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Die Sache mit der Leiter

Immer tiefer versinkt die Alemannia in den letzten Wochen in den Tiefen des düsteren Tabellenkellers. Mit nur vier Punkten aus neun Ligaspielen steht das Team von Trainer Funkel als schlechteste Mannschaft der Liga dar. Und auch die Torausbeute zeugt nicht gerade davon, dass dieser Stand ziemlich ungerechtfertigt ist: Ein mageres Törchen gelang der Truppe am dritten Spieltag beim FC St. Pauli. Seitdem ist Schicht im Schacht - Alemannia hat die schlechteste Offensive aller Lizensmannschaften aus Liga 1-3.
Als man am Boden der Tatsachen angekommen war, nach einer miserablen Leistung beim SC Paderborn, hatte man Peter Hyballa entlassen. Man fragte sich, wer diese Leiter gestohlen hatte, die alleinig das Entkommen aus dem Tabellenkeller sicherte. Sieben Tage später kam ein Mann mit neuer Leiter: Doch auch diese zerbrach am vergangenen Samstag, als im ersten Spiel unter Trainer Funkel die nächste Pleite (0:2) eingefahren wurde.

Im übertragenen Sinne steht unsere Leiter für die Tore, die bei der Alemannia zur Zeit wirklich Mangelware sind. Neben "den Fans endlich ein Erfolgserlebnis schenken" steht das Ziel, die Bälle mal im gegnerischen Kasten zu versenken, ganz oben auf der Schwarz-Gelben To-Do-Liste.
Schon morgen könnten diese Vorhaben in die Tat umgesetzt werden, wenn man am Tivoli den FSV Frankfurt empfängt. Noch nie zuvor hatte man gegen den Gegner aus Hessen, der erst einmal in dieser Saison einen Dreier einfahren konnte, verlieren können.
Um zu verhindern, dass sich alle Vorahnungen ins Gegenteil wenden, wird David Hohs am Freitag den Kasten hüten. Boy Waterman musste aufgrund wiederkehrender Hüftprobleme am Dienstag das Training abbrechen, wird dem Trainer daher nicht zur Verfügung stehen. Und auch auf Anouar Hadouir muss der erfahrene Fußballlehrer verzichten: Der Marokkaner hatte sich im Training am Knie verletzt und fällt damit bis auf weiteres aus. Benjamin Auer wird dahingegen wieder in die Startelf zurückkehren, soll mit Sergiu Radu für ein erfahrenes Sturmduo sorgen.

Wenn man den Zahlen der Alemannia trauen kann, wurden für die Partie gegen den Tabellenlelften nicht einmal 12.000 Karten verkauft. Es wäre nach der Partie gegen Tabellenführer Fürth der nächste negativ Rekord.

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Kein Funkeln in den Augen

Auch mit neuem Trainer altes Alemannia Leid: Keine Tore, keine Siege.


Friedhelm Funkel ist bei weitem nicht der einzige, der in dieser Saison versucht, mit seinem Team das erste Erfolgserlebnis zu feiern. Er ist der dritte Trainer im Bunde, der nach der Entlassung Hyballas Interimscoach Ralf Aussem am Dienstag ablöste. Peter Hyballa hatte gegen Paderborn noch auf der Bank gesessen, wurde vier Tage später dann aufgrund der abermals niederschmetternden Leistungen entlassen. U-23 Trainer Ralf Aussem musste einspringen und gegen Fürth das erste und einzige Mal an der Seitenlinie stehen. Denn schon wenige Tage nach dem überzeugenden Auftritt seiner Mannschaft (Remis gegen Tabellenführer) musste er diese an den neuen  Trainer abgeben. Friedhelm Funkel hatte das Rennen gemacht und am Dienstag einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

Nachdem der erfahrene Coach im Training erste Eindrücke sammeln konnte, hatte er bei seinem Debüt am Samstag zum ersten Mal auf der Bank Platz zu nehmen. 
Das Spiel an der alten Försterei stand unter einem weniger guten Stern, musste Funkel schließlich neben Junglas (Rotsperre) verletzungsbedingt auch auf Radjabali-Fardi und Mario Erb verzichten. Anouar Hadouir saß zudem nicht mit im Flieger nach Berlin, da er am Vortag Vater geworden war. Falkenberg und Hartmann feierten dafür ihre erste Nominierung in den Profikader.
Mit Boy Waterman stand Alemannias richtige Nummer Eins am Samstag wieder zwischen den Pfosten. In der Partie gegen Fürth hatte der Stammtorhüter aufgrund von Adduktorenproblemen passen müssen, wurde von David Hohs ersetzt, der am Samstag als Ersatz auf der Bank Platz nahm. 
Weil Radjabali-Fardi in seiner Heimat aussetzen musste durfte Jonas Strifler auf Rechtsaußen von Beginn an ran. Neben dem Neuzugang von Dynamo Dresden bestand die Viererkette aus Tobias Feisthammel, Seyi Olajengbesi und Timo Achenbach. Im 4-3-3 markierten Kratz und Sibum die Doppelsechs, davor kam Ray Yabo. Über Außen stürmten David Odonkor und Marco Stiepermann, der den frischgebackenen Vater Hadouir ersetzte. Sergiu Radu blieb, wie in der vergangenen Woche, der zentrale Punkt im Aachener Angriff.

Dass Kapitän Auer zum zweiten Mal in Folge nur auf der Bank Platz nahm änderte in den Anfangsminuten nichts daran, dass in Alemannias Offensive ein frischerer Wind wehte. Beide Mannschaften kamen nicht so richtig aus den Puschen, was zur Folge hatte, dass die Torhüter in den Anfangsminuten nur bedingt gefordert wurden. 
Die Startschwierigkeiten der Alemannen bestimmten allerdings keinen Großteil des Spiels. Stiepermann ließ den Knoten platzen, als er mit der ersten richtig guten Chance Eindruck schindete. Sein Schuss aus spitzem Winkel brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg, der Ball strich um Zentimeter am Kasten Glinkers vorbei.

