivoli

Benjamin Auer und Zoltan Stieber schießen sich in die Herzen der Schwarz-Gelben

Mit einem ganz anderen Gefühl als in den letzten Wochen betrat ein Anhänger der Schwarz-Gelben am Freitagabend den Aachener Tivoli. Zuletzt konnte das Team von Trainer Hyballa beim Aufstiegsaspiranten FC Augsburg einen überraschenden Dreier einfahren.
Das dort vorhandene Engagement und Temperament forderte der Coach nun auch gegen den Tabellenvorletzten aus dem Ruhrgebiet. Trotz überzeugender Leistung im Süden Deutschlands, nahm der Mann an der Seitenlinie einen Wechsel in der Startelf vor. Verletzungsbedingt konnte Casper nicht in der Viererkette neben Stehle, Olajengbesi und Achenbach starten. Der 29 Jährige klagte über Adduktorenprobleme, für ihn begann Tobias Feisthammel, der in Augsburg für diesen von der Bank ins Spiel kam.
Im umgestellten 4-3-3 aus der vergangenen Woche agierten Kratz auf zentraler Position, sowie Fardi und Höger auf den Außenbahnen vor der umgestellten Abwehrreihe. Während man Auer im Mittelstürmerposition wiederfand, markierten Stieber und Uludag die Außenpositionen. Im Kasten stand David Hohs.

Benny Auer war nicht nur
Doppeltorschütze..
Auf dem Platz spiegeln sich schon in den ersten Minuten die erfolgversprechenden Worte des Trainers wieder. "Wir wollen den Fans einen Heimsieg schenken.", hatte dieser einst vor Anpfiff der Partie gesagt. Dementsprechend spielbestimmend war der Auftritt der Alemannen zu Beginn. Sie spielten munter nach vorne, drückten die Gäste aus dem Ruhrpott immer weiter in die eigene Hälfte. Während diese auf vereinzelte Konter warteten, und ein Standard ihre einzige Chance blieb, agierten die Schwarz-Gelben dahingegen viel offensiver. 
Mit schnellerem Passspiel versuchten die Alemannan zu überzeugen, Stieber steckte zu Auer durch, Pirson im Gästekasten war jedoch einen Schritt schneller (11'). 
Der RWO-Keeper musste keine 60 Sekunden später wieder eingreifen. Einen Weitschuss Högers packte er jedoch sicher. 

Keine Chance hatte der Schlussmann der Rot-Weißen wenige Minuten später. Höger steckte einen langen Ball brillant auf Auer zu, der hatte keine Mühe mit dem Abschluss, ließ Pirson mit einem gekonnten Schuss ins lange Eck keine Chance (14').
Lange Zeit schleppen sich die Gäste mit viel Mühe vor den Aachener Kasten, nur bei Standards muss Hohs überhaupt eingreifen. Anders war dies plötzlich, als König einen Abwehrfehler Olajenbesis ausnutzte und plötzlich vor dem Kasten Hohs' auftauchte. Der Angreifer der Rot-Weißen versuchte es mit einem Heber, Hohs klärte jedoch sicher (19').
Fast Schuld am Ausgleich ebendieser wäre Hohs wenige Minuten später gewesen. Ein Schuss aus dem Hinterhalt landete plötzlich im Aachener Kasten, weil der Linienrichter jedoch eingegriffen hatte, wurde der Treffer nicht gezählt. König hatte Keeper Hohs nachvollziehbar die Sicht genommen (21').

Auch wenn sich RWO kurz zu Wort gemeldet haben schien, dominierte Schwarz-Gelb auch in den Folgeminuten. Ständig lauerten die Jungs von Trainer Hyballa vor dem Gästekasten auf, Uludag hatte 10 Minuten vor der Pause die beste Möglichkeit zum 2:0, die Oberhausener Hintermannschaft konnte jedoch klären.
Auf der Gegenseite wurde es vor der Pause dann doch noch einmal brenzlich. König tauchte erneut vor Keeper Hohs auf, dieser kam weit raus und konnte die Situation entschärfen (41').
Mit dem Pausenpfiff dann doch noch ein Rückschlag: Tobias Feisthammel winkte die Sanitäter zu sich, der Abwehrmann konnte nicht weiter machen, wurde mit einer Sprunggelenksverletzung sofort ins Krankenhaus eingeliefert.

