, , , ,

Aussems erste Härteprobe

Interimscoach fordert vollen Einsatz in Ingolstadt





Aussem kennt Mannschaft und Verein.“ – das seie der Hauptgrund dafür gewesen, sich für den Ex-Profi zu entscheiden, der zur Zeit neben der U23-Mannschaft auch das Nachwuchsleistungszentrum am Tivoli leitet. Denn der 51-Jährige hatte schon am siebten Spieltag das Vergnügen, bei der Partie der ersten Mannschaft gegen die Kleeblätter aus Fürth an der Seitenlinie Platz zu nehmen. Damals drohte die Mannschaft im Abstiegssumpf zu versinken, man hatte gerade sich gerade von Ex-Trainer Hyballa getrennt und sah in Aussem nur eine „Übergangs-Lösung“. Doch trotz der geringen Zeit, in der sich der Interimstrainer auf sein Team einstellen konnte, gewann man mit 0:0 gegen denjenigen, der jetzt nicht ohne Grund an der Tabellenspitze steht.
Wenige Tage nach dem Erfolg gegen die Grün-Weißen wurde dann der erfahrene Fußballlehrer Friedhelm Funkel verpflichtet, nachdem er zuvor beim Ligakonkurrenten aus Bochum (damals Platz 18) im Abstiegskampf gescheitert war. Doch auch in Aachen konnte der 57-Jährige die Alemannia nicht vor dem weiteren Absturz bewahren: Nachdem man auf den letzten Platz der Tabelle abgerutscht war, schaffte man es, sich bis auf den 13. Tabellenplatz vorzukämpfen. Doch man fühlte sich zu sicher, rutschte wieder in den Abstiegssumpf und markiert jetzt, vor der ersten Partie ohne Friedhelm Funkel, wieder das Schlusslicht der zweiten Fußballbundesliga.

Nachdem er zwanzig Spiele Zeit hatte, die Alemannia vor dem zu bewahren, was ihr jetzt unmittelbar bevorsteht, hatte man ihm am Sonntagvormittag den Laufpass gegeben – fristlos gekündigt, unspektakulär, voraussehbar. Nun soll Ralf Aussem den Kultklub vor dem Abstieg retten – und bekommt dafür gerade einmal sechs Spiele Zeit.
Seiner ersten Härteprobe muss sich der Neu-Coach gleich am Sonntag stellen, wenn er zusammen mit seiner Elf zum FC Ingolstadt reist, dem Tabellendreizehnten aus Franken, der sich mit 29 Punkten allmählich aus dem dunklen Tabellenkeller befreit hat. Auch wenn Aussem den Kader so zu übernehmen hat, wie ihn seine Vorgänger hinterlassen haben, könnte es durchaus möglich sein, dass auf dem Spielberichtsbogen andere Namen auftauchen, als zuvor. Schon bei seinem Amtsantritt hatte Aussem angekündigt, sollte es Spieler in seinem Team geben, für die der Klassenerhalt ihres Vereins zur Zeit nicht an erster Stelle steht, er diesem Weg eben ohne sie gehen wird. Zudem setzt der Coach auf Nachwuchs aus der Zweitvertetung. So könnten zum Beispiel Dennis Pozder und Sascha Marquet am Sonntag ihre Chance bekommen, wo die beiden Spieler aus Aussems U23 schon die ganze Woche über mit den Profis trainieren. Doch in dieser Hinsicht bleibt der Coach beider Teams zwiegespalten: Einerseits will er das Aufgebot der Amateure nicht zu sehr schwächen, wo diese in der NRW-Liga zur Zeit ja einen Aufstiegsrang belegen. Andererseits würde sich ein Aufstieg dieser nur bei Klassenerhalt der Profis ereignen, sodass Aussems Worte klar sind: „Die Profis stehen jetzt im Vordergrund!“

Diese allerdings müssen beim Auftritt im Audi-Sportpark auf Kevin Kratz verzichten, der sich einen Muskelfaseriss im Adduktorenbereich zugezogen hat. Der 25-Jährige, der sich zur Zeit im Aufbautraining befindet, wird allerdings schon Anfang der nächsten Woche wieder zur Mannschaft stoßen. Zur Mannschaft stieß unter der Woche auch Tobias Feisthammel. Nach seinem Bänderriss hat der 24-Jährige am Dienstag wieder zur Mannschaft gefunden, laut Trainer Aussem kommt ein Einsatz für den konstanten Innenverteidiger allerdings noch nicht in Frage.

Wie auch zur Auswärtspartie beim FSV Frankfurt stellt die Alemannia am Ostersonntag Busse zur Verfügung, um dafür zu garantieren, dass die Schwarz-Gelben von einer ausreichenden Masse an Fans begleitet wird. Angepfiffen wird die Partie um 13:30 Uhr, erwartet werden rund 500-700 Zuschauer aus der Heimat.

0 Kommentare »