Wirklich eingreifen musste Boy Waterman nur selten, was die Tatsache des plötzlichen Gegentors nicht gerade positiver machte. Nach einer Ecke kam der Ball über Umwege zu Markus Karl, der keine Probleme damit hatte, das Leder aus kurzer Distanz über die weiße Linie zu drücken.
Vor der Pause lag die Alemannia also aus heiterem Himmel zurück, was dazu führte, dass bis zum Pausentee bei ihr überhaupt nichts mehr ging. Der Gegentreffer schien die Tivoli-Kicker zu frusten, hatte man schließlich zuvor selbst die besseren Anteile am Spiel gehabt.
Nach 45 Minuten war dann auch Schluss, Schiedsrichter Rafati pfiff pünktlich zum Pausentee.


Ein guter Start sah anders aus, fand auch Trainer Funkel, beließ es zur Pause jedoch bei der Anfangself. Keine Wechsel brachten auch keinen frischen Wind in das Spiel der Alemannia, Union hatte Göhlert für Madouni gebracht und auch wenn der Verteidiger für das Offensivspiel der Berliner nicht viel konnte, kamen diese deutlich besser wieder ins Spiel. 
Ex-Aachener Mosquera, der schon häufiger gegen die Alemannia traf, hatte schon in der ersten Hälfte immer wieder angedeutet, dass er auch gerne in diesem Spiel scoren wollte. Nach einer knappen Stunde wäre es dann fast so weit gewesen, Boy Waterman musste sich ziemlich lang machen, um den Ball des Kolumbianers noch aus dem Winkel zu fischen. 

Alemannias Offensive hatte man sozusagen "auf Null geschaltet" und deswegen reagierte Funkel, indem er Benny Auer für den ausgelaugten Stiepermann brachte. Den aufgestauten Frust des 30-Jährigen, wieder einmal nur von der Bank aus zu gestartet zu sein, brachte dieser in seiner ersten Szene direkt ans Tageslicht; Auers ruppiges Einsteigen in einen Zweikampf gegen Zoundi wurde allerdings nicht geahndet.
Der Kapitän hatte Minuten später dann die größte Chance der zweiten Halbzeit auf dem Fuß: Nach einer Hereingabe in den Sechszehner rutschte der "Torjäger" neben den Ball, Glinker war bereits zur Stelle und versaute den Schwarz-Gelben somit die Hoffnung, doch noch einen Punkt aus der Hauptstadt mitzunehmen.
Denn auf der anderen Seite entschied sich schon im Gegenzug, dass man sich mit einer Niederlage bei den Eisernen zufrieden geben musste: Quiring wurde im Strafraum von Olajengbesi zu Fall gebracht, woraufhin Schiedsrichter Rafati ohne zu zögern auf den Punkt zeigte. Mattuschka verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0 Endstand.


Damit ist die Alemannia auch nach neun Spieltagen (wieder) Tabellenletzter. Mit nur einem, mageren Torerfolg (zur Erinnerung: Führungstreffer beim FC St. Pauli am 3. Spieltag - Endstand: 3:1) besitzt man nicht nur die schlechteste Offensive der eigenen, sondern auch der ersten und dritten Liga. Letztere haben schon jetzt die ersten im Visier, wenn es um Alemannias Zukunft geht. Doch wenn man wirklich schon jetzt kapitulieren möchte, sollte man wenigstens der nackten Tatsache ins Auge sehen, dass es die Schwarz-Gelben im Falle eines Abstiegs, was wohl eine Insolvenz nach sich ziehen würde, noch viel tiefer verschlagen würde, als "nur" in die dritte Liga.
Angesichts der Tatsache, dass den Tivoli-Kickern noch rund 25 Spiele bevor liegen, sind solche Rückschlüsse allerdings vollkommen überstürzt. Die ersten beginnen schon jetzt, am neuen (!) Trainer - der ja bekanntlich noch nicht einmal eine Woche mit der Mannschaft zusammen ist - zu zweifeln und den Kopf in den Sand zu stecken, weil man sich nicht verstanden fühlt. Andererseits hackt man auf der Mannschaft herum, die es - und das sollte man vielleicht auch einmal anmerken - momentan auch nicht allzu einfach hat, die sich vielleicht zur Zeit auch von niemandem verstanden fühlt. 

„In schweren Zeiten muss man zusammenhalten.“, heißt es. „Sich helfen, unterstützen und daran denken, dass es auch einmal anders - einmal besser - war.“
Auch wenn es schwer fällt, in der Dunkelheit an ein Licht zu glauben, sollten wir jetzt noch nicht den Teufel an die Wand malen. Et hätt' schließlich noch immer jot jejange! 

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Funkel, Funkel, kleiner Stern?

Funkel feiert Debüt in Berlin - Mark Flekken wird Profi




Aus dem Vollen schöpfen können - dies war schon zu Zeiten Peter Hyballas ein Vorhaben, dass nur schwer in die Tat umzusetzen war. Und auch Trainer Funkel hat es aktuell nicht einfacher. Mit Radjabali-Fardi, der sich seit der Partie gegen den Tabellenführer Greuther Fürth mit Meniskusproblemen herumschlägt, fehlt dem Coach am Samstag ein weiterer Bestandteil der Aachener Stammformation. Der 20-Jährige hatte sich bereits darauf gefreut, in seiner Heimatstadt wieder gegen den Ball treten zu können - und auch die Familie war für die Begegnung bereits in die alte Försterei geladen. Jetzt fällt "Radja" kurzfristig aus, soll allerdings laut Vereinsseite schon in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen können.
Auf Manuel Junglas wird der Trainer dahingegen noch etwas länger nicht zurückgreifen können. Nach seiner roten Karte in der Partie gegen Greuther Fürth wurde der Zehner für drei Meisterschaftsspiele gesperrt. Mario Erb fehlt zudem mit einer Kapselverletzung.

