Hyballa: Ich bin mit meinem Team zufrieden!
Ein besinnlicher Abend bei Time 2 Talk
Der bereitgestellte Saal im Sportpark Kohlscheid war nicht vollends gefüllt, als das Spotlight anging, Moderator Achim Kaiser zum Mikro Griff und anschließend seine Gäste an sein Pult bat. Eingeladen hatten die Aachener Nachrichten zum letzten 'Time 2 Talk' im Jahr 2010. Kaisers Gäste waren der verletzte Florian Müller, Kapitän Benny Auer, sowie das Trainer Team um Peter Hyballa und Eric van der Luer.
"Einen Extra Applaus für Florian Müller.", verlangte Moderator Achim Kaiser, als er den letzten seiner vier Gäste auf die 'Bühne' rief. Bevor er jedoch das eigentliche Gespräch startete, verlangte er spontan ein Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Meino Heyen. Dieser sprach noch kurz, ganz abseits des Podiums, über die aktuelle Situation der Alemannia, vorallem über das Finanzielle, ehe das eigentliche Unterhaltung mit den Alemannia-Verantwortlichen begann.
Zunächst wandt sich Kaiser dem Verletzten Florian Müller zu. "Mir geht es den Umständen entsprechend.", beantwortete er die Standard-Frage des Interviewers nach dem Verlauf seiner Verletzung mit einem leicht wehleidigen Unterton in der Stimme. "Der Heilungsprozess geht nur schleppend voran. Ich kann nur wenige bis keine Übungen durchführen, weil das Knie das noch nicht mitmacht.", erzählte er weiter und beschrieb dann auf Anordnung Kaisers seinen Tagesablauf in der Reha in Köln, die er zur Zeit besucht: "Da ich in Köln bin und nicht mehr in Aachen, bin ich kurzfristig bei Freunden abgestiegen. Ich kann selbst noch nicht fahren und wäre, wenn ich über der Woche nicht bei ihnen sein könnte, immer auf Bus und Bahn angewiesen. Ich kann nach 45 Minütiger täglicher Untersuchung nur knapp eine Viertelstunde auf das Fahrrad. Viel mehr ist momentan einfach noch nicht drin."
Müller hatte sich im Spiel gegen Bochum seinen zweiten Kreuzbandriss in Folge zugezogen. "Und wir dachten alle, es wäre nicht all zu schlimm. Schließlich hatte der Florian noch bis zu Halbzeit weitergespielt.", resümierte Co-Trainer Eric van der Luer die Verletzung des 23 Jährigen, der, fälschlicher Weise, im Anschluss an das kurze Gespräch über seine Verletzung mit den Worten "am 30.12. werden sie dann schon 25" weitergeleitet auf ein Gespräch mit Mannschaftskollege Auer, betitelt wurde. "Ich werde 24! Da bestehe ich drauf.", lachte der Eisenhüttenstädter noch ehe er mit dankenden Worten in Richtung Mannschaft und Trainerteam ("Ich habe viel mit allen telefoniert. Es ist schön zu hören, dass der Verein auf einen Spieler wie mich setzt und den auslaufenden Vertrag trotz zweiter schwerer Verletzung verlängern möchte!") tobenden Applaus vom Publikum bekam und sich Moderator Kaiser dann Kapitän Auer widmete.
Dieser versicherte zunächst, dass es privat alles im Lot liefe (Auer ist mit 29 Jahren stolzer Vater geworden), ehe er das sportliche bei der Alemannia ansprach. "Wir sollten uns erst auf Bielefeld konzentrieren, Frankfurt etwas in den Schatten schieben und uns über dieses Highlight erst nach dem Ligaspiel Gedanken machen." Ob man sich auf so ein Spiel denn besonders freue, antwortete der Routine mit einem Schmunzeln. "Vor 30.000 Leuten schafft man es ja auch nicht häufig aufzulaufen. Da freuen sich die Jungen schon besonders."
Auer zählt mit seinen 29. Jahren zu der 'Älteren Generation' im jüngsten Kader der Liga mit dem jüngsten Trainer der Liga, wie letzterer auch noch einmal bestätigte. Auch wenn sich Auer mit seinen knapp 30 Jahren (* 11.01.1981) noch nicht zum alten Eisen zählt, findet es Hyballa weiterhin wichtig, dass sich die jungen im Spiel mit den Erfahreren Austauschen und zusammenspielen können. Hyballa betonte dabei sein alltägliches Argument, inwiefern sein junges Team mit anderen der Liga mithalten kann: "Wir müssen immer bedenken: Das hier ist ein Team im Aufbau! Da sind drei, vier, fünf Männer, die haben letztes Jahr noch in der Mittelrheinliga gekickt!" Über die Leistung dieses Teams zeigt sich Hyballa ebenfalls recht erfreut "Ich bin mit meinem Team zufrieden.", meint er offen und ergänzt: "Die Leistungen sind den Umständen unserer Situation entsprechend."
Wie es im nächsten halben Jahr bei der Alemannia weiter gehen soll, legte Hyballa ebenfalls fest "Tore machen.", wolle man. "Punkte holen."