..als Kapitän setzte er sich gegen
die Teamkollegen beim Strafstoß durch
Verletzungsbedingt musste Hyballa zur Pause wechseln. Für Feisthammel stand jetzt Junglas auf dem Platz. Dieser rückte für Fardi auf die Außenbahn, der Neuzugang aus Berlin zeigte sich flexibel und absolvierte die zweite Hälfte als Unterstützung in der Abwehrreihe.
Keine fünf Minuten braucht die Alemannia, um an das flotte Offensivspiel der ersten 45 Minuten anzuknöpfen. Uludag ist es, der Stieber perfekt bedient, dieser nimmt das Leder mit dem Außenrist und spitzelt den Ball gekonnt in den RWO-Kaste - 2:0 (51').
Deutlich Fahrt nehmen die Tivoli-Kicker nun auf. Die Gäste trauen sich nur noch mit Standards vor das Tor der Schwarz-Gelben, die auch in Hälfte zwei deutlich überlegen sind.
Diese Überlegenheit hätte Junglas noch deutlicher machen können und schon 30 Minuten vor Schluss alles klar machen können, einen schönen Ball Auers verstolpert der Akteur jedoch im Strafraum der Rot-Weißen (62').

Auf der Gegenseite plötzlich rege Aufruhr. Pappas kam über Links, ging bis an die Torauslinie und spitzelte den Ball dann auf Hohs, der das Leder nicht unter Kontrolle bekam und erst auf der Linie zupacken konnte. Die Oberhausener meinen, den Ball schon hinter der Linie gesehen zu haben, was die Videoanalyse jedoch beweist: Schon Pappas Dribbling ging über die Torauslinie hinaus - es bleibt bei der 2:0 Führung der Schwarz-Gelben, jedenfalls für wenige Sekunden.
Im direkten Gegenzug hat Stieber im Strafraum der Rot-Weißen alle Zeit der Welt. Der Angreifer nutzt den freien Raum gekonnt aus, lässt Pirson im Kasten keine Chance. Der Ungar verwandelte zu seinem 10. Saisontor (66').
Wenige Minuten später ist der flotte Flügelflitzer wieder an einer Aktion im Strafraum der Gäste beteiligt. Klinger holt Stieber unsanft von den Beinen, nachdem dieser im zweiten Anlauf das Leder auf den Kasten Pirsons hämmern wollte - Schiedsrichter Fischer entschied korrekt auf Strafstoß. Nach kurzer Disskussion markierte Kapitän Auer den Schützen, hatte vom Punkt keine Probleme und verwandelte sicher zum 4:0.

"Ich glaube, wir wollten den beiden rein machen.", berichtet Doppeltorschütze Auer nach dem Spiel über den Elfmeter, dessen Schütze zwischen Stieber und ihm gewählt wurde. "Er ist unser Kapitän.", erklärte Stieber. "Ich habe ihm den überlassen."

Es blieb der letzte Treffer auf dem Aachener Tivoli an diesem Abend. Oberhausen fand man nun überhaupt nicht mehr im gegnerischen Strafraum wieder, die letzten Minuten spielte die Alemannia gekonnt runter. Högers Auftauchen vor dem gegnerischen Kasten blieb der letzte nennenswerte Angriff. Höger scheiterte jedoch an Pirson (79').
Zoltan Stieber war neben Benny Auer der Mann des Tages
Bei den Auswechslungen der beiden Torschützen gegen Ende der Partie dann Standing Ovations. Mit dem Doppelback hatten sich vor allem Auer und Stieber in die Herzen der Fans geschossen.
Letzterer wurde von selbigen nach dem Abpfiff noch richtig gefeiert. Die Südkurve forderte ein Humba - "Stieber, Stieber auf den Zaun." 
Diesen Wünschen wurde der Ungar nur zögernd gerecht. "Das ist nicht mein Ding.", erklärte er. Stieber hatte sich groß feiern lassen - das mit dem Humba müsste man dann jedoch noch einmal üben.
Weil der Doppeltorschütze leicht überfordert mit den Wünschen seiner Anhänger war, übernahm die Rolle später Marco Höger. Zusammen mit den Schwarz-Gelben stimmte er das längst überfällige Humba an - ein schöner Abend auf dem Tivoli endet mit einer riesen Party!

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