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"Wir werden von Spiel zu Spiel reifer"

Hyballa ist nach der Partie gegen Paderborn zufrieden mit seinem Team.

Mit dem Ziel eines Dreiers startete die Elf von Trainer Hyballa am Samstag Vormittag in die Partie gegen die Ostwestfalen. Wie der Trainer bereits im Vorfeld angekündigt hatte, sollten personelle Änderungen wenn überhaupt nur gering bleiben. So startete man, leicht verändert, die Viererkette mit Timo Achenbach, Tobias Feisthammel und Mirko Casper, der mit Seyi Olajengbesi einen neuen alten Partner an die Seite bekam. Den ersetzten Radjabali-Fardi fand man im linken Mittelfeld wieder. Für ihn blieb vorerst Manuel Junglas auf der Bank. Auf der Gegenseite agierte wie gewohnt Marco Höger. Tolgay Arslan bekam gegenüber Bilal Cubukcu den Vorzug, Kevin Kratz komplettierte die Raute auf der "Sechs". Das Sturmduo bildeten Auer und Stieber.


Die rund 450 mitgereisten Fans bekamen direkt in der Anfangsphase schmackhaften Fußball unter die Nase gerieben. Die Alemannia begann zügig, die Gastgeber in die eigene Hälfte zu drücken. Schon nach 7 Minuten zeigten die Schwarz-Gelben, dass sie sich stetig mit gezieltem Training verbesserten. Wo vor einem halben Jahr die Ecken und Standards noch in der Versenkung landeten, entstehen nun gekonnte, einstudierte Torraumszenen. So auch nach einer Kratz-Ecke, die den weit rausgelaufenen Arslan an der Straufraumgrenze fand. Dieser hob den Ball gekonnt zu Stieber, der mit einer Volleyabnahme ins linke obere Eck zielte - keine Chance für Keeper Masuch.

Früher Flop - Heute "Top":  Die Standards von Kevin Kratz
Doch so schnell die Alemannen  auch in Führung gegangen waren, so schnell glichen die Gastgeber den Zwischenstand wieder aus. Jansen setzte sich gegen Casper durch, ließ den Abwermann gekonnt zurück und netzte aus spitzem Winkel zum 1:1 ein (10').
Der Zwischenstand repräsentierte den Spielverlauf nicht gerade. Die Tivoli-Kicker hatten ganz klar mehr vom Spiel, waren über weite Strecken besser. Radjabali-Fardi hatte nach 17 Minuten das 2:1 schon auf dem Fuß, das Aluminium rette jedoch für die Blau-Weißen.
Man ackerte hart auf dem Rasen der Energieteam-Arena. Folgerichtig wurde dies nach rund einer halben Stunde auf den Zählern des Zwischenstandes sichtbar: Ebenfalls nach einem Standartd von Kevin Kratz, erreichte das Leder Benny Auer, der als (nun alleiniger Torschützenkönig der 2. Bundesliga) zu seinem 15. Treffer und der 2:1 Führung einnetzte (29').

Doch wie auch bei der ersten Führung schien alles gegen die Jungs von Trainer Hyballa zu sein. Nur 2 Minuten nach dem Treffer des Kapitäns tauchte vor dem Kasten Hohs' Gonther frei auf. Dem Abwehrmann fehlten im Abschluss jedoch die Nerven. Er setzte weit über die Querlatte (31').
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Alemannen kurz vor der Pause etwas zurück. Der Treffer Auers stärkte und gab den nötigen Sicherhalt. Paderborn erhöhte den Druck, scheitere jedoch im Abschluss geschickter Angriffe. Nach 45 Minuten rief Schiedsrichter Welz zum Pausentee. Die Alemannen zogen mit einer 2:1 Führung in die Kabinen.

Verletzungsbedingt musste Hyballa nach der Pause wechseln. Höger, der in der ersten Halbzeit einen Schlag aufs Sprunggelenk bekam, blieb draußen. Für ihn stand jetzt Manuel Junglas auf dem Platz. Dieser hatte nach 10 Minuten auch direkt die Chance, zur Erhöhung der Führung beizutragen: Der Mittelfeldmann steckte zu auf Stieber, das Sturmduo funktionierte jedoch nicht ganz. Auer erwischte das Leder im Strafraum nicht mehr. Kratz zirkelte wenig später einen Freistoß nur knapp über den Kasten der Blau-Weißen.
Die Ostwestfalen zogen sich nun mehr und mehr zurück. "In der zweiten Halbzeit hat es uns der Gegner dann leicht gemacht.", sprach der Neuzugang aus Berlin, Shervin Radjabali-Fardi, nach der Partie nachfolgend als Torschütze an. Nach rund einer gespielten Stunde legte Auer einen Pass von Arslan quer, Radjabali-Fardi fasste sich aus der zweiten Reihe ein Herz und zimmerte das Leder Vollspann auf den Kasten Masuchs, der etwas unglücklich aus der Sicht der Blau-Weißen das Leder in den eigenen Kasten lenkte - 3:1 (61').
Radjabali-Fardi mit Premierentor
Das Spiel nun entschieden gingen es die Alemannen wieder etwas ruhiger an. Auch wenn Paderborn versuchte, noch einmal alles nach vorne zu schmeißen, fehlten die entscheidenen Torraumszenen. Nach 90 Minuten pfiff Schiri Welz das Spiel bei den Ostwestfalen ab. Mit 3:1 besiegte die Alemannia die Blau-Weißen und setzt mit diesem torreichen Sieg die Serie fort. Man befindet sich vor dem Spiel gegen den Tabellenführer Hertha BSC am Samstag (26.02. - 13.00 Uhr) nun auf dem 8. Tabellenplatz wieder.

Trainer Hyballa zeigt sich nach dem Spiel bei den Ostwestfalen sehr zufrieden. Der Mann an der Seitenlinie konnte dem Spiel getrost Aufmerksamkeit schenken, ohne großartig Unmut zu äußern: "Es war für mich eine völlig neue Erfahrung, die letzte halbe Stunde relativ entspannt auf der ziemlich harten Trainerbank hier in Paderborn zu sitzen", so Hyballa. "Es war heute eine sehr souveräne Vorstellung meiner Spieler, ich bin sehr zufrieden."

Weniger erfreulich ist jedoch der mir zu Ohren gekommene härtere Polizeiangriff gegenüber den Aachener Fans. Laut Augenzeugen seien die Polizeibeamten mit härteren Maßnahmen in den Block eingedrungen, hätte mit Hilfe von Pfefferspray auch Untätige und Kinder ruhig gestellt und verletzt. Was es mit alle dem konkret auf sich hat, könnt ihr hier nachlesen.

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