Vom Punkt kein Augenschmaus
Zwei vergebene Elfmeter führen zum Klein-Debakel
Nach der schwachen Niederlage in Ingolstadt am vergangenen Wochenende, hatte man unter der Woche einige Gespräche geführt. So langsam aber sicher galt es endlich etwas gut zu machen am Tivoli - nach der Heimpleite gegen die Hertha (0:5) hatte man den Schwarz-Gelben Anhängern schließlich nicht mehr viel geboten.
Um dies zu ändern veränderte Trainer Hyballa seine Startformation im Gegensatz zum Ingolstadtspiel auf zwei Positionen. Tobias Feisthammel rückte zum wiederholten Male auf die rechte Außenbahn in der Abwehrreihe. Für ihn nahm Mirko Casper auf der Bank Platz. Neben Feisthammel durften Olajengbesi, Stehle und Achenbach in der Abwehr von Beginn an ran.
Vor der Viererkette rückte Marco Höger auf die Sechser-Position. Kevin Kratz, der diese Stelle in der Regel einnimmt, fand man auf Högers Rechtsaußen-Position wieder. Auf der Gegenseite ackerte Radjabali-Fardi.
Tolgay Arslan bekam auf der 'Zehn' den Vorzug gegenüber Bilal Cubukcu. Das Sturmduo bestand wie gewohnt aus Zoltán Stieber und Benjamin Auer. Im Kasten der Tivoli-Kicker stand David Hohs.
Vor der Viererkette rückte Marco Höger auf die Sechser-Position. Kevin Kratz, der diese Stelle in der Regel einnimmt, fand man auf Högers Rechtsaußen-Position wieder. Auf der Gegenseite ackerte Radjabali-Fardi.
Tolgay Arslan bekam auf der 'Zehn' den Vorzug gegenüber Bilal Cubukcu. Das Sturmduo bestand wie gewohnt aus Zoltán Stieber und Benjamin Auer. Im Kasten der Tivoli-Kicker stand David Hohs.
Letzterer wurde zu Anfang auch direkt geprüft. Beide Seiten pfiffen frischen Wind in die Partie. Mit viel Zug ging es hin und her - ein erstes Zeichen setzten allerdings die Gäste aus Bochum.
Doch auf der Gegenseite ging es schon früh heiß her. Die erste Chance für die Gastgeber hatte Tolgay Arslan, der sich auf Rechts gegen zwei Gegenspieler durchsetze, seinen Meister jedoch in Keeper Luthe fand (5').
Obwohl sich die besseren Gegebenheiten auf Seiten der Alemannia fanden: Die Gäste aus dem Ruhrgebiet schafften es eher, diese zu nutzen. Schon nach knapp einer Viertelstunde ließen die Blau-Weißen ihre zahlreich angreisten Anhänger (knapp 2.000 Bochumer) jubeln: Ob es eine missglückte Flanke oder ein gezielter Torschuss war, weiß der Torschütze wohl selbst nicht. Aus unvorhersehbarer Position landete ein strammer Ball Azaouaghs direkt im Kasten Hohs' - 0:1 (14').
Gestärkt vom glücklichen Fürhrungstreffer machten die Bochumer direkt da weiter, wo sie aufgehört hatten. Maltritz scheiterte im Verlauf jedoch am Keeper der Gastgeber (23').
Im Gegenzug setzte sich auf Aachener Seiten Höger nun häufiger im Mittelfeld durch. Während er sich zuvor per Distanzschuss noch selbst ran traute, sein Ball aber in den sicheren Armen Luthe landete (25'), steckte er wenige Minuten später gekonnt zu Tolgay Arslan durch, der sich vorne bereits freigelaufen hatte. Der junge Deutsch-Türke war an der Abwehrreihe schon vorbei, bewies die Nerven im Einzelduell gegen den Gästekeeper und netzte gekonnt zum 1:1 Ausgleichstreffer ein (26').