Für den neuen Trainer, der sein Amt erst am Dienstag angetreten war, könnte der Stand der Dinge also besser aussehen. Doch dass es der erfahrene Coach mit der Alemannia nicht immer leicht haben würde, hatte er gewusst, als er sich für zwei Jahre an die Schwarz-Gelben band.
Schon in der Pressekonferenz am Dienstag hatte der 57-Jährige erklärt, dass er sich trotz der aktuellen, sportlichen Situation auf seine Aufgabe am Tivoli freue. Er betonte, dass es ihm wichtig wäre, das Team in den wenigen Tagen kennen zu lernen und sich optimal auf den kommenden Gegner einzustellen.
Dieser nämlich ist angesichts der bisher absolvierten Spiele schwer einschätzbar. Union Berlin liegt mit 11 Punkten im guten Mittelfeld der Tabelle. Die Elf von Uwe Neuhaus kam dabei auf drei Siege, drei Niederlagen und zwei Remis.
Ziemlich ausgeglichen die Bilanz, was es für die Tivoli-Kicker natürlich nicht einfacher macht. "Im Training ist von großer Verunsicherung nichts zu erkennen.", weiß Trainer Funkel, der die Mannschaft bislang in fünf Einheiten begleitete. "Der Umgang stimmt, eine gewisse Aggressivität liegt in den Zweikämpfen die Bereitschaft ist absolut da. Das alles sind schon einmal Dinge, die ziemlich positiv sind."


Durchweg positiv ist zudem, dass zum Ende der Woche auch im Bereich des Nachwuchs Fortschritte gemacht wurden. Mark Flekken, bis zur Vorsaison Stammtorhüter der U19 Mannschaft, hat gestern für drei Jahre bei der Alemannia unterschrieben. Der junge Holländer gilt als Nachwuchstalent und trainiert schon seit geraumer Zeit regelmäßig bei den Profis mit.
Der 18-Jährige wurde von Torwarttrainer Hans Spillmann vor zwei Jahren an die Alemannia geführt, spielte in seiner Jugend für Roda Kerkrade. Dass Flekken am Samstag als Ersatzkeeper auf der Bank Platz nehmen wird, ist allerdings ziemlich unwahrscheinlich.

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Mit Funkel aus der Krise

Meijer findet in Funkel einen erfahrenen Hyballa-Nachfolger!


Eine gute Woche ist es jetzt schon her, als Erik Meijer auf einer spontanen Pressekonferenz bekanntgab, dass man eine schwere Entscheidung getroffen und Peter Hyballa mit sofortiger Wirkung entlassen hatte. 
Mit Interimstrainer Ralf Aussem, dem eigentlichen U23-Coach der Alemannia, hatte sich die Mannschaft auf die nächste Zweitligapartie vorzubereiten, während Manager Meijer nun in der Pflicht stand, sich nach einem neuen Mann für die Seitenlinie umzusehen. Für den 42-Jährigen stand schnell fest, dass Friedhelm Funkel genau in sein Bild passte.

Funkel ist der wohl erfahrenste Mann, den die Alemannia in dieser Woche hätte verpflichten können, hat er schließlich schon rund 1.100 Spiele auf dem Puckel. 
Die Spieler-Kariere des heute 57-Jährigen begann dort, wo sie 17 Jahre später wieder endete: Beim KFC Uerdingen. Zwischenzeitig hatte der Mittelfeldmann 3 Jahre beim FC Kaiserslautern unter Vertrag gestanden, schoss dort 24 Tore in nur 66 Meisterschaftspartien. Insgesammt kommt der Torjäger damit auf eine beachtliche Bilanz von 149 geschossenen Toren in 471 Ligaspielen.
Lange ist es her, dass Friedhelm Funkel noch selbst gegen den Ball tritt, denn heute ist es vielmehr seine Aufgabe, von Außen auf das Geschehen zu blicken. Nach seiner aktiven Zeit als Spieler wechselte er die Seiten und stand fortan nur noch für Vereine wie den MSV Duisburg, Hansa Rostock, Hertha BSC Berlin, den 1. FC Köln oder Eintracht Frankfurt an der Seitenlinie. 
Funkels letzte Station war der VfL Bochum, mit welchem er in der letzten Saison knapp am Aufstieg vorbeigeschrappt war. Vergangene Woche wurde der Coach dann vom Zweitligisten beurlaubt: Ligakonkurrent Bochum war ähnlich schlecht in die Liga gestartet, steht nach der 0:4 Pleite gegen Paderborn nun noch hinter der Alemannia auf dem letzten Tabellenplatz.

Doch mit der Alemannia möchte der erfahrene Trainer dem Tabellenkeller entkommen. "Sich stablisieren", fordert der neue Coach "und dann mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben." Schon am Samstag hat Funkel die Möglichkeit, dafür einen Grundstein zu setzen, wenn seine Elf beim Tabellenneunten Union Berlin geladen ist. 
Am Mittwochmorgen wird das Team mit Funkel und Co-Trainer Christoph John, den er mit an den Tivoli brachte, das Training nach der heutigen Pause wieder aufnehmen.

Funkel unterschrieb übrigens einen Vertrag bis 2013. Ausschlaggebend für eine Verpflichtung seie nicht nur gewesen, dass die Alemannia wieder auf einen erfahrenen Trainer setzen wollte; Erik Meijer kannte den Trainer noch aus seiner eigenen Spielerzeit! Unter Funkel durfte Meijer in Deutschland das erste Mal die Schuhe schnüren (und zwar für den KFC Uerdingen 05!), ehe dort seine eigentliche Kariere begann!

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Klassenunterschied? Von wegen!

Alemannia lässt Spitzenreiter Fürth in starkem Remis alt aussehen!


Die Unterschiede beider Mannschaften, die am Sonntagvormittag aufeinandertrafen, hätte wohl größer nicht sein können. Während die einen die Liga stürmen und mit einer einzigartigen Siegesserie glänzen (6 Spiele, 6 Siege), geht es bei den anderen momentan einfach drunter und drüber. Nach 7 sieglosen Partien, aus denen nur magere drei Punkte hervorgingen, entließen die Schwarz-Gelben am Dienstagmorgen mit Peter Hyballa auch Kollegen van der Luer.
Ausgerechnet vor der Partie gegen den Spitzenreiter standen die Alemannen also ohne Trainergespann da, sodass es Interimscoach Ralf Aussem zu richten hatte. Neben dem U23-Trainer mit langjähriger Profierfahrung nahm unter anderem auch Erik Meijer auf der Bank Platz. Der Manager der Schwarz-Gelben hat bis zum heutigen Tag noch keinen endgültigen Nachfolger für Hyballa bestimmen können, dies solle sich allerdings schon in naher Zukunft ändern, versprach er im direkten Anschluss an die Begegnung.

