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Ein Jahr voller Höhen und Tiefen

Ein turbulentes Jahr 2010 neigt sich langsam dem Ende zu. Während man auf Neuseeland und in Australien schon längst das neue Jahr begrüßt hat, steigen in der Kaiserstadt wohl die letzten Vorbereitungen auf den großen Countdown. Auch für die Alemannia endet mit dem Glockenschlag ein Jahr voller Up's & Down's. Während man noch zu Anfang des Jahres unter Trainer Michael Krüger vergebens Punkte versuchte zusammenzukratzen, mäßig spielte und den Fans dabei nicht nicht grade wirklich schöne Spiele bot, leuchten die Fakten zum Ende des Monats 2010 wirklich positiver auf. Der neue Sportdirektor Meijer, der im Sommer eine komplett neu aufgerüstete Alemannia präsentierte, bringt es in einem Interview geschickt auf den Punkt: "Fußball in Aachen macht wieder Spaß!" 

Wenn man von dem Spruch "Entscheidend is aufm Platz" einmal absieht, hat Meijer auch reichlich viel Anteil an diesem Empfinden. Seit dem Amtsantritt zum 01.01.2010 plädierte der Holländer von einem Umbruch, der in der Sommerpause stattfinden sollte. Großen Worten folgten radikale Taten: Der Kader der Alemannia wurde Ende Juni stark verjüngt, nicht nur auf den Positionen auf dem Platz. Mit Peter Hyballa (der zuvor nur zweite Wahl für Sportdirektor Meijer gewesen war) nahm der jüngste Trainer der Liga auf der Trainerbank platz. An der Seite von Ex-Amateurtrainer Eric van der Luer stellte er mit Meijer seine neue Alemannia zusammen. Die Divise: junge, deutsche Spieler, die ihre Entwicklung mit einer Spielzeit in Aachen verstärken wollen. Jemanden, der sich vollkommen mit dem Verein identifizieren kann. Der für den Klub alles gibt, der sich wohl fühlt und der Leistungen bringt. Zusammengestellt hatte man ein Team aus Ex-Amateuren der eigenen Jugend (Höger, Junglas, Uludag..), jungen, überzeugenden Nachwuchstalenten (Stieber, Kratz, Feisthammel, Arslan) und erfahrenen,  'alte Hasen'   des Profifußballs wie Thomas Zdebel, Benjamin Auer oder Timo Achenbach. Mit ähnlichen Ambitionen wie das junge Team der Nationalmannschaft, die ein wenig als Vorbild als Dritter die WM beendete, startete man in Aachen holprig in die Liga. Man zeigte zwar Fußball, doch die Punkteausbeute blieb vorerst ähnlich wie im letzten Jahr. "Ein Team im Aufbau", nahm Coach Hyballa als Ausrede, setzte dabei auf Zusammenhalt im Team, knackige Trainingseinheiten und stetige Förderung. "Erfahrung kann man nicht kaufen.", stellte man klar. "Das Team muss zusammenwachsen. Miteinander Fußballspielen."

Während die Tabelle (Platz 10) nicht wirklich für sich spricht, kann man in Aachen zum Ende des Jahres wieder von Spaß am Spiel reden. Man ist besser als es der Tabellenplatz verdeutlicht, überwintert zur Verwunderung halb Deutschlands auch im DFB-Pokal, empfängt nachdem man zwei große Erstligamannschaften - Mainz und Frankfurt - aus dem Rennen warf im neuen Jahr den großen Rekordmeister. Nicht viel zugetraut hatte man dem Team zum Start der Saison. "Sehr gewagt.", sei das ja schon, steckten mir Fans zu und wenn ich selbst einmal ganz ehrlich bin, hätte ich nach der verkorksten letzten Saison mit soviel Elan und Leidenschaft im Tivoli nicht gerechnet. Während der Zuschauerschnitt im ersten Jahr im neuen Tivoli in der letzten Saison unter dem Erwarteten lag, zeigten sich zu Anfang der Saison die bleibenden, hinterlassenen Folgen: Nicht viele hatten Lust darauf, "etwas Ähnliches wie im letzten Jahr" zu erleben und blieben an unangenehmen Tagen lieber zu Hause, verfolgten Spiele im TV oder gar nicht. 