Vor der Pause wurde auf beiden Seiten der Druck jetzt noch einmal erhöht. Der Ausgleichtreffer der Schwarz-Gelben stärkte ihren Spielaufbau enorm. Man stand zwischenzeitig sicherer in der Mitte, kam darüber hinaus zu weiteren Chancen im gegnerischen Strafraum. Höger markierte in der 40. Minute noch einmal Torgefährlichkeit - sein Ball konnte vom Bochumer Keeper noch abgewehrt werden, kurz danach pfiff Schiedsrichter Dr. Felix Brych zum Pausentee.
Unverändert ging es nach der Halbzeitpause auf beiden Seiten weiter, die Spielfreude hatte man dabei in der Kabine nicht verloren. Vorallem die Blau-Weißen starteten mit gehobenem Druck zurück in die Partie - keine zehn Minuten später machte sich dies auch im Ergebnis sichtbar. Ein Querleger vor dem Tor der Schwarz-Gelben ließ die Abwehrschaft aus ihren Angeln reißen. Ümit Korkmaz behielt den Überblick und schob das Leder aus kurzer Distanz über die Linie (55').
Nicht geschockt vom Gegentreffer rannten die Tivili-Kicker weiter in Richtung Bochumer-Strafraum. Nach einer knappen Stunde fand man an dessen Boden Kapitän Auer wieder, gefoult von Maltritz holt der Torschütze einen Elfmeter heraus, Höger vergibt die riesen Chance als eigentlich sicherer Elfmeterschütze (61').
Man war noch gar nicht darüber hinwege gekommen, was dort auf dem Rasen passiert war, da wurde es auf den Rängen erneut lauter. Eine plötzliche Rudelbildung im Strafraum der Bochumer machte auf sich Aufmerksam, allen voraus Schiedsrichter Brych, der erneut auf den Punkt zeigte.
Keeper Luthe hatte Radjabali-Fardi übel im Gesicht erwischt, der Berliner musste lange behandelt werden, ehe er wieder ins Spiel kam, wenige Minuten später dann jedoch ganz ausgewechselt wurde.
Für Elfmeterschütze Höger trat Kaptiän Auer zum Zweiten an. Auers Knaller prallte an die Latte und tischte im graden Strahl nach unten. Auf der Tribühne feierte man schon den Ausgleich, Schiedsrichter Brych pfiff ab, gab das Tor nicht (63'). Zwei verschossene Elfmeter in einer so kurzen Phase, da liegt Kapitän Auer am Ende des Spiels schon richtig, wenn er raus lässt: "Ich glaube, man muss ganz tief in den Archiven graben, um zwei Elfmeter
in so kurzer Zeit zu finden, die dann auch noch verschossen werden." - dennoch muss man den TV-Ausschnitten glauben, die den Schuss des eigentlich so sicheren Schützen zeigen: Dieser Ball hätte vom Linienrichter im Tor gesehen werden müssen.
Die beiden, herben Rückschläge lagen nicht nur den Menschen auf den Rängen sehr auf dem Herzen. Auch die Alemanen auf dem Platz taten sich schwer, das Geschehene zu verdauen. Frust symbolisierte sich an härteren Fouls - nach einem härteren Einsteigen Feisthammels sah der Verteidiger seine zweite gelbe Karte und wurde somit des Platzes verwiesen.
Ein eigentlich gleichwertiges Spiel sollte zum Ende der Partie noch zu einem Drama für die Heimmannschaft werden. Zur Zeit, in der man sich vom großen Schrecken eigentlich wieder erholt hatte, machte sich Schiedsrichter Brych in Aachen noch unbeliebter. Nach einem Foul von Stehle im Strafraum sah der Innenverteidiger die gelbe Karte, zu Folge ein weiterer Strafstoß, der vom Bochumer Maltritz sicher verwandelt wurde (86').
Wenig später war dann auch Schluss. Rund 19.000 Zuschauer sahen am Tivoli eine spannende Partie, die, abgesehen von umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen, eigentlich gleichwertig hätte enden müssen.
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