Die Änderungen der Personalie Hyballa hatten zur Folge, dass sich auch auf dem Rasen etwas tat. Aussem veränderte die Elf der letzten Woche (schwaches Remis in Paderborn) auf gleich vier Positionen. Überraschend war, dass Benjamin Auer erstmals seit der Pleite in Pauli zu Beginn auf der Bank Platz nehmen musste. Der Kapitän gab die Binde an Sibum ab und machte somit Platz für Radu, der in der Aachener Offensive den zentralen Mittelpunkt markierte. Und auch über die Außen stürmten am Sonntag andere Gesichter: Anouar Hadouir bekam den Vorzug gegenüber Stiepermann und feierte damit, ähnlich wie David Odonkor, sein Debüt in der Startelf. Für den Ex-Nationalspieler musste Ray Yabo weichen.
Im 4-3-3 markierte Bas Sibum die Sechserposition, knapp davor kamen Kevin Kratz und Manuel Junglas. Die Viererkette bildete sich wie in der letzten Woche aus Achenbach, Feisthammel, Olajengbesi und Radjabali-Fardi, weil Thomas Stehle und Mario Erb weiterhin verletzt ausfielen.
Verletzungsbedingt auch der Wechsel im Aachener Kasten: David Hohs stand zwischen den Pfosten, weil sich Stammkeeper Boy Waterman mit Adduktorenproblemen quälte. Seinen Ersatz markierte der selbst nicht ganz genesene Tim Krumpen.


Die Alemannia ließ von einem scheinbaren Klassenunterschied in den Anfangsminuten nicht sehen, sondern spielte überraschender Weise befreit auf und hatte zu Beginn die klar besseren Chancen.
David Odonkor bewies Klasse, als er sich wenige Minuten nach dem Anpfif das erste Mal auf Rechts durchsetzen konnte. Der Abschluss des schnellen Flügelflitzers allerdings zu unplaziert, Radu schaffte es nichtmehr, die Flanke mit dem Kopf zu erreichen. Im zweiten Versuch war der 27-Jährige dann zu eigensinnig: Nachdem er wieder perfekt über Außen gekommen war, probierte er sich selbst an Keeper Grün. Sein Schuss erreichte den Schlussmann der Grün-Weißen allerdings nicht einmal.
Vor allem in Form von Odonkor ging von den Schwarz-Gelben in den Anfangsminuten mächtig Druck aus. Hinten stand man kompakt, vorne fehlten abermals wenige Zentimeter für den entscheideten Treffer. 

Die Alemannen spielten nicht so, als würden sie seit dem ersten Spieltag im Tabellenkeller gefangen sein - und auch der Tabellenerste bewies nicht, dass er zurecht dort oben stand. Die Alemannen hatten die Kleeblätter in der Hand, ließen diese kaum bis an den eigenen Sechszehner vorstoßen. Doch gerade in einer Druckphase der Gastgeber erlitten diese einen herben Rückschlag. Nachdem Junglas mit gestrecktem Bein in einen Fürther  gegangen war, zog Schiedsrichter Stieler glatt Rot. 
Doch es blieb nicht das einzige Pfeifkonzert, wenn es um Entscheidungen des Unparteiischen ging. Nur vier Minuten später nämlich hatte dieser abermals eine schwere Entscheidung zu treffen: In einer ähnlichen Situation wie zuvor ging Edgar Prib mit gestrecktem Bein in einen Zweikampf. Sergiu Radu ging darauf zu Boden und Schiedsrichter Stieler zögerte nicht lange, auch in diesem Fall die Rote Karte gegen den Foulenden zu zeigen. Beide Karten waren im Endeffekt vertretbar, das Spiel basierte in der verbleibenden Stunde auf einem Zehn gegen Zehn.

Immer wieder war es auch im Anschluss David Odonkor, der vor dem gegnerischen Tor für Gefahr sorgte. Die Fürther statteten Keeper Hohs dahingegen nur selten Besuch ab, viel davon, weiterhin Spitzenreiter zu sein, zeigten sie nicht.
Die größte Chance der ersten Halbzeit wurde dann allerdings doch nicht in der Personalie Odonkor ausgeführt. Shervin Radjabali-Fardi hatte sich wunderbar auf Außen freigespielt, umrannte gleich mehrere Fürther Abwehrspieler und versuchte sich aus spitzem Winkel dann selbst. Der Abwehrmann zwang Keeper Grün zu einer Parade, wenige Minuten später war dann auch Schluss. Es ging torlos in die Kabinen, auch wenn sich vorallem die Schwarz-Gelben in der ersten Hälfte einen Treffer verdient gehabt hätten. Es war wohl mit die stärkste Halbzeit der Tivoli-Kicker der ganzen Saison.


Ralf Aussem zog es wie Trainerkollege Michael Büskens vor, seine "Zehn" in der Halbzeit noch nicht zu verändern. Die Personalien also die selben, starteten die Schwarz-Gelben mit nicht ganz so viel Elan in die zweite Hälfte. Das hohe Tempo der bereits vergangenen 45 Minuten hing ihnen in den Knochen, sodass man als Fan auf der Tribüne die Augen schon einmal zukneifen musste, als beispielsweise das Leder einmal nur wenige Zentmeter von einem Fürther neben den Kasten gesetzt wurde.
Die Alemannen waren fast nur noch nach Standards gefährlich: Hadouir zwang Keeper Grün nach einer guten Stunde dazu, sich ordentlich lang zu machen. Ohne die Parade des Schlussmanns hätte der Freistoß so gepasst. Auch Kratz versuchte es aus ähnlicher Position wenige Minuten später, der Mittelfeldmann setzte das Leder jedoch knapp über die Latte.
Mit frischen Leuten versuchte Aussem noch einmal etwas Schwung in das geschwächte Spiel der Alemannen zu bringen. Für den müden Odonkor kam Marco Stiepermann und auch Ray Yabo durfte Anouar Hadouir in den letzten Minuten ehrenvoll vertreten. Beide Akteure wurden unter tosendem Applaus verabschiedet.

