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Trainingsauftakt am Tivoli

Alemannia startet mit 20 Mann in die Saisonvorbereitung




Rund 400 Schaulustige hatten sich am frühen Samstagmorgen rund um den Trainingsplatz der Alemannia versammelt, um gemeinsam dem ersten Training der Saisonvorbereitung zu folgen. Neben den sieben Spielern, die Schwarz-Gelb bereits an den Klub binden konnte, begutachteten die Fans zudem sechs, die sich noch zu beweisen haben. Aufgestockt wurde der Kader vom Nachwuchs aus der U23 Abteilung der Tivoli-Kicker.

Vor dem ersten Testspiel am Samstag, den 29. Juni (16.00 Uhr) beim SV Rhenania Richterich, will das Trainergespann Schubert-Plaßhenrich noch mehrere Trainingseinheiten abhalten. Im Laufe der Woche solle dann entschiedenen werden, welche(r) der sechs Probespieler einen Vertrag für die kommende Saison erhält.
Bislang ist das Aufgebot noch gering, für einen Saisonauftakt in der vierten Liga reicht es kaum. Mit welchem Team man deswegen in wenigen Wochen in die Regionalligasaison startet, ist ungewiss. Fakt bleibt, dass es sich wohl auch demnächst noch lohnen wird, dem Geschehen der Schwarz-Gelben auf dem (Trainings)platz zu folgen.

Neben dem Testspiel in Richterich empfängt Schwarz-Gelb am 14. Juli den FC Schalke 04. Nicht mit von der Partie werden Robert Leipertz und Florian Müller sein. Das Nachwuchstalent aus den eigenen Reihen zieht es zum Testspielgegner Schalke. Der verletzungsgeplagte Florian Müller musste dahingegen schmerzlich verkünden, dass er seine Karriere beenden muss.

Beiden Spielern - sowie allen Abgängen der Alemannia - wünscht TypischLinksaussen viel Glück auf ihrem weiteren Weg. Macht et jut! 

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Auch Uwe Scherr kehrt Alemannia den Rücken

Mit 7 Spielern und ohne Sportdirektor in ungewisse Zukunft


Die Nachricht kam plötzlich und unerwartet: Nachdem sich Uwe Scherr nach dem Abstieg aus der Drittklassigkeit klar zur Alemannia bekannt und die ersten Transfers geregelt hatte, machte der 46-Jährige nun publik, den Verein zum Ende des Monats zu verlassen. Einen Grund, warum diese Entscheidung ihn so plötzlich ereilte, gab er nicht. Lediglich ließ er die Fans in einer öffentlichen Stellungnahme wissen, dass die Alemannia nur bei Null beginnen könne, wenn auch er dem Verein den Rücken kehre.

So steht der Klub aus der Soers rund sechs Wochen vor dem Ligaauftakt ohne Sportdirektor und mit nur halbbesetztem Kader da. Neben Alt-Alemanne Drevina und den beiden Neuzugängen Dowidat und Terzic konnte die Alemannia auch Frederic Löhe verpflichten, den ehemaligen Schlussmann des SV Babelsberg 03. Vom insolventen Wuppertaler SV wechselte ebenfalls Florian Abel an den Tivoli. Beide Neuzugänge unterschrieben einen Zwei-Jahres-Vertrag.
Doch neben neuen Gesichtern sollen am Tivoli in der kommenden Saison auch altbekannte zu sehen sein. Sowohl Marvin Ajani als auch Sascha Marquet haben ihre Verträge am Tivoli jeweils für ein Jahr verlängert. Damit stehen sie dem Kader - im Gegensatz zu ihren Kollegen Herröder, Demai, Andersen und Erb, die in der vergangenen Woche bekannt gaben, den Verein zu verlassen - auch noch in der nächsten Saison zur Verfügung.

Eine gute Woche vor dem angeblichen Trainingsauftakt steht man damit sozusagen mit leeren Händen da. Während die Position des nachfolgenden Sportdirektors noch unbesetzt ist, füllt das Aufgebot der Schwarz-Gelben gerade einmal sieben Spieler - zu wenig, um am Ligabetrieb teilzunehmen.
Uwe Scherr, der bekannt gab, den Klub bis Ende diesen Monats zu begleiten, kündigte zwar weitere Gespräche mit "interessanten" Personalien an, wer im Endeffekt allerdings die Schuhe für die Alemannia schnüren wird, bleibt ungewiss - ebenfalls wie die Zukunft, die Schwarz-Gelb schon eher ereilen wird, als vielleicht gewünscht.

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Puzzlestein für Puzzlestein

Das Bild "Alemannia 2013/2014" setzt sich nach und nach zusammen




Die Wunde, die der Abstieg in die Regionalliga nach sich gezogen hat, ist noch offen und lange nicht verheilt. Ein eröffnetes Insolvenzverfahren, weder Spieler noch Trainer und nur eine wage Vorstellung, wie der Klub die kommende Saison finanziell überstehen soll. Der Scherbenhaufen nach der abgelaufenen Saison schien größer zu sein, als er dies je war. 