Mit den Pokalknallern wendet sich das Blatt langsam wieder. Ausverkauft war die Hütte zum Jahreshöhepunkt gegen die Eintracht und für das neue Jahr ist man sich sicher, dass sich die Ränge wieder füllen werden, wenn man in Aachen weiter die Klasse an Leistung beweist wie in den letzten Wochen. Ungeschlagen verabschiedet sich die Alemannia aus dem Dezembermonat und einem turbulenten Jahr 2010. Auch ich möchte mich nach dem ersten Jahr TypischLinksAussen ins neue Jahr verabschieden. Feiert schön, rutscht gut rein. Wir sehen uns im nächsten Jahr! 

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Der erste Transfer der Winterpause

Shervin Radjabali-Fardi bis 2012 ausgeliehen.

Man wird wohl mit seinem Namen noch nicht viel in Verbindung setzten können, doch der deutsche Junioren-Nationalspieler wird ab dem 01. Januar 2011 als Leihgabe unter den Diensten der Alemannia stehen. Der 19-Jährige wird als 'Alternative' für den Defensivallrounder Timo Achenbach für knapp anderthalb Jahre von Hertha BSC Berlin geholt. Bisher war der 28-Jährigen der einzige Linksfuß, der diese Position besetzten konnte - Shervin Radjabali-Fardi soll die dünne Personaldecke jetzt füllen.

„Shervin ist ein junger Mann, der seine Karriere noch vor sich hat und bei einem anderen Verein den nächsten Schritt machen will. Dafür ist die Alemannia im Moment eine der besten Adressen in Deutschland“, versichert Meijer. Und auch das Trainer Team um Hyballa & Co. freuen sich auf den jungen, aggressiven 'Straßenköter' - „Shervin ist ein Berliner Straßenköter, er passt perfekt in unsere Mannschaft. Er hat alle U-Nationalmannschaften durchlaufen, ist schnell und aggressiv. Wir freuen uns auf ihn.“

Am Ende zog Meijer ein positives Fazit des Jahres. „Am Mittwoch haben wir mit zehn deutschen Spielern in der Startelf, davon vier aus unserem eigenen Nachwuchs, einen Erstligisten aus dem Pokal geworfen. Auf der Bank saßen fünf weitere Spieler aus der U23. Das ist unsere Basis“, so Meijer. Er freut sich auf ein spannendes, erfolgreiches Jahr 2011. Nachdem die Alemannia nach dem Trainingsauftakt (02.01.2011) ein Trainingslager in Spanien beginnt (03.-08.01.), endet die Winterpause mit dem ersten Ligaspiel gegen Union Berlin (14.01.). Das DFB-Pokal-Viertelfinale findet dann zwischen den Ligaspielen gegen Karsruhe (22.01.) und Fürth (29.01.) am 26.01. gegen den FC Bayern München statt (Anstoß 20:30 Uhr). Abschließende Worte eines erfolgreichen Jahres 2010, Herr Meijer? "Fußball in Aachen macht wieder Spaß!" 

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Flo verlängert!

Alemannia plant das Jahr 2011 mit Müller.

Eine tolle Geste zeigte der Verein noch bevor das Spiel gegen die Eintracht überhaupt angepfiffen wurde: Florian Müller hat seinen bis Juni 2011 laufenden Vertrag um ein Jahr plus Option auf eine weitere Saison verlängert. Der Mittelfeldakteur hatte sich im Spiel gegen den VfL Bochum, nachdem er sich gerade wieder in die Startelf zurück gekämpft hatte, den zweiten Kreuzbandriss innerhalb eines Jahres zugezogen und fällt somit wieder rund ein halbes Jahr aus. „Sicher haben wir eine soziale Verantwortung. Das Wichtigste bei Flo ist aber: Wir vertrauen zu 100 Prozent darauf, dass er gesund zurück kommt. Und dann ist es auch sicher, dass er uns verstärken wird“, versicherte Meijer.

„Ich bin sehr froh, dass die Alemannia auf mich baut und mir das Vertrauen schenkt.", so Müller über seine Vertragsverlängerung. Müller absolviert momentan eine Reha in Köln. "Der Heilungsprozess geht nur schleppend voran.", gab Müller vor knapp anderthalb Wochen im Gespräch zu verstehen. "Ich kann nach 45 Minütiger täglicher Untersuchung nur knapp eine Viertelstunde auf das Fahrrad. Viel mehr ist momentan einfach noch nicht drin.", war der Stand der Dinge. Wann genau Müller wieder zur Mannschaft dazustoßen wird ist unklar und vom Heilungsprozess abhängig. Nachdem die Alemannia im Sommer viel Zeit und Kraft in den 23-Jährigen gesteckt hat, möchte man im nächsten Jahr darauf aufbauen. Meijer: „Wir vertrauen ihm“

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Traumlos Bayern!