Die beiden Neuen versuchten sich in den Schlussminunten noch einmal zu präsentieren, während Ray Yabo vor Grün jedoch zu egoistisch war, scheiterte Stiepermann klar an diesem. In den letzten Sekunden der Partie hätten die Gäste das Spiel dann allerdings im Handumdrehen für sich entscheiden können. Hohs fasste den Ball gegen zwei Angreifer jedoch sicher und garantierte somit wie Waterman in Paderborn und Rostock in den Schlussminuten das torlose Remis.
Die Alemannia hat damit nach der Pleite des Tabellennachbarn Bochum (0:4 gegen Paderborn) den letzten Platz an diesen abgegeben und steht nach 8 Spieltagen - immer noch mit nur einem erzielten Tor - auf dem 17. Tabellenplatz. Schon am Samstag könnte man nach 4 Niederlagen und 4 Remis dieser "Serie" einen neuen Namen verleihen, indem man den ersten von 4 Siegen erziehlt. Vielleicht wird bei Union Berlin schon ein neuer Coach im Alemannengewand auf der Bank sitzen.

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David gegen Goliath

Alemannia empfängt als Tabellenschlusslicht das komplette Gegenteil aus Fürth!


Unberechenbar - das ist eine Eigenschaft, mit der die Alemannia zur Zeit am aussagekräftigsten zu beschreiben ist. Schon am vergangenen Freitag in der Partie gegen den SC Paderborn hatte man erwartet, dass sich die Mannschaft nach der Länderspielpause anders präsentierte, enttäuschte allerdings auf ganzer Linie. 
Und auch, dass man - als Konsequenz darauf - am Dienstag Peter Hyballa und dessen Co-Trainer Eric van der Luer entließ, kam unerwartet und überraschend.

Dementsprechend ist es noch ungewiss, auf was man sich einstellen muss, wenn die Alemannia am Sonntag den Tabellenersten Greuther Fürth empfängt. Es ist ein Spiel "David gegen Goliath", das weiß auch U-23 Coach Ralf Aussem, der die Elf als Interimstrainer begleiten wird.
"Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, die gewillt ist, am Sonntag ein Spiel zu gewinnen.", sagt der Mann, der selbst Jahrelang als Spieler und Trainer Erfahrungen sammelte. Auf Dauer soll Aussem allerdings keine Option sein.
In seinem wohl einzigen Spiel als Profi-Trainer kann der 51-Jährige nicht aus dem vollen Schöpfen. Neben den bekannten Langzeitverletzten fehlt dem Coach neben Thomas Stehle, der sich nach einer Grippe nun mit muskulären Problemen herum plagt, auch Mario Erb. Laut Alemannia soll sich der Verteidiger im Training am Donnerstag eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen haben und fällt damit bis auf weiteres aus.

Die Vorzeichen vor der Partie könnten also um einiges besser sein, wenn man dazu einmal bedenkt, dass der Gast aus dem Süden mit dem 6-fachen an Punkten an den Tivoli reist. 
Um zu verhindern, dass sich die Punktezahl der Fürther noch um weitere 3 Punkte erhöht, setzt die Alemannia auf die Unterstützung ihrer Anhänger. Keine 12.000 Tickets sollen für die Partie bereits verkauft sein. Das ist ein zur Situation vielleicht passendes aber dennoch trauriges Resultat. 
Es ist schade, dass in dieser Zeit - in der am Tivoli vielleicht wirklich nicht alles rund läuft - nicht alle an einem Strang ziehen können. Ohne ihre Fans wird die Alemannia da unten nicht rauskommen! Es ist ein Appell an den Zusammenhalt, das Motto ist vielsagend: "Nur gemeinsam sind wir stark!" - und dem sollten wir jetzt auch nachkommen! 
An den Tageskassen werden noch zahlreiche Tickets zu erwerben sein.

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Hyballa gibt die Leine ab

Alemannia und Trainergespann gehen fortan getrennte Wege!


Nach 449 Tagen, in denen Peter Hyballa als Cheftrainer am Tivoli tätig war, endete seine Ära gestern unerwartet und abrupt. Die Alemannia ist mit gerade einmal 3 Punkten auf dem Konto auch nach 7 Spieltagen Tabellenletzter, verliert langsam aber sicher den Anschluss.
Das solche Miserien einen Trainerwechsel nach sich ziehen, ist im Profifußball Gang und Gebe. Doch trotzalledem hätte man in Aachen einfach nicht damit gerechnet, dass man diese Bindung lösen wollte  die zu Hyballa und Trainer van der Luer!

Peter Hyballa hatte es im Sommer des letzten Jahres an den Tivoli getrieben, als man mit der Alemannia einen kompletten Umbruch vollzog. Ein traditionelles Wappen und eine neue Kampagne sollten dafür sorgen, dass die neue Alemannia wieder zur Alten wurde. Doch ein knappes Jahr später ist von alledem nicht mehr viel zu sehen.
In der letzten Saison ging das Hyballa-Projekt wunderbar auf. In der Liga war man zwar noch Durchschnitt, doch vorallem im Pokal hatte man den Fans etwas bieten wollen, erreichte mit dieser Einstellung sogar erstmals wieder das Viertelfinale. In der neuen Saison sollte an alte Taten angeknüpft werden: Die Alemannia wollte noch höher, noch weiter  doch dieses Vorhaben scheiterte auf ganzer Linie.
Ohne Namen wie Stieber, Höger und Arslan, dafür mit neuen unbeschriebenen Blättern aus dem Amateurbereich (Stiepermann, Yabo, Erb..) wollte man in diesem Jahr einen draufsetzten. Doch es gestaltete sich enorm schwierig, beispielsweise aus einem Stiepermann einen neuen Stieber zu machen. Die Jungs kamen ohne viel Erfahrung an den Tivoli und wurden dann ähnlich wie einst Peter Hyballa ins kalte Wasser geworfen. 
Jetzt, wo das Wasser in der Soers langsam überkocht, müssen die Fische lernen, ohne ihren Trainer zu schwimmen. Der nämlich wurde, aus heiterem Himmel, von seinem Schwarm getrennt und aus dem Wasser gefischt.

