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Der große Jahresrückblick




Schon wieder neigt sich ein Jahr dem Ende, das es wahrlich in sich hatte - zumindest können das erneut alle von sich behaupten, die Schwarz-Gelb in ihren Herzen tragen. Denn es scheint, als würde es nie ruhig am Tivoli. Was einst mit dem Bau des neuen Stadions im Jahr 2009 begonnen hatte, wirkt auch vier Jahre später immer noch nach. Mittlerweile scheint der Klub aus der Kaiserstadt am untersten Ende angekommen zu sein. Als Regionalligist befindet man sich zur Winterpause auf dem 12. Tabellenplatz wieder, steck neuerlich im Abstiegskampf und dem damit verbundenen bitteren Kampf um die Existenz. Auch wenn man meinen müsste, der alt eingesessene Öcher, der nun schon zwei Abstiege auf dem Puckel hat, sei darin ja geübt - immer wieder, wenn das Boot Alemannia zu kentern droht, weil es neuerlich auf die Klippen zusteuert, rutscht nicht nur dem Kapitän das Herz in die Hose, sondern auch seiner gesamten Besatzung, allen, die an diesem Projekt je mitgewirkt haben. 

Dabei begann auch dieses Jahr nicht gleich mit dem Gipfel der negativen Ereignisse. Zum Jahreswechsel konnte man nämlich zunächst den Einzug in die nächste Runde des FVM-Pokals feiern, ehe man den FC Bayern München zum Rettungsspiel auf dem Tivoli empfing. Auch wenn man gegen den Rekordmeister keine Chance hatte (5:2), bekam man zum Benefizspiel die Hütte voll - der Tivoli war ausverkauft und der insolvente Klub aus der Kaiserstadt nahm über 600.000 Euro ein.
Das Spiel gegen den Erstligisten schien dem Team vom Tivoli Selbstvertrauen eingeflößt zu haben, konnte man schließlich mit einem Aufwärtstrend in die kommende Rückrunde starten. Nach einem Sieg im Heimspiel gegen den SC Saarbrücken sicherte man sich im Nachholspiel in Dortmund sowie in Offenbach zumindest einen Punkt. Danach begann eine Negativserie, wie es sie scheinbar nur am Tivoli geben konnte. Nach einem 0:4 Zuhause gegen Mitabsteiger Karlsruhe konnte das Team aus der Soers nur noch drei Spiele gewinnen. Der Höhepunkt fand Ende Mai in Bonn statt: Im Finale des FVM-Pokals unterlag Schwarz-Gelb Fortuna Köln mit 1:2.

Wohin der Weg gehen würde, war klar, wenngleich er auch schwer zu begreifen war: Der Verein, der noch in der Saison 2006/2007 in der ersten Fußballbundesliga gespielt hat, ist jetzt wiederzufinden in der Regionalliga West, der bitteren Viertklassigkeit, im Amateurfußball. 
Wie im Jahr zuvor zog der Abstieg einen Umbruch nach sich. Nur wenige Spieler konnten gehalten werden; nach Saisonabschluss zog man die im November 2012 angekündigte Insolvenz durch. Alemannia war endgültig am Boden angekommen, es wurden die ersten Pläne geschmiedet, wieder hoch zu kommen, in sieben bis acht Jahren. Doch die Stimmung in der Kaiserstadt blieb getrübt, bis Alemannia ein Team vorstellte, das Potenzial zu haben schien. 

26. Juli 2013 - Zum Saisonauftakt der Regionalliga West traf das Team um Neu-Coach Schubert erneut auf Fortuna Köln. Doch dieses Mal sollte das Spiel gänzlich anders ausgehen, als noch im Mai. Nach neunzig Minuten gingen nämlich die Schwarz-Gelben als Sieger vom Platz, sicherten sich zumindest für eine Nacht die Tabellenführung. 
Eine Woche später, im Heimspiel gegen Verl, konnte Schwarz-Gelb erneut dreifach punkten. Nach einem kurzen Rückschlag in Lippstadt griff das Team kurzzeitig wieder an und siegte auch über die Zweite vom FC Köln. Alemannia wurde als Aufstiegsfavorit gehandelt, obwohl gerade einmal vier Spieltage vorüber waren - ein riskanter Fehler. Die Elf der Alemannia fiel wie schon in der Saison zuvor in ein tiefes Loch: Sechs Spiele in Folge holte Schwarz-Gelb keinen einzigen Punkt, musste sich dann vom Bezirksligisten FC Inde Hahn aus der ersten Runde des FVM Pokals kegeln lassen. Neuerlich begann am Tivoli der sogenannte "Abstiegskampf", die Ränge blieben von Spieltag zu Spieltag leerer. 
In den letzten Spielen vor der Winterpause hat es die Alemannia zwar geschafft, ihren Auftritt zu verbessern und sowohl gegen Velbert als auch in Wattenscheid zu gewinnen, dennoch wird es in den verbleibenden Spielen der Saison im kommenden Jahr nicht einfacher. 

Dass Potential vorhanden ist, um in dieser Liga zu bestehen, haben die ersten Spiele ganz klar gezeigt, doch ob dies auch über eine längere Distanz hinweg abzurufen ist, bleibt abzuwarten. Dennoch bleibt am Ende der Gedanke, dass irgendwann alles besser werden wird, es alles nur seine Zeit braucht.

In diesem Sinne verabschiede ich mich mit typischlinksaussen.de in ein neues Jahr. Ich möchte mich bedanken für all die Unterstützung, die ich auch in diesem Jahr wieder bekommen habe. Ich wünsche somit allen Lesern und Fans der Alemannia einen guten Rutsch ins neue Jahr, wo es mit typischlinksaussen in eine neue Runde geht. Bis dann!

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