Jecker Sieg bei eisigen Temperaturen - Der Alemannia gelingt ein historischer Sieg gegen Oberhausen.

Bunt, laut, kalt, schrill. Am Samstag Pilgerten rund 19.115 Jecke Alemannen bei frostigen Temperaturen in den Tivoli um ihre Mannschaft anzufeuern und zu unterstützen. Vor allem war Unterstützung für Ersatztorwart David Hohs gefragt, der aufgrund eines plötzlichen Infekts von Stammkeeper Stuckmann zum zweiten mal in seiner Profikarriere zwischen den Pfosten stand. Ähnlich wie beim Hinspiel gegen RWO (0:1), als Hohs‘ erstes Pflichtspiel, ebenfalls nach einer Erkrankung Stuckmanns, auf dem Programm stand.
Dieser wurde in den Anfangsminuten auch direkt geprüft: Nach einem Freistoß des Oberhauseners Schmidtgals, welcher den Ball aus 25 Metern an die Latte zimmerte, landete der Nachschuss beim Innenverteidiger Schlieter, der den Ball aus 14 Metern im Tor versank (13.). Doch der Ausgleich der dominierteren Alemannen ließ nicht lange auf sich warten! Nach einem Demai-Freistoß kam Auer unbeachtet zum Zug und köpfte so den Ball knapp 2 Minuten nach dem Fürungstreffer der Rot-Weißen in deren eigenes Tor.
Die Restliche Phase der ersten Halbzeit gehörte den Schwarz-Gelben. Chancen über Chancen, die ihren Weg jedoch nicht ins Tor fanden. So blieb es bei einer frostigen Ersten Halbzeit (in der sich Fans nicht mal mit einem vernünftigen Kakao, den es an den Ständen zu kaufen gab, erfreuen und erwärmen konnte. Dieser bestand nämlich nur aus Wasser und einem Stück Schokolade darin. Danke Alemannia an dieser Stelle.)
Die Zweite Halbzeit begann eher weniger den Erwartungen Krügers entsprechend. Die Alemannia nahm den Druck aus dem Spiel und kapselte sich nach hinten ab. Krüger reagierte, indem er Szukala (63.) für Burkhardt, Milchraum (68.) für Gueye und Özgen (78.) für Adlung brachte. Krügers Idee schien aufzugehen. Die Alemannia kam wieder mehr ins Spielgeschehen und bewegte sich nun öfter in die Gefahrenzone Oberhauseners Torwart Semmlers. In der 82. Minute geschah dann endlich das, was Krüger sich durch seine Wechsel erhofft hatte: Ebenfalls nach einer Demai Flanke durch eine Ecke, kam Auer erneut zum Zuge und versenkte so den Ball erneut im Tor des Chancenlosen Torwart Semmlers. Nach dem Abpfiff Schiri Sieberts stand es dann endlich fest. Nach 2 endlosen Jahren hatte es die Alemannia endlich geschafft, einen Rückstand zu drehen und Oberhausen mit 2:1 geschlagen. Auer gelang ein Doppeltreffer in der Tiefkühltruhe Tivoli. So konnten sich Fans und Spieler doch beruhigt in ein Karnevals-Wochenende aufmachen!

Not gegen Elend - Wie der Tabellenvorletzte die Alemannia empfing.

Auf der Anzeige Tafel blinkt der Name Milchraum auf. Klatschen aus dem Gästeblock. Die Spieler klatschen sich untereinander ab.
Nein, dieses mal hatte der Flügelflitzer nicht den Ball im Tor versenkt. Im Gegenteil.  Es spielte die 79. Minute, als der junge Mittelfeldspieler (endlich) zum Einsatz gerufen wurde. Die bereits vergangene Stunde hatte der 25-Jährige von der Bank aus begutachten können. Nun war er selbst an der Reihe, das bisher verkorkste Spiel wieder auf die Beine  zu bringen. Dies lief nämlich nicht so ab, wie sich Michael Krüger das vorgestellt hatte. Null zu eins lagen sie zu diesem Zeitpunkt hinten. Nach einer starken Anfangsviertelstunde, in der die Alemannia klar überlegen war, ließen die schwarz-gelben die Frankfurter immer mehr auf sich zu kommen, bis Alexander Voigt in der 76. den plötzlichen Führungstreffer für die Hausherren schoss. Mit Milchraum für Burkhard (79.) und Özgen für Adlung (81.) reagierte Krüger zunächst auf den plötzlichen Führungstreffer der Gastgeber und setzte damit weiterhin auf einen Ausgleich. Mit Erfolg, wie sich zeigte. Knappe 5 Minuten nach dem Gegentreffer, schöpften die Alemannia Anhänger wieder mehr Glück, doch noch einen Sieg mit in den Westen zu bringen. Nach einem schönen Freistoß Fiels, war es der neue Kapitän Benjamin Auer, der den Ball hinter die Linie köpfte. Ab diesem Zeitpunkt ging es dann richtig los. Ob über links, über rechts oder einfach durch die Mitte. Man sah den Schwarz-Gelben an, dass sie die 3 Punkte mit Ach und Krach noch holen wollten. Doch auch die Frankfurter machten jetzt wieder etwas Druck. Nachdem Krüger dann Nemeth (85.) für Gueye brachte, war es der ausgemusterte Kapitän Fiel, der mit einem Distanzschuss in den letzten Minuten FSV Keeper Klandt noch einmal auf die Probe stellte, jedoch in ihm seinen Meister fand. So blieb es bei einem knappen 1:1 mit vielen Chancen beider Seiten und doch konnte die Alemannia im Nachhinein froh sein, dass Frankfurt in ihrer starken Phase genau so eine schlechte Chancenverwertung gehabt hatte, wie die Tivoli Kicker aus Aachen.

Zu Besuch im Sportpark Kohlscheid.

Als letzter der sechs Eingeladenen Alemannia-Verantwortlichen erreichte Patrick Milchraum am gestrigen Abend kurz vor 19.00 Uhr denSportpark Kohlscheid, in dem die erste Ausgabe von »Time 2 Talk« im Jahr 2010 seine Premiere feierte. Über 300 Alemannia-Anhänger waren gekommen, um den Sechs bei den Benantwortungen der von den beiden Moderatoren Bernd Büttgens und Achim Kaiser gestellten Fragen zu zuhören. Da das Zeitlimit auf 1 1/2 Stunden gesetzt war, wurde der Abend in jeweils 3 Teile gesplittet. In Runde 1/3 kamen die Vereinsverantwortlichen Direktor Sport, Erik Meijer,  Doc. Jürgen Linden, Aufsichtsratsvorsitzender der Alemannia Aachen GmbH, und Vereinspräsident Alfred Nachtsheim zusammen.
Nachdem sich dann in der 2. Runde Erik Meijer und Michael Krüger auf dem Podium versammelten hatten, kamen in Runde 3/3 die beiden Mittelfeldspieler Christian Fiel und Patrick Milchraum dazu. Geplaudert wurde u.a. über die 16 Auslaufenden Verträgen (mit dabei Milchraums).
Gegen 20.30 Uhr endetete die Talkrunde dann. Alle Anwesenden schienen begeisert. Doch wer dachte, zum Ende könnte er noch ein Autogramm der beiden Mittelfeld Spieler ergattern, der hatte falsch gedacht. Wer zu Anfang schon eins bekommen hatte, konnte sich glücklich schätzen, denn die beiden waren schneller verschwunden, als man 3, 2, 1 - Time 2 Talk, hätte sagen können.