Total-Ausfall im Wildparkstadion
Alemannia präsentiert sich schwacher denn je beim Karlsruher SC
Das Pokalaus noch in den Knochen, im Kopf schon eine Partie weiter. Wenn in Liga 3 mal wieder englische Woche ansteht, dann fällt es nicht nur uns Bloggern schwer, diesem enormen Zeitdruck Stand zu halten. Auch an den Jungs auf dem Platz geht dieser "Druck" nicht spurlos vorüber. Vor allem dort, wo es drauf ankommt, muss darauf geachtet werden, dass der Kopf frei ist, der Körper fit und die Konzentration nur auf einer Sache liegt.
Als die Elf vom Tivoli am Samstagvormittag zu Gast im Karlsruher Wildparkstadion war, dann entstand selten bis gar nicht der Eindruck, als wäre an all diese Faktoren gedacht. Müde und schlapp, ohne jegliche Angriffslust präsentierte sich die Elf, die von Trainer Ralf Aussem im Vergleich zur Pokalpartie auf keiner Position verändert worden war.
Als die Elf vom Tivoli am Samstagvormittag zu Gast im Karlsruher Wildparkstadion war, dann entstand selten bis gar nicht der Eindruck, als wäre an all diese Faktoren gedacht. Müde und schlapp, ohne jegliche Angriffslust präsentierte sich die Elf, die von Trainer Ralf Aussem im Vergleich zur Pokalpartie auf keiner Position verändert worden war.
Dass nach neunzig Minuten trotzalledem die "Null" stand, war einzig und allein Keeper Tim Krumpen zu verdanken. Der 23-Jährige, der Schwarz-Gelb schon in der vergangenen Woche vor einer Blamage bewahrt hatte, parierte auch am Samstag immer wieder auf's Neue. Der Schlussmann der Kaiserstädter war mit Mario Erb (ebenfalls positiv aufgefallen im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach) der einzige, der eine konstant gute Leistung zeigte. Total-Ausfälle wie Marcel Heller wurden schon frühzeitig aus dem Spiel genommen. Für ihn stand ab Minute fünfunddreißig Florian Müller erstmals seit Ligastart wieder auf dem Rasen.
Der wiedergenesene Flügelflitzer passte sich gut an, fand auf der rechten Außenbahn schnell in's Spiel - schneller, als alle jene, die schon seit dem Spielanpfiff "Einfluss" auf's Spielgeschehen nahmen. Dass einzelne Akteure überhaupt aktiv auf dem Rasen standen, wurde dem ein oder anderen mitgereisten Anhänger erst klar, als er im Anschluss den Spielberichtsbogen analysierte - und das obwohl er trotz brüllender Hitze seine Aufmerksamkeit über neunzig Minuten dem Spiel gewidmet hatte.
Als Schiedsrichter Daniel Siebert nach rund fünfundvierzig Minuten zum Pausentee lud, war im Wildparkstadion noch zu gut wie nichts nennenwertes passiert. Alemannia stand tief in der eigenen Hälfte, hatte gefühlt nicht einen Schuss auf's gegnerische Gehäuse losgelassen. Hinten sicherte ein konstant stehender Tim Krumpen das 0:0 Pausenergebnis, die mehr oder minder kompakt stehende Abwehr um Baumgärtel, Erb & Co. trug ihren Teil dazu bei.
Wer hoffte, dass sich an Alemannias so gut wie nicht vorhandener Offensivstärke in Halbzeit Zwei etwas änderte, der täuschte sich. Einzig und allein Kapitän Streit sowie der in Hälfte Eins eingewechselte Florian Müller setzten ab und zu Akzente, doch so wirklich angekurbelt wurde die Durchschlagskraft in der Offensive damit nicht. Trainer Ralf Aussem reagierte nach gut einer Stunde und brachte Angreifer Freddy Borg für Sascha Rösler. Vom Neuzugang aus Düsseldorf, auf den bereits vor der Saison große Stücke gehalten wurden, kam nichts in dieser Partie. Wie Marcel Heller präsentierte er sich als zweiter total-Ausfall.
Doch auch Freddy Borg, Neuzugang von Hansa Rostock, konnte in den Schlussminuten nichts mehr reißen. Eine Torchance - die wohl einzige in diesem Spiel - ging noch auf sein Konto, doch die vergab der glatzköpfige Offensivmann um ein Haar. Ein Tor wäre an diesem Tag eh nicht verdient gewesen, am wenigsten für das Team von Schwarz-Gelb, bei dem sich fünf von vierzehn Akteuren als total-Ausfall herausgestellt hatten.
Das Endergebnis - nicht wirklich verdient für die Kicker aus der Kaiserstadt, wahrscheinlich ebenfalls wie der Applaus, den die rund fünfhundert mitgereisten Anhänger trotzalledem spendeten. Denn die Kicker hatten es nicht nötig, noch einmal richtig in die Kurve zu kommen. Bis zur Eckpfane kam man, klatschte und streckte beinahe notgedrungen ein paar Daumen in die Höhe, obwohl man genau sah, dass die Fans schon zum Abklatschen bereit auf und an den Zäunen hingen. Mario Erb, der einzige, der seine Kollegen zumindest auf die wartende Fanmeute aufmerksam machte, erntete ablehnendes Kopfschütteln.
Es blieb bei einer Partie, die man ungerne in Erinnerung behält. Einem schwachen Remis ohne jegliche, nennenswerte Aktion, die vom Gast aus Aachen ausging - und einer Auswärtsreise nach Karlsruhe, die man sich mal wieder hätte sparen können.
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