Kleiner Funke Hoffnung...
...oder erloschene Flamme? Alemannia im Endspiel!
Es bleibt ein Rätsel, wie die Verantwortlichen der Alemannia weiterhin mit vollstem Optimismus in das Endspiel gegen den Karlsruher SC gehen können, obwohl der Verein nur noch eine haaresbreite vom Abgrund entfernt steht. Nur noch ein Sieg würde die Schwarz-Gelben nämlich davor bewahren, schon vorzeitig den Weg in Liga 3 anzutreten. Um den rettenden Relegationsplatz zu erreichen müsste ein kleines Wunder geschehen: Die Alemannia zwei Mal siegen, Karlsruhe auch gegen Eintracht verlieren und Rostock dürfte nur einen ihrer verbleibenden Gegner in die Knie zwängen.
Eine Ausgangslage, die nicht wirklich zu Optimismus verleitet.
Doch Alemannia ging mit dem Thema Abstieg schon die gesamte Saison über leichtsinniger um als jeder andere Verein der Liga. Die Konsequenz droht nun Schlag auf Schlag: Wenn Schwarz-Gelb am Sonntag auf die Schnauze fliegt, war's das zunächst Zweitligafußball in der Städteregion. Dann gingen am Tivoli zunächst die Lichter aus – und niemand wäre da, um sie wieder einzuschalten.
Denn weder Spieler noch sonstige Verantworliche sind mit einem Vertrag für Liga 3 ausgestattet; die gesamte Geschäftsstelle würde geleert sein, wo man schließlich auch hier das Wort "Abstieg" selten in den Mund nahm.
An eine Verabschiedung vor dem Spiel gegen den KSC denkt man allerdings nicht. Als Abgänger stehen lediglich Mirko Casper, den es nach der Saison zur Zweitvertretung von Bayer Leverkusen verschlägt, sowie Marco Stiepermann, Reinhold Yabo und Shervin Radjabali-Fardi (allesamt Leihgaben) fest, und auch Erik Meijer hat nach der Saison seine Koffer zu packen. Dass die Alemannia unabhängig vom Ausgang der Saison nicht weiter mit dem Holländer plant, gab der Verein unter der Woche bekannt.
Wer ebenfalls nach der Saison nicht mehr in Schwarz-Gelb auflaufen wird, entscheidet sich erst nachdem um die Zukunft des Vereins entschieden wurde. Und das könnte bereits morgen der Fall sein, wenn man gegen den Gast aus Karlsruhe keine drei Punkte holt.
Neben den Langzeitverletzten um Fardi, Müller & Co. kann nur Albert Streit nicht ins Geschehen eingreifen. Der Winterneuzugang sah beim vergangenen Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt die fünfte gelbe Karte und muss damit ein Spiel pausieren. Laut Coach Aussem könnten sowohl Kevin Kratz als auch Sascha Marquet den Platz des neuen Sechsers ausfüllen.
Auch wenn es so scheint, als hätte sich ein Großteil der Schwarz-Gelben-Anhänger schon mit einem potentiellen Abstieg abgefunden, baut die Alemannia auf die Unterstützung ihrer Fans im so wichtigen Endspiel. Gerechnet wird mit über 16.000 Anhängern, die ihr Team nicht im Stich lassen, die – auch wenn sie an ein Wunder nicht mehr glauben mögen – im Hinterkopf irgendwo noch ein kleines Fünkchen Hoffnung haben. Denn diese stirbt bekanntlich zuletzt – und aus dem Fünkchen könnte mit nur einem Sieg eine große Flamme entstehen. Noch ist es nicht vorbei.
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