Wenn es nach Kapitän Auer ging, würden die Schwarz-Gelben am liebsten schon in der nächsten Saison dann wieder Erstklassig spielen. "Ich habe damals den Vertrag unterschrieben mit den Worten: Ich will mit Alemannia einmal aufsteigen. Daran halte ich fest." Auers Vertrag läuft noch bis Ende 2013.
Einen starken Vergleich brachte Hyballa im Anschluss auf die Frage, wie man die konstant gute Spielweise (abgesehen von der Ausbeute der Tore und Punkte) erklären würde: "Wir wollen nicht wie in einer Pommesbude im Training arbeiten. Wenn man täglich nur Currywurst mit Pommes isst, wird man a) fett und b) wird es irgendwann langweilig. Wir wollen abwechslungsreiches Training haben. Wenn man eine Stunde pro Tag trainiert, ein bisschen im Kreis steht, sich dehnt und leicht auf die Tore schießt, dann spielt man auch so. Wir wollen viele Spielsituationen ins Training einbeziehen."
Hyballas offene Art gegenüber seines Teams und seines Trainingsstils kam beim Publikum insgesammt gut an.
Mit Co-Trainer van der Luer bildet er ein gutes Couple ("Wir sind wohl das kleinste Trainerteam Mitteleuropas"), verweist auf die starke Zusammenarbeit und die Wichtigkeit der Absprache untereinander. Vorallem vor und während eines Spiels sei die Zusammenarbeit der beiden von großer Bedeutung. Während Hyballa einerseits auf das engere Verhältnis zwischen van der Luer und seinen ehemaligen Schützlingen aus dem U23-Kader anspricht, verriet er ebenfalls: "Wenn ich zu aufbrausend werde, muss Eric zwischen mir und dem 4. Offiziellen schlichten."
Eric van der Luer ist zur Zeit noch im Trainerlehrgang, wird Ende März seinen Schein abholen können. Bis dato muss er erstmal jeden Monat zwei Tage Schulungen absitzen ("Wenn das vorbei ist, weiß ich wenigstens, was ich nie wieder mache: An Trainerschulungen teilnehmen."). In den vergangenen Wochen war der Holländer eine knappe Woche, im Sinne der Schulung, zu Gast beim FC Bayern München. Dort besuchte er Landsmann Louis van Gaal und schaute beim großen Club einmal hinter die Kulissen. Was man in Aachen den Bayern nachmachen könnte? "Das Etat!", zeigte sich der Holländer bescheiden, verwies damit erneut auf die auszudiskutierende Finanzielle Situation der Alemannia und ließ hinüberschweifen zu möglichen Transfers in der Winterpause "Wir müssen in unser Portemonnaie schauen. Ich kann ja keine Namen nennen.", gab Trainer Hyballa an. Doch er typisierte: "Vielleicht einen Toreschießenden Sturmpartner für Benny. Und ein Außenverteidiger ist auch ziemlich dünn." Viele Wünsche und Träume für das kommende Jahr.
Eric van der Luer ist zur Zeit noch im Trainerlehrgang, wird Ende März seinen Schein abholen können. Bis dato muss er erstmal jeden Monat zwei Tage Schulungen absitzen ("Wenn das vorbei ist, weiß ich wenigstens, was ich nie wieder mache: An Trainerschulungen teilnehmen."). In den vergangenen Wochen war der Holländer eine knappe Woche, im Sinne der Schulung, zu Gast beim FC Bayern München. Dort besuchte er Landsmann Louis van Gaal und schaute beim großen Club einmal hinter die Kulissen. Was man in Aachen den Bayern nachmachen könnte? "Das Etat!", zeigte sich der Holländer bescheiden, verwies damit erneut auf die auszudiskutierende Finanzielle Situation der Alemannia und ließ hinüberschweifen zu möglichen Transfers in der Winterpause "Wir müssen in unser Portemonnaie schauen. Ich kann ja keine Namen nennen.", gab Trainer Hyballa an. Doch er typisierte: "Vielleicht einen Toreschießenden Sturmpartner für Benny. Und ein Außenverteidiger ist auch ziemlich dünn." Viele Wünsche und Träume für das kommende Jahr.
Während Auer vom Aufstieg träumt, Müller das DFB-Pokalhighlight mit Sieg und super Stimmung anvisiert, empfiehlt Hyballa einen klaren Kopf zu bewahren "Wir müssen ruhig sein, klar sein im Kopf.", spricht er an. "Erst vollste Konzentration gegen Bielefeld, dann auf Frankfurt." Ob letzterer Gegner denn zu schlagen sei, beantwortete Trainerkollege van der Luer für ihn. "Wenn wir einen guten Tag haben, können wir alle schlagen." Abschließende, treffende Worte, die nun Taten nach sich ziehen lassen sollen. Am Freitag, 17.12.2010, tritt die Alemannia dann zum letzten Spiel der Saison bei der Arminia in Bielefeld auf. Eine knappe Woche drauf (22.12.) folgt dann das Highlight gegen den Tabellen 8. Eintracht Frankfurt. Karten sind bereits ausverkauft.
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Fotos: hier!
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