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Zwischen Szylla und Charybdis

Der Rückblick auf das Jahr 2011




Wo man vor gut einem Jahr von Höhen und Tiefen sprach, die sich über das gesamte Jahr erstreckten, könnte man das laufende wohl nur noch mit einem dieser Wörter korrekt beschreiben.
Das Alemanniajahr 2011 war im Gegensatz zum letzten ein einziges
Tief – Als Leistungsträger den Verein verließen ging man sportlich in die Knie, stand finanziell vor dem Abgrund und machte sich somit mehr oder weniger Feinde in den eigenen Reihen. Das Schlimmste scheint bereits überstanden zu sein, geht man optimistisch davon aus, dass am Tivoli nun endlich Besserung in Sicht ist. Auch wenn der ein oder andere weiterhin seine Zweifel haben wird, ob diese Phase der Besserung nicht nur die Ruhe vor dem großen Sturm markiert, steht schon jetzt fest, dass man dieses Jahr schnell zu den Akten legen sollte. 2011 war für Alemannia ein Jahr, dass es auf negative Art und Weise in sich hatte – dabei hatte doch alles so gut angefangen...


Unter Trainer Hyballa war die Alemannia Anfang des Jahres ins Trainingslager nach Spanien geflogen, um sich dort fünf Tage lang auf das kommende Jahr einzustellen und sich für die folgende Rückrunde vorzubereiten. Denn schon wenige Tage nach der Wiederankunft in der kalten Heimat sollte man im DFB-Pokal auf einen Gegner treffen, mit dem man am Tivoli bislang eine der größten Highlights verband – den FC Bayern München.
Nachdem man Ende 2010 im Achtelfinale die Eintracht aus Frankfurt mit 5:3 im Elfmeterschießen aus dem Pokal gekickt hatte, sollte man im Viertelfinale auf den Rekordmeister aus München treffen, den man in den letzten beiden Begegnungen stets mit einer Niederlage nach Hause geschickt hatte.

Alles freute sich auf das Highlight am ausverkauften Tivoli –
Alle guten Dinge sind drei, hieß es, wollte man schließlich auch im dritten Aufeinandertreffen auf die Bayern im Pokal einen Erfolg erringen. Doch es kam anders, als man sich das Ganze erhofft hatte. Zum Ende leuchtete auf der Videowand ein deutliches 0:4 für die Gäste auf – und das war, unter'm Strich, in der Höhe eigentlich nicht mal so verdient.
Mit dem Ausscheiden aus dem Pokal konnte man sich in der Soers wieder auf die Liga konzentrieren, doch obwohl man 7 Spiele aus 17 Rückrundenspielen für sich entschied, ging in der Tabelle nicht mehr viel. Man beendete die Saison auf dem zehnten Tabellenplatz, schloss mit der Ära des alten Tivolis ab, indem man den Startschuss für einen Abriss gab, der sich dann allerdings doch noch um Monate verzögerte, und ließ zum Ende Leistungsträger ziehen, die man in dieser Form in der neuen Saison nicht kompensieren konnte.
Schon früh hatte der Verein bekannt gegeben, dass der wohl leistungsstärkste Spieler der Alemannia seine Schuhe ab der kommenden Saison für den FSV Mainz 05 schnüren wird. Zoltán Stieber verließ die Schwarz-Gelben in Richtung Bundesliga und war damit nicht der einzige, der sich von einem Wechsel viel erhoffte. Denn Marco Höger tat es ihm gleich – das Gewächs der Alemanniajugend wechselte kurz bevor das Transferfenster schloss zum Erstligisten Schalke 04. Auch wenn man sich erhoffte, zumindest Tolgay Arslan, eine Leihgabe des Haburger Sportvereins im Westen halten zu können, wurde man enttäuscht – von drei Leistungsträgern blieb niemand übrig, doch die könnte man ja durch die Ablösen ersetzen, versprach zumindest Manager Meijer.

