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Starker Rückhalt in Saarbrücken

Rund 1.000 Fans feiern Alemannias zweiten Saisonsieg im Saarland




Leere Ränge, wenig Stimmung - mit gerade einmal 6.377 Besuchern war das Saarbrückener Ludwigsparkstadion am gestrigen Abend nicht mal zu einem Drittel gefüllt, als die Elf vom Tivoli den Rasen gegen neunzehn Uhr betrat. Doch die geringe Anzahl an heimischen Fans hatte die Aachener Anhängerschaft nicht davon abhalten können, in Scharen zur rund 260 Kilometer entfernten Spielstätte zu pilgern. So empfingen rund 1.000 in Schwarz und Gelb Gekleidete unter tosendem Applaus ihr Team, das in die ersten fünfundvierzig Minuten in folgender Formation startete: Obwohl Trainer Ralf Aussem vor Reiseantritt ins Saarland der gesamte Kader zur Verfügung gestanden hatte, nahm der 51-Jährige zumindest in der Viererkette keine Veränderungen vor. Wie in der letzten Woche starteten Fabian Baumgärtel, Thomas Stehle, Seyi Olajengbesi und Kai Schwertfeger vor Keeper Tim Krumpen. Aimen Demai rückte nach seinen Knieproblemen für Timo Brauer auf die Sechs neben Kapitän Streit. Nach seinen guten Vorstellungen als "Joker" durfte Kristoffer Andersen erstmals von Beginn an ran. Für ihn nahm Marcel Heller auf der Reservebank Platz. Auf der rechten Außenbahn stürmte ungewohnter Weise Timmy Thiele. Sascha Rösler agierte auf der Zehn hinter Angreifer Freddy Borg. Neben Heller und Brauer nahmen an der Seitenlinie außerdem Florian Müller, Oguzhan Kefkir, Sascha Marquet, Mario Erb und Ersatz-Keeper Mark Flekken Platz.

Trotz kompletten Kaders und vollen Gästeblocks startete Schwarz-Gelb nicht sonderlich gut in die Partie. Die Hausherren standen von Beginn an tief in der eigenen Hälfte, lauerten auf Konter im eigenen Stadion. Für die Jungs vom Tivoli gab es nahezu kein Durchkommen, der Vorwärtsgang wurde meist schon am Mittelkreis gestoppt. Durchsetzungsvermögen? Fehlanzeige. Viele (unnötige) Ballverluste trugen ihren Teil dazu bei, dass die Gäste weiter kommen konnten. Denn die fehlende Konsequenz der Gäste hatte rund zwanzig Minuten nach dem Anpfiff zu Folge, dass die Hausherren das Leder erstmals an diesem Abend in die Maschen jagen konnten. Zuvor waren die Saarbrückener immer einmal wieder gefährlich vor Keeper Tim Krumpen aufgetaucht.
Doch wer dachte, Alemannia würde den Gegentreffer wie ein "Hallo-wach-Signal" entgegen nehmen, der irrte. Die Kicker aus der westlichsten Drittligastadt konnten bis zur Pause keinen Weg finden, zum Torerfolg zu kommen, und so ging es - nach der wohl spektakulärsten Szene im gegnerischen Strafraum, als das Leder rund vier Mal auf den Kasten von Keeper Marina geschlagen wurde und dennoch nicht an sein Ziel gelangte - mit einem 0:1 Rückstand in die Kabine.

Trainer Ralf Aussem reagierte und brachte nach ordentlicher Pausenansprache Timo Brauer für Aimen Demai. Die Einwechslung des zentralen Mittelfeldmanns trug schnell Früchte: Einen Freistoß am Rande des gegnerischen Sechszehners zirkelte Albert Streit auf den Kopf von Kollege Rösler, der rund fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff keine Probleme hatte, zum 1:1 Unentschieden auszugleichen.

Der Treffer machte Mut. Die Fans standen nun hinter dem Team aus der Kaiserstadt, denn noch war genug Zeit, noch einen drauf zu legen. Dennoch dauerte es bis kurz vor Schluss, bis Borg, abermals nach einer Hereingabe von Kapitän Streit, endlich alles klar machen konnte. Mit dem Kopf verwandelte der schwedische Neuzugang vom FC Hansa Rostock zum 2:1 Endstand. Denn wenige Minuten später war Schluss im Ludwigsparkstadion. Vor der Kurve dahingegen feierte die Alemannia noch ausgiebig ihren Sieg, ihre Fans - und andersherum.

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