Jetzt wird Allem ein Krönchen aufgesetzt!

Als wäre es nicht genug gewesen, was man am Mittwoch Abend als Spieler, Trainer oder Fan zu verdauen hatte: Nachdem die Partie gegen die Eintracht erfolgreich beendet wurde, loste man live im ZDF das anstehende Viertelfinale aus. Wer nicht so schon nach dem Spiel in Feierlaune gerissen wurde, war es spätestens nachdem bekannt wurde, dass niemand anderes als der große FC Bayern München der nächste Gast auf dem Tivoli sein wird.

"Ich habe das kaum mitbekommen.", berichtet Hyballa im Anschluss. Der Trainer der jungen Wilden saß während der Auslosung zusammen mit Erik Meijer bei der Pressekonferenz, als man im Hintergrund plötzlich tobendes Gebrüll wahrnahm. Die Spieler hatten in der Kabine die Auslosung verfolgt und fieberten dem anstehenden Spiel nun noch mehr zu. „Die Bayern sind ein Gegner, den wir kaum bezwingen können. Aber Hauptsache ein Heimspiel“, so Auer, Kapitän der jungen Truppe.
Hyballa betont: „Aber für unsere jungen Spieler ist das natürlich die nächste überragende Erfahrung und für den Klub das Beste, was passieren konnte.“ - gesteht dabei: „Ich habe früher in Bayern-Bettwäsche geschlafen, als Kind war ich ein großer Fan.“

Viel kommt im neuen Jahr also auf die Elf um Trainer Hyballa zu. Vorallem für die 'jungen Wilden' sei der FC Bayern ein Geschenk des Himmels. Einer von ihnen schien sogar schon vor dem Spiel einen gewissen Riecher gehabt zu haben. „Ich habe gestern noch zu Kevin Kratz gesagt: Wenn wir weiterkommen, spielen wir gegen die Bayern“, so Arslan.

Genaueres über den anstehenden Ticketverkauf wird noch vor dem Jahreswechsel bekannt geben. Der erste Verkauf wird aller Voraussicht nach Anfang Januar starten. Es wird sich dabei wieder um verschiedene Blogs handeln, Abschnitte gesplittet in den freien Verkauf und das Vorverkaufsrecht für Dauerkarteninhaber und Mitglieder.

        Alle Partien auf einen Blick!

FC Schalke 04 - Nürnberg/Offenbach
Energie Cottbus - TSG 1899 Hoffenheim
Alemannia Aachen - FC Bayern München
MSV Duisburg - Koblenz/Kaiserslautern

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Alemannia schafft die Pokalsensation gegen Eintracht Frankfurt

 Ein Krimi zum Jahresabschluss.

Die Partie vor vollen Rängen hatte eigentlich alles zu bieten, was man von einem spannenden Fußballkrimi erwartete. Das Flutlicht brannte auf die Köpfe der 32.160 Zuschauer, die Tabak-Original-Tribüne war vom S-Block aus aufgrund des tiefstehenden Nebels kaum zu erkennen und wenn man beobachtete, unter welch einem tobendem Applaus die Alemannen empfangen wurden, konnte man schon ahnen, dass der Abend erfolgreich einschlagen würde. Nach 120 Spielminuten und einem kribbelnden Elfmeterschießen wurde diese 'Vorahnung' dann bestätigt. Erstmals seit 2007 steht die Alemannia wieder wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals.

