Kein Abdrift in die Erfolgsspur
Wieder nur Remis in Paderborn - Alemannia bleibt Schlusslicht!
Der wiedergenesene Kevin Kratz feierte, nachdem er im Derby gegen Fortuna Düsseldorf aufgrund einer Zerrung im Oberschenkel pausieren musste, nicht nur sein Comeback in das Aachener Aufgebot sondern auch in der Startformation. Für den defensiven Mittelfeldmann nahm Mario Erb zu Beginn auf der Ersatzbank Platz, die Viererkette bildete sich demnach ohne den Ex-Bayer aus Timo Achenbach, Tobias Feisthammel, Seyi Olajengbesi und Shervin Radjabali-Fardi. Im 4-2-3-1 System markierte Manuel Junglas den zentralen Punkt im offensiven Mittelfeld, unmittelbar vor der Doppelsechs um Kratz und Sibum. Über die Außen kamen Marco Stiepermann und Ray Yabo, während Kapitän Auer im Aachener Angriff die einzige Spitze darstellte. Im Kasten der Schwarz-Gelben stand wie gewohnt Boy Waterman.
Letzterer wurde in den ersten Minuten dann auch direkt gefordert. Der Gastgeber aus Ostwestfahlen ging mit viel Druck ins Spiel, zwang den Schlussmann der Schwarz-Gelben damit prompt zu einer Parade. Olajengbesi und Feisthammel bekamen den Ball im Strafraum nicht unter Kontrolle, was zur Folge hatte, dass Waterman das Leder wenige Sekunden später nur noch zu einer Ecke klären konnte.
Die Elf von Peter Hyballa kam nur schlecht ins Spiel. Immer wieder tauchten die Blau-Weißen gefährlich vor Keeper Waterman auf, nicht selten war der Grund hierfür ein schneller Konter gewesen, der nur durch einen Fehler der Aachener im eigenen Angriff zustande gekommen war.
Lange Zeit suchen die Paderborner Lücken in der Abwehr der Tivoli-Kicker - und wenn sie diese einmal nicht fanden, probierten sie sich einfach aus der Distanz. Es dauerte eine Weile, bis sich die Alemannen erstmalig in der gegnerischen Hälfte festsetzten. Zwingende Torchancen blieben allerdings weiterhin aus.
Marco Stiepermann war der erste Aachener, der in der ersten Hälfte den ersten Torschuss abgab. Der lahme Versuch endete in den Armen Kruses, welcher wiederrum den nächsten Kontor der Ostwestfalen einleitete. Brückner kam über den Flügel und brachte die Kugel präzise in den Strafraum, wo Kara am langen Pfosten frei an den Ball kam. Das Aluminium rettete der Alemannia die Null.
Während sich die Paderborner noch über diese vertane Chance entrüssteten, suchten die Alemannen erstmalig den Zug zum Tor. Stiepermann hatte sich bereits aus der Distanz versucht, als er mit einer schönen Einzelaktion vor dem gegnerischen Kasten glänzt. Der Versuch der Dortmund-Leihgabe geht jedoch gut einen Meter über die Latte.
Der Aachener Angriff kam durch Yabo und Stiepermann in Schwung, dem Krönchen setzte wenig später dann Manuel Junglas auf. Die Alemannen protzen manchmal mit den schönsten Torchancen, das einzige Problem besteht darin, dass sie diese dann nicht verwandeln können. Manuel Junglas beispielsweise tauchte frei vor Kruse auf, hätte das Leder nur noch über den Schlussmann hinüberlupfen müssen, scheitert dann dennoch am Keeper der SCPler. Nicht ohne Grund tobte Hyballa an der Seitenlinie und auch die Fans auf den Rängen, die mit großer Anhängerschaft nach Ostwestfalen gereist waren - blieb es schließlich die größte Chance der Alemannia in der ersten Halbzeit. Vor der Pause passierte dann nichts mehr, es ging torlos in die Kabinen.
Beide Trainer sahen es vor, die Elf unverändert in die zweite Hälfte zu schicken. Ohne Neuzugang Odonkor also erwischten die Schwarz-Gelben einen nicht ganz so guten Start wie die Gastgeber. Man konnte das Tempo, das vor der Pause im Spiel der Alemannia zu erkennen war, nicht über die Pause retten, sondern konnte nur zusehen, wie die Paderborner ihr Spiel gestalteten. Diese legten jetzt eine unsanftere Spielweise an den Tag, was Schiedsrichter Petersen dazu zwang, einen genaueren Blick auf die Umgehensweise zu werfen. Viele Fouls bestimmten also die Partie, doch wenn einmal jemand den Abschluss aufs Tor fand, war dies selten die Alemannia. Die wenigen Versuche der Tivoli-Kicker hatten es dann jedoch in sich: Ray Yabo war über den Flügel gestartet, als der Leihgabe vom FC Köln der Winkel allerdings zu spitz wurde, legte er ab zu Radjabali-Fardi, der an der gegenüberliegenden Strafraumgrenze lauerte. Der Berliner zimmerte das Leder gekonnt auf den Kasten Kruses, doch das Aluminium kam dem Paderborner Schlussmann zuvor.
Ein Doppelwechsel der Paderborner bringt auch Peter Hyballa in Stimmung, seine Elf mit einem neuen Mann zu verstärken - und dieser war niemand geringeres als David Odonkor.
Weil schon vor der Partie bekannt war, dass der Flügelflitzer noch keine Luft für 90 Minuten hat, konnte man bereits erahnen, dass er im Laufe der Partie von der Bank kommen sollte. Odonkor ersetzte in den letzten zwanzig Minuten Marco Stiepermann auf der Außenbahn. Und auch Anouar Hadouir durfte die Luft in der Energieteam-Arena noch einmal schnuppern; der Zehner ersetzte Kevin Kratz.
Die Schlussminuten wurden noch einmal richtig hitzig. Ein Handspiel von Olajengbesi erregte die Gemüter, der Nigerianer sah hierfür Gelb. Nachdem sich die Lage wieder entspannt hatte und Schiedsrichter Petersen den Ball zum Freistoß freigegeben hatte, parierte Waterman den Schuss von Meha auf der Linie.
In Odonkors erstem Auftritt in Schwarz-Gelber MonturKruses hämmerte. Der Torwart der Blau-Weißen konnte nur noch zur Ecke klären.
Neben einer weiteren Ecke, die jedoch auch nichts zählbares einbrachte, ging nicht mehr viel in der Energieteam-Arena. Unterm Strich bleibt es bei einem verdienten Remis; beide Mannschaften hätten das Spiel am Freitag in einigen Situationen für sich entscheiden können, doch dies hat die Alemannia in dieser Saison schließlich nicht einmal anstellen können.
Auch wenn es in der momentanen Situation vielleicht nicht sonderlich tröstend ist: Die Alemannia hängt mit mageren 3 Pünktchen zwar immer noch im tiefen Tabellenkeller fest, doch die Serie steht. Seit 3 Spieltagen sind die Schwarz-Gelben ungeschlagen - und vielleicht kann man zumindest darauf im nächsten Heimspiel gegen Greuther Fürth aufbauen.
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