Und so wurde eingekauft am Tivoli. 10 Neuzugänge hatten die Schwarz-Gelben zu vermelden, als sich das Transferfenster endgültig schloss – doch der große Fisch, den der Niederländer so lange versprochen hatte, folgte erst im Anschluss. Ex-Nationalspieler und WM-Held David Odonkor konnte nämlich auch noch nach der abgelaufenen Frist an den Tivoli wechseln, war der 27-Jährige schließlich an keinen Verein gebunden – doch das sollte sich ändern; nicht aber so die Misere, welche die Alemannia zu dieser Zeit erlebte.
Man war so schlecht wie nie in die Saison gestartet, verlor von Spieltag zu Spieltag nicht nur wertvolle Punkte sondern auch das Vertrauen der Fans, die jede Woche ihrem Team hinterher reisten. Aber es sah nicht danach aus, dass sich an dieser Tatsache in naher Zukunft etwas änderte, denn die Aachener Offensive schien nahezu eingefroren. Tore waren Mangelware, dauerte es schließlich bis zum dritten Spieltag, bis die Kugel das erste Mal den Weg ins Tor fand – doch am ersten Treffer beim FC St. Pauli durch Tobias Feisthammel, einem Innenverteidiger, waren die sonst dafür verantwortlichen Stürmer in keinster Weise beteiligt. Trotz des ersten Torerfolgs blieb auch ein Sieg in der Hansestadt aus. Unmittelbar nach dem Spiel – um genau zu sein nach der Begegnung in Paderborn – hatte Trainer Hyballa als Resultat des Misserfolgs seine Koffer zu packen. Der junge Trainer hatte in Aachen eine Chance erhalten und sie nicht genutzt. Alemannia stand am Abgrund und das nicht zu knapp!
Friedhelm Funkel, der erfahrene Fußballlehrer, der kurze Zeit vorher beim direkten Tabellennachbarn gefeuert worden war, sollte nun mit den Schwarz-Gelben den Ausweg aus dem Dunklen finden. Sportlich war man am Ende, markierte seit Saisonstart fast durchgehend das Schlusslicht der zweiten Bundesliga – doch auch unter Funkel änderte sich daran kurz nach dem Amtsantritt erst einmal nichts.
Es dauerte bis zum zwölften Spieltag, bis die Alemannia das erste Mal drei Punkte einfahren konnte. Punkte, die den Startschuss für eine bessere Zeit gaben, die wieder hoffen ließen.

Zum Ende der Hinrunde und des Jahres 2011 hat das Team von Trainer Funkel den Sprung aus den grauen Abstiegszonen geschafft. Nach 19 Spieltagen fand man sich auf dem 14. Tabellenplatz wieder, der auf eine bessere Zeit hoffen lässt. Mit 3 Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz hat sich die Alemannia eine Basis geschaffen, auf die aufzubauen ist – konnte zwei Mal siegen und hat zuletzt fast durchgehend mindestens einen Punkt eingefahren.

Das Fazit eines turbulenten Jahres 2011 ist daher leicht in Worte zu fassen. Es war nicht alles einfach in diesem Jahr, es hatte wohl deutlich mehr
Tiefen als Höhen und kann damit ohne Reue zu den Akten gelegt werden. Denn 2012 steht schon in den Startlöchern und bringt mit sich hoffentlich eine bessere Zeit, in welcher dann der Neuanfang gestartet werden kann – in der Alemannia wieder zu der Alemannia werden kann, die sie einmal war.
Abschließend möchte ich mich mit TypischLinksAussen für ein tolles Jahr bedanken. Denn auch der Blog hat sich in diesem Jahr verändert, entwickelt und verbessert; nicht nur in Design und Erreichbarkeit. Ich wünsche somit allen Lesern und Fans der Alemannia einen guten Rutsch ins neue Jahr, wo es mit TypischLinksAussen in eine neue Runde geht. Bis dann!

1 Kommentare »

  • Anonym said:  

    Danke TYPISCHLINKSAUSSEN,

    mach weiter so,

    einen guten Rutsch, viel Glück und einen guten Start ins neue Jahr.

    Bis bald
    ein Öcher aus S5