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Alemannia kassiert Veilchen

Debakel am Tivoli 

Am Sonntagvormittag empfing die Alemannia im Duell "Ost gegen West" Erzgebirge Aue. Nach dem negativen Vorfall am Mittwoch hatte man zum Training erst wieder am Freitag gerufen, wo man direkt den nächsten Ausfall zu beklagen hatte. Mit muskulären Problemen hatte Aimen Demai das Training abbrechen müssen, in der kurzen Zeitspanne schaffte es der Abwehrmann nicht, seine Beschwerden zu lindern - zum wiederholten Mal in dieser Saison stand ein Umbau der Viererkette auf dem Programm. 
Diese begann, einzig und allein auf der Position Demais verändert, mit Feisthammel und Stehle in der Innenverteidigung, sowie Achenbach und Radjabali-Fardi auf den Außenbahnen. Marco Höger kehrte nach Gelbsperre in's zentrale Mittelfeld zurück. Über Links kam Kevin Kratz, über Rechts Manuel Junglas. Hinter den Spitzen um Auer und Stieber agierte Tolgay Arslan. Im Kasten der Schwarz-Gelben stand wie gewohnt David Hohs. 

Trotz des sonnigen, Fußball tauglichen Wetters fanden nur rund 16.600 Schwarz-Gelbe zur Partie gegen den Gegner aus dem Osten. Tabellarisch lag dieser wider den Erwartungen vor der Saison nun vor der Elf von Peter Hyballa, hielten weiterhin beachtlich den Anschluss nach oben, den Relegationsplatz nicht aus den Augen verlierend, schließlich fehlten für einen Sprung auf ebendiesen nur wenige Punkte.
Nach dem Aufstieg in Liga Zwei ging es für die Lila-Weißen stetig bergauf. Zwischenzeitig fanden sich diese  auf dem ersten Tabellenplatz wieder, momentan nur ganze vier Ränge weiter unten. Gegen den "großen" Gegner aus dem Erzgebirge hatte sich das Team von Trainer Hyballa reichlich viel vorgenommen. "Gewinnen", wolle man schließlich. Und schon in den Anfangsminuten sollten diesen aussagekräftigen Worten Taten folgen. 

Mit beachtlich hohem Tempo starteten beide Mannschaften in die Partie, Torchancen ergaben sich jedoch keine. Es dauerte bis in die elfte Minute, dass die Schwarz-Gelben mit positivem Resultat vor dem Gästetor auftauchten. 
Keeper Hohs hatte einen langen Ball genau in die Laufbahn Stiebers geschlagen. Der Ungar setzte sich am Strafraum der Gäste gegen zwei Verteidiger durch, ließ im Abschluss Keeper Flauder keine Chance, der durch die Verletzung Männels nach 3 Jahren das erste Mal wieder im Kasten der ersten Mannschaft in Liga 2 stand. Für David Hohs war dieses Tor ebenfalls eine "Premiere". Es war das erste Mal, dass ein Assists gänzlich auf die Kosten der Nummer 22 ging. 

Sah beim Gegentreffer ganz schön
 alt aus: Tobias Feisthammel
Dass "Konsequent" nicht grade eine Beschreibung ist, die auf die Alemannia zutrifft, dürfte allgemein bekannt sein. So konnte man beinahe an einer Hand abzählen, wie lange es zum Ausgleichstor der Veilchen dauerte. Eine Hereingabe Schlittes überschätzte Feisthammel, Kern kam am langen Pfosten ungedeckt an den Ball, ließ Hohs aus geringer Entfernung keine Chance (17'). 

Ausgeglichen war die Partie Mitte der ersten Hälfte. Chancen gestalteten sich hüben wie drüben, auch wenn die Alemannia in ihrem Vorhaben weitesgehend aggressiver schien, schafften sie es nicht, dass Remis zur Führung zu drehen. Doch Keeper Hohs wäre beispielsweise in der 30. Minute beinahe wieder an einem Treffer der Schwarz-Gelben beteiligt gewesen. Ein langer Ball kam, mit Zwischenstation per Kopfball Auers, zu Zoltan Stieber. Der junge Ungar versuchte es mit einem Heber, setzte jedoch knapp über den Kasten Flauders. Wenige Minuten später versuchte es auch Manuel Junglas aus ähnlicher Position, der 21-Jährige zog jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei (33'). Von Aue kam bis kurz vor Schluss der ersten Hälfte kaum mehr etwas. Überraschender Weise waren es jedoch die Gäste, die, wie aus dem Nichts einen Konter startend, die letzte Aktion der ersten 45 Minuten markierten. Klingbeil steckte perfekt durch zu Ramaj, der jedoch den Kasten Hohs knapp verfehlte.

In Hälfte zwei starteten beide Teams unverändert. Die ersten Möglichkeiten boten sich jedoch auf Seiten der Gäste. Schröder bediente erneut Ramaj, scheiterte jedoch diesmal an Torhüter Hohs (50').
Auf der anderen Seite hatte die Elf von Coach Hyballa die größte Chance zur erneuten Führung: Durch Höger kam der Ball zu Manuel Junglas, der das Leder aus mittlerer Entfernung nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbeisetzte (54'). 
Alemannia war nun stärker am Zuge als die Gäste aus Aue. Eine Hereingabe Kratz' wurde gerade noch entschärft, wenig später kam Torschützenkönig Auer wieder zum Ball. Der Kapitän vergab die Chance zur Führung jedoch knapp (69'). 

Beschämend: Ein Einruch in Minuten
Im direkten Gegenzug machte der unberechenbare Gast aus dem Erzgebirge den Aachenern einen Strich durch die Rechnung. Nach einer Ecke der Lila-Weißen war es Hensel, der, unbeachtet von der Aachener Abwehr zum Kopfball kam. Ohne Gegenwehr landete das Leder Sekunden später im Tor der Schwarz-Gelben - 1:2, die frühe Führung mal wieder aus der Hand gegeben. 
Doch es sollte noch schlimmer kommen für die Alemannen und deren Fans. Die Abwehrreihe der Tivoli-Kicker schien wie vom Blitz getroffen, nur drei Minuten später war das Durchkommen durchebenjene ein Kinderspiel für Ramaj, welcher mit seinem Abschluss Hohs mächtig alt aussehen ließ - 1:3. 
Einmal geladen ließen sich die Gäste kaum stoppen, ohne mit der Wimper zu zucken netzten sie in der Folgeminute durch Hochscheidt zum 1:4 ein. Ein Aufbäumen der Schwarz-Gelben war nicht mehr zu erwarten. Sie gaben Aue vorallem hinten alle möglichen Chancen - Enrico Kerns Doppelpack in der 77. Minute war dann nur noch Formsache, das Debakel war mit dem 4. Treffer der Auer innerhalb von sieben Minuten komplett. 

Aachens "Blackout" ab der 70. Minute wurde bestraft mit einer 1:5 Heimniederlage gegen den Aufsteiger aus dem Erzgebirge. Viel fälschen konnten die Tivoli-Kicker am Ergebnis nicht mehr. Pünktlich pfiff Schiedsrichter Stark die Partie ab - während die Gäste am Mittelkreis noch ausgelassen feierten, ging es für die Schwarz-Gelben mit gesenktem Blick zurück in die Kabine.

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