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Das „Ende“ einer Ära?

Alemannia muss nun doch Insolvenz anmelden
und blickt in ungewisse Zukunft

 

Es waren Worte, die gesprochen, aber nicht so schnell realisiert werden konnten. Als die Alemannia am Donnerstagabend eine Pressekonferenz für den kommenden Morgen ins Leben rief, konnte man sich bereits denken, was auf dieser zu Tage kommen sollte. Wie bereits befürchtet kann sich die Alemannia aufgrund ihrer finanziellen Schieflage nicht länger über Wasser halten. Geld fehle an allen Ecken und Kanten, wie der Verein offenlegte sollen es bislang mehr als vier Millionen Euro sein.
Der Weg zum Amtsgericht Aachen, bei dem der Insolvenzantrag vorgelegt werden muss, scheint nun also unumgänglich. Damit steht der schwarz-gelbe Traditionsverein als erster Absteiger in die Regionalliga fest, alle bisher absolvierten sowie die noch kommenden Spiele sollen zwar ausgetragen, jedoch am Ende nicht in die Wertung mit einbezogen werden, wie es die DFB-Statuten besagen. Kann der Spielbetrieb nicht fortgesetzt werden droht dem Verein die Liquidierung und die damit verbundene Streichung aus dem Vereinsregister, was mit einem Neustart in der Kreisklasse verbunden wäre.

Doch soweit soll es am Tivoli gar nicht erst kommen. Mit Hilfe von bislang unbekannten Investoren soll der Spielbetrieb in der Soers beibehalten und Sparmaßnahmen in allen Etagen vollzogen werden. Nach dem hoffentlich erfolgreich durchgeführten Insolvenzverfahren möchte es der Verein am Ende schaffen, schon in der kommenden Saison schuldenfrei in der vierten Liga neuzustarten. Mit welchem Aufgebot diese Mission allerdings durchgeführt werden soll, ist bislang ungewiss. In der Winterpause soll über die Zukunft der Kicker sowie allen Beteiligten entschieden werden, Trainer van Eck gab jedoch schon vorab bekannt, er würde den Verein in die Viertklassigkeit begleiten.


Auf die Ereignisse am Freitag folgte schon am Samstag der normale Ligaaltag, bei der Zweitvertretung des VfB Stuttgart ging es jedoch um nichts mehr. Die Elf, die im GAZI-Stadion nach neunzig Minuten eine bittere 2:1 Niederlage eintstecken musste, schritt mit gesenkten Köpfen in Richtung Gästetribüne. Was sie dort empfing, "tat weh" - 300 mitgereiste Aachener hingen weinend auf den Rängen; monatelang sahen sie ihr Team kämpfen, ackern und schufften. Im Endeffekt soll es nicht gereicht haben. Die Fehler fanden in der obersten Etage statt, auf dem Platz und daneben müssen sie nun ausgebadet werden.

Schließlich sehen wir jedoch zurück auf alte Tage, auf große Erfolge und im Vergleich zur jetzigen total harmlose Niederlagen. Auf Tage, an denen noch alles gut lief; auf Tage, die unseren persönlichen Anfang markierten und auf Tage, die schienen, ein Ende zu bedeuten. Doch et hät noch emmer joot jejange - und auch wenn diese Tage wohl als die schwärzesten in die Geschichte des Turn- und Sportvereins Alemannia Aachen eingehen werden, sollen auch sie kein finales Ende bedeuten. Denn Sieger stehen dort auf, wo Verlierer liegen bleiben. Getreu dem Motto:
Ich bliev dich treu, ming Alemannia - ejal wat och könt, woe och ömmer vür stönt:
Vür weäde niemols ongerjoe!

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