Anfang der Woche gab es nun eine blitzartige Wende im trostlosen Geschehen rund um den Tivoli. Wie aus dem nichts präsentierte die Alemannia ihr Ergebnis aus der kurzfristigen Trainersuche: Ex-U23-Coach Peter Schubert soll zusammen mit Co-Trainer Plaßhenrich die erste Elf in der kommenden Saison übernehmen. Damit gab es eine 180 Grad Wendung von Manager Uwe Scherr, der eine interne Lösung noch abgelehnte, als sich die Trainerfrage damals erstmals stellte.

Doch mit dem Finden der wichtigen Personalie Trainergespann sind längst nicht alle Fragen geklärt. Gerade einmal drei Spieler weist der momentane Kader für die kommende Saison auf. Neben den ersten Neuzugängen um Admir Terzic von Borussia Dortmund II und Dennis Dowidat von Borussia Mönchengladbach II, die beide einen Zwei-Jahres-Vertrag am Tivoli unterschrieben, hat bislang nur Armand Drevina einem Neustart mit der Alemannia zugestimmt. Er bleibt damit bis dato der einzige des Kaders der abgelaufenen Saison.

Während unter den Fans die Trikotfrage schon versucht wird, zu klären, gibt es seitens der Alemannia schwerwiegendere Probleme, die noch nicht gelöst sind. Ein Sponsor, der Zahlungen für die kommende Saison übernehmen kann, ist bislang nicht gefunden; wie und wann es am Tivoli weiter gehen wird, liegt in den Sternen.

Über dem Stadion an der Krefelderstraße schwebt ein großes Fragezeichen, die Puzzlesteine werden nur Schritt für Schritt zu einem Ganzen zusammen gesetzt.

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Horrorsaison endet miserabel

Alemannia verpasst zu allem Übel auch den Einzug in den DFB-Pokal




Es sollte die wichtigste und zeitgleich letzte Partie sein, welches die Alemannia unter den Umständen zu bestreiten hatten, die am Tivoli allmählich alle Lichter ausgehen lassen.
Im Finale des FVM-Pokals traf das Team aus der Soers in Bonn auf Fortuna Köln - einen Gegner, den es auch im nächsten Jahr zu Gesicht geben wird, sollte mit dem Verfahren der Insolvenz fest stehen, dass Schwarz-Gelb einen Neustart in der Regionalliga West vollziehen kann. 

Das Spiel um den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals stand allerdings schon zu Beginn unter keinem guten Stern. Wegen minimaler Verletzungen, die bei einem Transfer schadeten, konnten die Tivoli-Kicker nicht mit voller Besetzung in die ehemalige Landeshauptstadt einreisen. Aufgrund der Überforderung beim Einlass der über 3.000 mitgereisten Aachener Anhänger musste das Spiel zusätzlich mit einer Verspätung von 15 Minuten angepfiffen werden.
Diese Negativfaktoren, die mit strömendem Regen einher gingen, sollten am erfolgreichen Abschluss einer grauenhaften Saison aber nichts ändern, so jedenfalls Coach René van Eck, der während dieser Begegnung ein letztes Mal einen Platz auf der Trainerbank einnehmen sollte. 
Die Wünsche und Hoffnungen des holländischen Übungsleiters sollten bei den Spielern auf dem Rasen keinen Anklang finden und so überließ man dem Gegner aus der unteren Liga von Anfang an die Überhand. Bis sich diese Führung auch auf dem Spielberichtsbogen bekannt machte, dauerte es nicht all zu lange. Alemannia schien aufs Neue unter zu gehen - kein Land in Sicht.

An der fehlenden Durchschlagskraft sollte sich erst nach einer Pausenansprache vom Kulttrainer etwas ändern. Nach dem Seitenwechsel gelang es der Alemannia, mehr Aggressivität im Spiel nach vorn an den Tag zu legen. Mit der Einwechslung Schumachers für Innenverteidiger Ajani setzte van Eck auf total offensiv um - Alemannia sollte den Pokal mit nach Hause nehmen, unter allen erdenklichen Umständen.
Dennoch: Es dauerte bis in die 78. Spielminute, bis Schwarz-Gelb es endlich schaffte, die Anforderungen des Trainers in die Tat umzusetzen. Durch einen feinen Schuss aus der Distanz kam die Alemannia durch Brauer noch einmal ran - und hatte jetzt Blut geleckt. Lediglich zehn Minuten sollten darüber entscheiden, ob in der regulären Spielzeit ein Gewinner gefunden werden konnte oder eine Verlängerung mit möglichem Elfmeterschießen darüber entscheiden sollte.
Doch die Fortuna wollte nicht das Schicksal entscheiden lassen und nahm dieses schon wenige Minuten später selbst in die Hand. Keine fünf Minuten vor Schluss war es ebenfalls Brauer, den das Leder ungünstig traf und damit in die eigenen Maschen abgefälscht wurde. All Zittern und Bibbern half nichts - Alemannia schaffte es nicht, an den erneuten Ausgleich heran zu kommen. Damit siegte, vielleicht verdient, der Gegner aus der Nachbarstadt, gegen den es schon in der kommenden Saison mehr als eine Revance geben wird.


Denn mit dem Ende des FVM-Pokals endet auch für die Alemannia endgültig eine Saison, die wohl als die schwärzeste in die Geschichte des Vereins eingehen wird. Nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga folgte die Insolvenz, der Abstieg in die Regionalliga West und der Nicht-Einzug in den DFB Pokal. Alemannia ist unten angekommen - und braucht nun alle helfenden Hände, um wieder aufzustehen.