Ob es die richtige Entscheidung war, weiß momentan noch niemand so genau. Nur, dass es eine schwere Entscheidung war, kann Meijer schon jetzt mit Bestimmtheit sagen. "Peter Hyballa ist immernoch ein guter, junger und selbstbewusster Trainer.", weiß der Mann, der selbst Jahre lang die Schuhe für die Alemannia schnürte und dabei zu einem Trainer hatte aufschauen müssen. "Wir haben enorm viel mit ihm erreicht. Es tut mir unheimlich weh, denn es ist ein riesen Verlust für uns alle  nicht nur für mich als Manager."
Die sportliche Situation ist natürlich einer der größten Gründe, warum Peter Hyballa fortan nicht mehr an der Seitenlinie stehen wird. Zudem soll es interne Ungereimtheiten gegeben haben, die Mannschaft soll nicht mehr mit ihm hätte komunizieren können, es soll ein Vertrauensbruch entstanden sein, den man anscheinend nicht anders wieder hätte wiederherstellen können, als das man die drastischste Maßnahme in die Wege leitet, indem man sich komplett vom Trainergespann trennt.

Als Fan blickt man mit Wehmut auf diese Trennung, hätte man vor ein paar Wochen schließlich nicht im Entferntesten daran gedacht, dass man sich im Laufe der Woche mit einem komplett neuen Cheftrainer anfreunden muss. Es bleibt schwer zu verstehen, warum dieser Schritt gerade jetzt in die Wege geleitet wurde, ist man schließlich schon seit dem ersten Spieltag das Schlusslicht der Zweiten Bundesliga und hätte somit also viel eher reagieren können. "Warum nicht in der Länderspielpause?", fragte ein Journalist während der Pressekonferenz am Dienstag  warum jetzt, warum ohne jegliche Andeutung?
Natürlich ist immer damit zu rechnen, dass der Trainer in Frage gestellt wird, wenn es in einem Verein nicht mehr so läuft, wie man sich das wünscht – wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Dennoch hätte man nicht damit gerechnet, dass es auch bei der Alemannia der logische Rückschluss ist, hatten die Verantwortlichen schließlich immer "einen auf heile Welt gemacht". 
Es ist schade, dass es jetzt trotzdem so endete. Nachdem Manager Meijer vor sowie nach dem Paderbornspiel (0:0) mit dem Mannschaftsrat sowie dem kompletten Team gesprochen hatte, musste Hyballa noch am Montagabend dem Aufsichtsrat Rede und Antwort stehen. Am Dienstagvormittag wurde es dann in einer kurzfristig ins Leben gerufenen Pressekonferenz amtlich: Fortan stehen Alemannias Straßenköter wieder ohne Trainer da; Hyballa musste die Leine abgeben.

Nach einem Ersatz für Peter Hyballa habe sich Meijer am gestrigen Tag noch nicht auf die Suche gemacht. "Das hat etwas mit Respekt gegenüber dem Trainer zu tun.", fand der Holländer. In der angebrochenen Woche soll U23-Trainer Ralf Aussem die Elf übernehmen  ob dieser dann auch bei der Partie gegen Fürth (Sonntag, 18. September  13:30 Uhr) auf der Trainerbank Platz nehmen wird, bleibt abzuwarten.
TypischLinksAussen dankt an dieser Stelle Peter Hyballa und Erik van der Luer für ein tolles Jahr am Tivoli. Gerne bleiben einem unter anderem die DFB-Pokal-Fights gegen Mainz 05 (damals Spitzenreiter der Ersten Fußballbundesliga) und Eintracht Frankfurt in Erinnerung. Es war ein tolles Jahr mit dem wohl spaßigsten und sympathischsten Trainergespann der Zweiten Bundesliga. Es ist schade, solche Gesichter am Tivoli zu verlieren. Macht et jut! 

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Kein Abdrift in die Erfolgsspur

Wieder nur Remis in Paderborn - Alemannia bleibt Schlusslicht!



Mit dem Transfer von Ex-Nationalspieler David Odonkor rückte die sportliche Situation der Alemannia in den letzten Tagen etwas in den Hintergrund. Der WM-Star war Thema Nummer Eins am Tivoli und das obwohl die Elf von Trainer Hyballa schon am Freitagabend in Paderborn ihr nächstes Pflichtspiel zu bestreiten hatte. Dabei musste der Mann an der Seitenlinie allerdings kurzfristig auf Alper Uludag verzichten, der nach dem Länderspiel der türkischen U-Nationalmannschaft verspätet in die Heimat zurück gekehrt war.

Der wiedergenesene Kevin Kratz feierte, nachdem er im Derby gegen Fortuna Düsseldorf aufgrund einer Zerrung im Oberschenkel pausieren musste, nicht nur sein Comeback in das Aachener Aufgebot sondern auch in der Startformation. Für den defensiven Mittelfeldmann nahm Mario Erb zu Beginn auf der Ersatzbank Platz, die Viererkette bildete sich demnach ohne den Ex-Bayer aus Timo Achenbach, Tobias Feisthammel, Seyi Olajengbesi und Shervin Radjabali-Fardi. Im 4-2-3-1 System markierte Manuel Junglas den zentralen Punkt im offensiven Mittelfeld, unmittelbar vor der Doppelsechs um Kratz und Sibum. Über die Außen kamen Marco Stiepermann und Ray Yabo, während Kapitän Auer im Aachener Angriff die einzige Spitze darstellte. Im Kasten der Schwarz-Gelben stand wie gewohnt Boy Waterman.
Letzterer wurde in den ersten Minuten dann auch direkt gefordert. Der Gastgeber aus Ostwestfahlen ging mit viel Druck ins Spiel, zwang den Schlussmann der Schwarz-Gelben damit prompt zu einer Parade. Olajengbesi und Feisthammel bekamen den Ball im Strafraum nicht unter Kontrolle, was zur Folge hatte, dass Waterman das Leder wenige Sekunden später nur noch zu einer Ecke klären konnte.

