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Der Kampf um das nackte Überleben

Vor der Partie gegen den VfL Osnabrück zählt am Tivoli nur eins


Zur Zeit kann kein Auge zugetan werden, ohne am nächsten Morgen aus der Zeitung wieder etwas Neues vom Tivoli zu erfahren. Nach der Vermeldung am letzten Freitag, dass der Traditionsverein nun doch Insolvenz anmelden muss, geht es in der Soers drunter und drüber und die Alemannia ist aus den Hauptmeldungen des Tages kaum mehr wegzudenken.
Denn auf den ersten Schock, dass man aufgrund dieses Insolvenzantrages nun als erster Absteiger in die Regionalliga feststeht, folgte die herbe 1:2 Niederlage bei der Zweitvertretung des VfB Stuttgart. Gegenüber dieser Hiobsbotschaften war die Nachricht, dass zumindest die nächsten Heimspiele - gegen den VfL Osnabrück (diesen Samstag, 14 Uhr) und Arminia Bielefeld (Samstag, 1.12., 14 Uhr) - gesichert seien, eine positive. Doch auf diese folgte sogleich der nächste Rückschlag: Schon für die weiteren Partien fehle Geld, um sie überhaupt am Tivoli austragen zu können. Werde der Spielbetrieb nicht fortgesetzt drohe dem Verein die Liquidierung, was mit einem Neustart in der Kreisklasse verbunden wäre. 

Ob die Alemannia ihre restlichen Spiele vor der Winterpause überhaupt so wie geplant austragen kann, liege jedoch nicht nur am Verein selbst. Weil dem Klub unter der Woche sogenannte "Wettbewerbsverzerrung" vorgeworfen wurde, weil man in der Winterpause ja einige Spieler verkaufe, die Rückrunde jedoch noch zuvor starte, forderten unteranderem Klubs wie Arminia Bielefeld (die im letzten Jahr in ähnlich prekärer Situation waren) eine Verlegung der Spiele. Der DFB werde nun in den kommenden Tagen im Interesse aller Vereine handeln, wobei auch ein kompletter Ausschluss der Alemannia aus dem Spielgeschehendaher möglich, jedoch sehr unwahrscheinlich wäre.


Vor der Partie gegen den VfL Osnabrück, der nun ebenfalls gefährdet ist, Insolvenz anmelden zu müssen, liegt der Fokus nicht im geringsten auf sportlicher Ebene. Viel mehr interessiert, was drumherum geschieht. Um die Alemannia am Leben zu erhalten, hat der Verein gewisse Rettungsmaßnahmen entwickelt: Zum einen ist ab Samstag ein sogenanntes Rettungsshirt zum Preis von 20 € zu erwerben, was ausschließlich der Zukunft des Vereins zugute kommt, zum anderen soll zum gleichen Zwecke in den kommenden Tagen ein Spendenkonto angelegt werden. Zudem fordern die Schwarz-Gelben dazu auf, die Ränge des Tivolis zu den Heimspielen zu füllen. Denn unklar ist, wie lange es wirklich noch dazu kommt, dass auf dem Rasen im schwarz-gelben Kasten Profifußball gespielt wird. In so einer schweren Zeit benötigt der Verein jegliche Unterstützung - denn nur gemeinsam sind wir stark!

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