Niemand anderes als Eintracht Frankfurt war am Mittwoch (20:30 Uhr) auf dem Tivoli zu Gast, als zum Achtelfinale des DFB-Pokals gerufen wurde. Der Jahreshöhepunkt stand für die junge Truppe um Trainer Hyballa an und erstmals seit dem Eröffnungsspiel gegen St. Pauli war die 'Hütte' wieder voll. Bevor die das Team von Peter Hyballa jedoch wieder Geschichte schreiben konnte, musste der jüngste Trainer aus Liga Eins und Zwei zwei derbe Rückschläge einstecken. Nachdem Aimen Demai offiziell mit einer Wadenzerrung abgedankt hatte, gab auch der Arzt Stiebers wenige Stunden vor dem Spiel den Ausfall seines Schützlings bekannt. Stieber hatte der Magendarmeffekt doch heftiger getroffen und konnte das Spiel somit nur von der Tribüne aus begutachten.
"Stiebi hat geheult wie ein Schlosshund.", berichtete Hyballa nach dem Spiel. "Es tat mir schon Leid für ihn. Doch jetzt muss er erstmal gesund werden."
So hatte Hyballa keine andere Wahl, als eine ähnliche Elf wie gegen Bielefeld auf den Platz zu schicken. Während David Hohs wie gewohnt zwischen den weißen Pfosten stand, bildeten Thomas Stehle, Tobias Feisthammel sowie die beiden Außenverteidiger Casper und Achenbach die Viererkette. Die blutjunge Raute im Mittelfeld setzte sich aus Kevin Kratz auf der 'Sechs', Marco Höger und Manuel Junglas auf den Außenbahnen und Tolgay Arslan hinter den Spitzen um Kapitän Auer und Babacar Gueye zusammen. Den Kader komplettierten neben den A-Jugendspielern Patrizio Frau, Daniel Engelbrecht, Andreas Korte und Sebastian Jansen die Profis Juvhel Tsoumou und Henrik Ojamaa.

Gerade als der tiefstehende Nebel abgezogen war und man wieder eine recht freie Sicht auf den Spielbetrieb bekam, zündeten die Frankfurter im Gästeblock eine Rauchbombe, welche die Anfangsminuten etwas überschattete. Dennoch ging es munter zu am Tivoli: Auer hatte schon früh die ersten Möglichkeiten zum Führungstreffer und auch auf der Gegenseite machte man ordentlich Druck. Meier hatte per Kopfball ebenfalls den Führungstreffer auf dem Fuß (3.), fand jedoch ebenfalls wie Gekas (8.) in Keeper Hohs seinen Meister.

Wenige Minuten später wurde den Alemannen dann von Schiedsrichter Weiner gewissermaßen unter die Arme gegriffen. Nachdem Gueye im Sechszehner von Schwegler von den Beinen gerissen wurde, zögerte Weiner nicht lange, zückte den roten Karton und zeigte gerechtfertigt auf den Punkt. Ein Geschenk des Himmels für die Alemannia. Doch wie der Mann neben mir wie einst Victor von Scheffel folgerichtig titelte 'Es hat wohl nicht sollen sein'; denn als Marco Höger zum fälligen Strafstoß antrat wählte der Elfmeter-Schütze die selbe Ecke wie Keeper Fährmann und vergab somit die riesen Chance zur Führung (15.).

In Überzahl ließen sich die Tivoli-Kicker nicht schocken vom vergebenen Führungstraum und spielten die Partie munter weiter. Man hatte keine Angst vor'm 'großen Gegner', nutzte Lücken in der gut besetzten Abwehrreihe. Kratz kam über links, steckte zu auf Auer, doch der Torjäger scheiterte an Keeper Fährmann. Die Alemannen hatten klar die besseren Chancen. Doch wie man es gewohnt war in diesem turbulenten Jahr schaffte man es nicht diese zu verwerten. So wartete man vielmehr darauf, dass die Eintracht ihre Qualitäten unter Beweis setzte. Eine knappe viertel Stunde vor dem Ende der ersten Halbzeit brachte man Ansätze davon dann auch auf: Blitzschnell konterten die Rot-Schwarzen nach einer Ecke der Aachener, Jung spielte lang auf Gekas, welcher keine Mühe hatte Hohs zu umspielen - doch das Aluminium rettete für die Neon-Gelben das verdiente Remis (32.). Auch im weiteren Verlauf vor der Pause brachten die in Unterzahl spielenden Frankfurter ihre letzten Kräfte auf. Vorallem Gekas ackerte im Sechzehner der Aachener, blieb in seinen Situtationen gegen Hohs jedoch sieglos.
Wenige Minuten später rief Schiri Weiner dann zum Pausentee. Während die Alemannia auf langer Distanz ihr Revier markieren konnte, schlugen die Frankfurter von hinten zu und bereiteten den Aachener somit deutliche Schwierigkeiten.