Die Elf von Peter Hyballa kam nur schlecht ins Spiel. Immer wieder tauchten die Blau-Weißen gefährlich vor Keeper Waterman auf, nicht selten war der Grund hierfür ein schneller Konter gewesen, der nur durch einen Fehler der Aachener im eigenen Angriff zustande gekommen war.
Lange Zeit suchen die Paderborner Lücken in der Abwehr der Tivoli-Kicker - und wenn sie diese einmal nicht fanden, probierten sie sich einfach aus der Distanz. Es dauerte eine Weile, bis sich die Alemannen erstmalig in der gegnerischen Hälfte festsetzten. Zwingende Torchancen blieben allerdings weiterhin aus.
Marco Stiepermann war der erste Aachener, der in der ersten Hälfte den ersten Torschuss abgab. Der lahme Versuch endete in den Armen Kruses, welcher wiederrum den nächsten Kontor der Ostwestfalen einleitete. Brückner kam über den Flügel und brachte die Kugel präzise in den Strafraum, wo Kara am langen Pfosten frei an den Ball kam. Das Aluminium rettete der Alemannia die Null.
Während sich die Paderborner noch über diese vertane Chance entrüssteten, suchten die Alemannen erstmalig den Zug zum Tor. Stiepermann hatte sich bereits aus der Distanz versucht, als er mit einer schönen Einzelaktion vor dem gegnerischen Kasten glänzt. Der Versuch der Dortmund-Leihgabe geht jedoch gut einen Meter über die Latte.
Der Aachener Angriff kam durch Yabo und Stiepermann in Schwung, dem Krönchen setzte wenig später dann Manuel Junglas auf. Die Alemannen protzen manchmal mit den schönsten Torchancen, das einzige Problem besteht darin, dass sie diese dann nicht verwandeln können. Manuel Junglas beispielsweise tauchte frei vor Kruse auf, hätte das Leder nur noch über den Schlussmann hinüberlupfen müssen, scheitert dann dennoch am Keeper der SCPler. Nicht ohne Grund tobte Hyballa an der Seitenlinie und auch die Fans auf den Rängen, die mit großer Anhängerschaft nach Ostwestfalen gereist waren - blieb es schließlich die größte Chance der Alemannia in der ersten Halbzeit. Vor der Pause passierte dann nichts mehr, es ging torlos in die Kabinen.

Beide Trainer sahen es vor, die Elf unverändert in die zweite Hälfte zu schicken. Ohne Neuzugang Odonkor also erwischten die Schwarz-Gelben einen nicht ganz so guten Start wie die Gastgeber. Man konnte das Tempo, das vor der Pause im Spiel der Alemannia zu erkennen war, nicht über die Pause retten, sondern konnte nur zusehen, wie die Paderborner ihr Spiel gestalteten. Diese legten jetzt eine unsanftere Spielweise an den Tag, was Schiedsrichter Petersen dazu zwang, einen genaueren Blick auf die Umgehensweise zu werfen. Viele Fouls bestimmten also die Partie, doch wenn einmal jemand den Abschluss aufs Tor fand, war dies selten die Alemannia. Die wenigen Versuche der Tivoli-Kicker hatten es dann jedoch in sich: Ray Yabo war über den Flügel gestartet, als der Leihgabe vom FC Köln der Winkel allerdings zu spitz wurde, legte er ab zu Radjabali-Fardi, der an der gegenüberliegenden Strafraumgrenze lauerte. Der Berliner zimmerte das Leder gekonnt auf den Kasten Kruses, doch das Aluminium kam dem Paderborner Schlussmann zuvor.
Ein Doppelwechsel der Paderborner bringt auch Peter Hyballa in Stimmung, seine Elf mit einem neuen Mann zu verstärken - und dieser war niemand geringeres als David Odonkor.
Weil schon vor der Partie bekannt war, dass der Flügelflitzer noch keine Luft für 90 Minuten hat, konnte man bereits erahnen, dass er im Laufe der Partie von der Bank kommen sollte. Odonkor ersetzte in den letzten zwanzig Minuten Marco Stiepermann auf der Außenbahn. Und auch Anouar Hadouir durfte die Luft in der Energieteam-Arena noch einmal schnuppern; der Zehner ersetzte Kevin Kratz.

Die Schlussminuten wurden noch einmal richtig hitzig. Ein Handspiel von Olajengbesi erregte die Gemüter, der Nigerianer sah hierfür Gelb. Nachdem sich die Lage wieder entspannt hatte und Schiedsrichter Petersen den Ball zum Freistoß freigegeben hatte, parierte Waterman den Schuss von Meha auf der Linie.
In Odonkors erstem Auftritt in Schwarz-Gelber MonturKruses hämmerte. Der Torwart der Blau-Weißen konnte nur noch zur Ecke klären. 
Neben einer weiteren Ecke, die jedoch auch nichts zählbares einbrachte, ging nicht mehr viel in der Energieteam-Arena. Unterm Strich bleibt es bei einem verdienten Remis; beide Mannschaften hätten das Spiel am Freitag in einigen Situationen für sich entscheiden können, doch dies hat die Alemannia in dieser Saison schließlich nicht einmal anstellen können. 
Auch wenn es in der momentanen Situation vielleicht nicht sonderlich tröstend ist: Die Alemannia hängt mit mageren 3 Pünktchen zwar immer noch im tiefen Tabellenkeller fest, doch die Serie steht. Seit 3 Spieltagen sind die Schwarz-Gelben ungeschlagen - und vielleicht kann man zumindest darauf im nächsten Heimspiel gegen Greuther Fürth aufbauen.

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Kein Trauerspiel in Ostwestfalen

Alemannia ist auch gegen Paderborn weiterhin zuversichtlich!


David Odonkor ist Alemannias neuste Verpflichtung und damit am Tivoli zur Zeit das größte Thema. Eine Woche lang hatte der 27-Jährige im Probetraining die Chance sich zu beweisen, bis Manager Meijer ihn am Dienstag an die Alemannia binden konnte. Der Ex-Nationalspieler wird zehn Monate lang das Schwarz-Gelbe Trikot tragen und soll auch schon am Freitag seine Schuhe schnüren, wenn die Alemannia beim Ligakonkurrenten SC Paderborn zu Gast ist.

Nach der Nullnummer gegen Lokalrivale Fortuna Düsseldorf steht die Elf von Trainer Hyballa auch nach dem 6. Spieltag noch ohne einen einzigen Sieg da. Mit zwei mageren Punkten ist die Alemannia das Schlusslicht der zweiten Bundesliga, verliert, wenn sie es nicht schafft, einmal zu punkten, irgendwann den Anschluss.
Um in Paderborn endlich ein Erfolgserlebnis feiern zu können stehen dem Trainer nicht alle Akteure zur Verfügung. Weil Alper Uludag erst spät vom Länderspiel zurück gekehrt ist, wird er den Tivoli-Kickern am Freitagabend fehlen. Auch wenn Kim Falkenberg im Training größere Fortschritte macht ist bislang noch nicht daran zu denken, ihn in das Aufgebot mit aufzunehmen. Am Samstag soll der 23-Jährige in der Begegnung der Zweiten gegen den VfB Speldorf Spielpraxis sammeln.
Neben Neuzugang David Odonkor stehen alle Spieler, die mit kleineren Blessuren aus dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf gingen, gegen den Tabellen Achten (wieder) im Kader. 

