Katastrophal statt phänomenal
Alemannias Einsatz reicht auch gegen Bochum II nicht
Keine Woche blieb Schwarz-Gelb nach dem Debakel in Gladbach, um es zu verdauen und sich optimal auf den kommenden Gegner vorzubereiten. Denn die Zweitvertretung des VfL Bochum stand schon in den Startlöchern, während den Alemannen die Szenarien des vergangenen Spieltags noch in den Knochen steckten. Mit 0:5 wurde man schließlich von der Reserve Borussia Mönchengladbachs deklassiert - eine Pleite, die man nicht mal eben so hinnehmen konnte.
So war die Angst groß, dass es der Elf auf dem Platz am Donnerstagabend auch gegen Bochum so ergehen konnte. Trainer Schubert hatte auf die Katastrophe rigoros reagiert und sein Team gleich auf mehreren Positionen umgestellt. Während Stammtorhüter Löhe weiterhin den Kasten hütete, setzte sich die Viererkette vor ihm aus Ajani, Opper, Kapitän Hackenberg und Neuzugang Stevens zusammen. Der Belgier Lejan rückte zusammen mit Marco Neppe auf die Doppelsechs im zentralen Mittelfeld, über die Außen stürmten Dowidat und der wiedergenesene Garcia. Im Sturm bekam Abedin Krasniqi erneut Unterstützung von Neuzugang Duspara.
Die Geschehnisse aus Gladbach waren noch allgegenwärtig, sodass die Jungs aus der Kaiserstadt in den ersten Minuten noch sehr ängstlich und zurückhaltend agierten. Weil auch auf der Gegenseite von Angriffslust keine Spur war, verlief der Start ausgeglichen und nicht ereignisreich.
Doch auch dieses Mal sollte der schüchterne Start der Gäste täuschen. Bei der ersten Gelegenheit verwandelte Kreyer für Blau-Weiß - Alemannia war schockiert, Bochums hundertprozentige Chancenverwertung bereitete nicht nur auf dem Platz Angst und Schrecken.
Doch anders als in der vergangenen Woche reagierte Schwarz-Gelb sofort und hätte schon im Gegenzug das alte Ergebnis wiederherstellen können, doch Neuzugang Duspara scheiterte am Bochumer Keeper Esser.
Auch wenn sich die Schwarz-Gelben - anders als am letzten Spieltag - nicht sofort mit ihrem Schicksal zufrieden gaben: Das Glück sollte auch heute nicht auf ihrer Seite sein. Alemannia setzte "Hundertprozentige" in den Sand und schaffte es somit nicht, am Halbzeitergebnis noch einmal etwas zu ändern. Mit einem 0:1 Rückstand ging es in die Kabinen.
Fünfzehn Minuten später startete die Elf von Trainer Schubert unverändert in die zweite Hälfte, die ähnlich beginnen sollte, wie die Erste. Schwarz-Gelb war jegliche Angriffslust vergangen, ließ den Gegner zu oft zu gefährlich kommen - da brachte auch der Wechsel von Moslehe für Neppe wenig.
Es sollte ein Spiel sein, das schon vorzeitig verloren war, denn Alemannia war Mitte der zweiten Halbzeit jegliche Durchschlagskraft verloren gegangen. Erinnerungen die letzten Spielzeiten in Liga 2 & 3, in denen Schwarz-Gelb nach vierunddreißig Spieltagen stets den Weg nach unten antreten musste, kamen in die Köpfe aller jener, die auf der Tribüne die Welt nicht mehr verstanden. Wo war der Fußballzauber der ersten Spieltage hin? Wo der Siegeswille, die Motivation und der Einsatz um jeden Preis?
Trainer Schubert reagierte zwanzig Minuten vor Schluss und brachte Marquet und Yoshihara für Garcia und Duspara und gleich verdoppelte sich die Einsatzbereitschaft der Jungs auf dem Platz um ein Vielfaches.
Dennoch: Das Glück sollte es einfach nicht gut meinen mit der Alemannia, die schwachen 70 Minuten konnten von den Schlussminuten nicht kompensiert werden, jeglicher Einsatz nützte nichts. Denn die Bochumer hatten sich jetzt in die eigene Hälfte zurückgezogen, um sich vollends auf das Verteidigen zu konzentrieren - mit Erfolg. Nach neunzig Minuten hieß es mal wieder keine Punkte für Schwarz-Gelb; zum vierten Mal in Folge. Damit befindet sich das Team von Trainer Schubert auf dem elften Tabellenplatz, drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Wiederum am Dienstag der kommenden Woche trifft das Team aus der Kaiserstadt auf seinen nächsten Gegner. In Siegen möchte Schwarz-Gelb endlich wieder punkten und damit die Negativserie endgültig beenden.
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