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Traumwandler Alemannia

Es hört sich wie ein schlechter Alptraum an, wenn man von der Entwicklung der sportlichen Lage der Alemannia erzählt. Mit vier Punkten Tabellenschlusslicht, auch zum 11. Spieltag noch ohne Sieg. Was noch vor wenigen Wochen als undenkbar erschien, ist jetzt bittere Realität. Neben der sportlichen Misere droht zudem der komplette, finanzielle Absturz, findet man nicht schnellstmöglich einen Ausweg aus den dunklen Tiefen des Tabellenkellers.
Es ist, als hätte man das Licht ausgemacht, im Traum Alemannia. Man hat sich mehr als nur einmal verschätzt, vertan und falsch spekuliert; machte viel zu häufig eine gute Miene zum bösen Spiel.

Im Prinzip ist es nicht schwer, den Ablauf der laufenden Saison in Worte zu fassen, stößt man allerdings auf Widrigkeiten, wenn man versucht, sich nicht stetig dabei zu wiederholen. Vielleicht liegt der Schlüssel zum Erfolg - der einfachst gehaltenen Beschreibung - ja einfach in der Darstellung. Einen Traum zumindest kann man mit Bildern ja auch besser beschreiben, als mit ausdruckslosen Worten:


Vergeblich wartet man am Tivoli jedoch auf ein "Erwachen". Das Erfolgserlebnis fehlt der Truppe, die schon nahezu mit einem Bein über'm Abgrund hängt. Nur zwei Treffer erzielte das Team mit der schlechtesten Offensive im bezahlten Fußball - am 11. Spieltag schon Rekordverdächtig.
Doch der Alemannia geht es nicht um Rekorde und Einträge in irgendwelchen Büchern, die diese auflisten: Punkte, Erfolge - SIEGE - sollen her', in Dresden soll abermals versucht werden, einen Grundstein zu setzen.

Ein Grundstein zum Erfolg, einer Serie, die der Alemannia garantiert, aus dem Dunkeln zu kommen, nicht mehr länger Schwarz zu sehen. Doch um diesen zu setzen muss Ruhe einkehren, die allerdings nur dann gesichert ist, wenn die Tivoli-Kicker endlich ihre Tore machen.
Personell gesehen ist von "Ruhe einkehren" keine Spur. Es finden ständig Rotationen statt, die das Spielgeschehen lockern sollen. Konstanz auf dieser Ebene ist nicht in Sicht.
An diesem Spieltag bekam Aimen Demai erstmals nach seiner Suspendierung im Frühjahr das Vetrauen des Trainers geschenkt und wird demnach morgen zumindest auf der Bank Platz nehmen. Und auch Kim Falkenberg steht vor seinem Debüt nach langer Verletztenpause, er saß, im Gegensatz zu Stammtorhüter Waterman und Landesgenosse Anouar Hadouir, die weiterhin verletzungsbedingt pausieren müssen, im Flieger Richtung Osten.

Dort wird gegen 13:30 Uhr eine Partie angepfiffen, die seitens der Alemannia von großer Bedeutung ist. Mittlerweile hat man begriffen, dass es in diesem Jahr um den Abstieg, um die eigene Existenz geht. Die Lizenz steht auf dem Spiel, geht es weiterhin finanziell bergab, während der ganze Klub ruiniert wäre, würde man sportlich den Sprung über die Klippe nicht schaffen.
Um über diese Klippe eine Brücke zu bauen fehlt es an Steinen, die im übertragenen Sinne für Tore und Punkte stehen. Dass ein Traumwandler solch eine Brücke nicht passieren kann, ist wohl allgemein bekannt. Die Alemannia also muss erst aufwachen, bevor sie einen Erfolg landen kann. Dass die Uhren im Osten gleich ticken, wie hier im Westen, sollte zumindest schon einmal dafür garantieren, dass die Wecker für morgen alle richtig eingestellt sind.

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