Der SC Paderborn legte im Vergleich zur Alemannia einen deutlich besseren Start hin, als es vor rund 7 Wochen wieder um die Wurst ging. Einem Auftaktsieg folgten weitere Punkte, zur Zeit findet sich die Elf von Trainer Schmidt mit 8 Punkten im guten Mittelfeld vor.
Um aus dem Tabellenkeller auch wieder einmal im "guten Mittelfeld" aufzutauchen setzt die Alemannia auf die Unterstützung ihrer Fans. Schätzungsweise werden sich rund 500 Aachener auf den Weg nach Ostwestfalen machen. Da der Block nicht vollkommen gefüllt sein wird, sind an den Tageskassen vor Ort noch Karten zu erwerben.

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Der versprochene "große Fisch"

Meijer bindet David Odonkor für 10 Monate an die Alemannia!



Genau eine Woche ist es her, dass David Odonkor kurzfristig für ein Probetraining an den Tivoli geladen wurde und sich damit zur Atraktion rund um die Soers machte. Der Flügelflitzer wurde 2006 bekannt, als er spontan in den WM Kader berufen wurde und im zweiten Vorrundenspiel promt an einem Treffer beteiligt war.
Ebenso wie damals seine Nominierurng Früchte trug, hat auch Erik Meijer mit dem 27-Jährigen einen Glücksgriff gemacht: Nachdem sich der Manager am Vorabend mit Odonkor und dessen Beratern auf einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Saison geeinigt hatte, konnte die neue Nummer 37 diesen am Morgen unterzeichnen.

Seit der Mann ghanischen Ursprungs in der vergangenen Woche das erste Mal auf dem Trainingsplatz der Schwarz-Gelben aufgetaucht war, herrscht ein enormer Wirbel um den "WM-Star". Fast ein jeder zählt auf den erfahrenen Neuzugang, der sich selbst klare Ziele setzt: "Ich will dem Klub helfen."
Bevor Odonkor an den Tivoli wechselte, stand er drei Jahre beim spanischen Erstligisten Betis Sevilla
unter Vertrag. Jetzt findet er zurück in seine Heimat, gerät mit der Alemannia allerdings an einen Verein, der in der zweiten  Bundesliga einen eher holprigen Start hingelegt hat; mit mageren 2 Punkten auch nach dem 6. Spieltag ganz weit unten in der Tabelle aufzufinden ist. "Natürlich ist die Situation nicht leicht.", weiß der Mittelfeldmann. "Aber ich denke, dass wir am Freitag den ersten Anfang machen und drei Punkte holen werden."

Schon am Montag ließ sich der Neuzugang von sämtlichen Ärzten durchchecken, die bestätigten, dass einem Einsatz am Freitag in Paderborn nichts im Wege stände. Ob es allerdings für die komplette Distanz über 90 Minuten reichen wird, bleibt abzuwarten. 

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Gefällt uns nicht!

Ein öffentlicher Brief an die Alemannia



Liebe Alemannia, 

auf Eurer Facebook-Fanpage habt Ihr am Freitag Stellung zu den Einträgen auf Eurer Pinnwand genommen und geschrieben, dass es Euch viel Zeit kostet, unliebsame und werbende Einträge zu löschen. Seit mehreren Wochen ist uns allerdings aufgefallen, dass darunter auch die Links zu Blogbeiträgen von Fans und Fanclubs sind. 

Es ist für uns einfach befremdlich und nicht nachvollziehbar, dass Blogger mit Firmen und anderen kommerziell orientieren Institutionen gleichgesetzt und entsprechende Beiträge gelöscht werden. Selbst vor persönlichen Seitenhieben in anonymer Form wird bei Ihnen nicht zurückgeschreckt.

Wir schreiben unentgeltlich, leidenschaftlich und mit schwarz-gelbem Herzen über die Alemannia. Die Fans und Leser geben durchweg positives Feedback und freuen sich stets über aktuelle Beiträge. Es ist nicht unumgänglich auch mal kritische Aussagen zu formulieren, aber dabei steht die Alemannia immer im Vordergrund. 

Ohne kommerzielle Absichten formulieren wir unsere Gedanken, Wünsche, Ängste, Sorgen, Nöte, Hoffnungen, Ansichten, Erfahrungen, Ideen und Vorschläge in unseren Blogs und teilen sie mit vielen Fans der Alemannia. Wir haben alle eine Dauerkarte, sind mehrheitlich Mitglied des TSV 1900 Alemannia Aachen e.V. und investieren unser Geld und unsere Freizeit nicht nur in die Blogs, sondern auch in den Support unseres Vereins. 

Leider hat sich durch Ihre Aussage das Gefühl verstärkt, das nicht nur wir Blogger derzeit empfinden, wenn es um das Auftreten der Alemannia geht: Fans und Mitglieder werden teilweise behandelt, als lägen sie dem Verein in keinster Weise am Herzen! Wir haben mehr und mehr den Eindruck, dass die Alemannia in einem Großteil der Fans – und somit auch uns Bloggern – eine ungeliebte und störende Gruppe ausmacht. Statt unsere Blogs als kostenfreie Marketinginstrumente für Verein und GmbH nutzbringend einzubinden, werden wir kaum beachtet. Nicht nur für den Verein wäre es vielleicht fördernder, würde er zusammen mit uns, statt gegen uns arbeiten. 

Es hat nie in unserem Interesse gelegen, die Facebook-Seite der Alemannia als „Werbeplatz“ zu missbrauchen. Wir machen Werbung für Alemannia, wenn mitunter auch kritische Töne dabei sind. Hieß es nicht noch auf der Alemannia Hauptversammlung wir wären alle eine Familie? Es ist schade, wenn man das bei der Alemannia nun anders sieht und empfindet… 


Eure Alemannia-Blogger (und zahlenden Kunden)

Svenja Windeck – typischlinksaussen.de
Dirk Förmer – diekartoffelkaefer.de
Friedrich Jeschke – derFriedri.ch
Axel Jansen – kloempchensklub-aachen.de