Nach einer kurzen aber harten Kabinenansprache Hyballas schickte der junge Trainer seine Elf unverändert auf den Platz. Diese eingeschworene Elf hatte kurze Zeit später dann auch die erste große Möglichkeit im zweiten Durchgang. Auers Schuss aus 16 Metern wurde von Keeper Fährmann pariert, auf der Gegenseite musste Hohs beim Schuss von Meier nicht eingreifen.
Klare Torchancen waren in Halbzeit Zwei ebenfalls Mangelware. Nur selten schafften es die Jungs von Trainer Hyballa durch die gutstehende Abwehr der Hessen; Kratz' Ecken kamen zeitweise nicht über den ersten Pfosten raus (Hyballa: "Ich hab ihn in der Halbzeitpause hoch an die Wand gedrückt und gesagt: Wenn du noch einmal solche Standard-Situationen machst, dann hast du ein riesen Problem mit mir. Und glaub mir: Du willst kein Problem mit mir haben"), was nach knapp einer gespielten Stunde einen gutdurchgeführten Konter der Frankfurter nach sich zog und Keeper Hohs zu einer Parade zwang, dennoch malochte die Reserve-Elf weiter und gab sich in diesem Spiel 'David gegen Goliat' noch lange nicht geschlagen. Ganz im Gegenteil: Nach einer besseren Standard-Situation Kratz' vergab Casper einen platzierten Kopfball nur knapp (65.).

Schon zum Einläuten in die 'Schlussphase' konnte man beiden Teams ansehen, dass sich keiner mit einer Niederlage zufrieden geben würde. Nachdem Hyballa mit dem Wechsel Tsoumou für Gueye für den jungen Spieler einen Traum wahr machte (noch einmal gegen seinen Ex-Club, und das im Pokal, antreten zu dürfen), hatte dieser schon in der ersten Berührung mit dem Ball die Möglichkeit zur Führung, doch der Kongolese erwischte Högers Flanke nicht mehr (81.). Ein Distanzschuss Arslans war dann die letzte Szene in der zweiten Halbzeit. Da es nach 90 Minuten immer noch 0:0 zwischen den beiden Rivalen stand, leitete Schiri Weiner weiter zur Verlängerung.

Psychologisch gestärkt verteilte man sich nach dramatisch wirkender 'Pausenabsprache' auf dem Feld wieder in die eigene Hälfte; und kaum hatte man als Fan auf der Tribüne seine Augen wieder explizit auf das Spielfeld gerichtet, so erlebte man ein schieres Wunder. Der Pechvogel der ersten Halbzeit Höger machte mit einem feinen Linkschuss den verschossenen Elfmeter wieder wett und brachte die Bude wahrlich zum beben. Nach knapp 93. Minuten brachte der junge Mittelfeldakteuer seine Elf in Führung und trug somit zu einem Fast-Wunder bei. Doch wie man es bei der Alemannia ja langsam gewohnt war, schafften diese es erneut nicht, die Führung zu halten. Man setzte sich ein bisschen in den Hintergrund und schaute dem Gegner bei seinen Zügen zu. Fenin kam knapp 5 Minuten nach der Höger-Führung frei im Strafraum der Tivoli-Kicker zum Zuge und läutete so zum erneuten Remis ein (98.).
Wie die Fans ihrem Team demonstrierten, nicht aufzugeben, steckte die Hyballa-Elf den Gegentreffer gut weg und gab nun wieder Vollgas, doch die Spitzen um Auer und Tsoumou fanden nur in Fährmann ihren Meister (100.).

Nach dem Seitenwechsel schatten sich die Gäste in den Hintergrund ab. Aus Aachener Sicht wollte man das ganze noch in der Verlängerung entscheiden, die klaren Torchancen für die Neon-Gelben blieben jedoch aus. Die letzte Chance im Spielbetrieb hatten dann wiederum die Hessen: Theofanis Gekas tauchte nachdem Höger versucht hatte zu klären fast frei vor Keeper Hohs auf, der sein Team mit den Fingerspitzen ins folgende Elfmeterschießen parierte.

Nachdem Eric van der Luer schon fünf Minuten vor Ende von Coach Hyballa die Anweisung bekam, das voraussehbare Elfmeterschießen zu 'planen', bat der Trainer persönlich in der letzten Absprache vor dem großen Highlight seine Jungs zu einem Statement. Jeder seiner Akteure sollte ihm noch einmal tief in die Augen gucken ihm zu verstehen geben: "Ja, Trainer, ich mach den rein!", verriet Hyballa im Anschluss. Nachdem sich Junglas als erster Spieler voller Zuversicht als Schütze meldete, wies der übliche Elfmeter-Schütze ab - verständlich, da der junge Alemanne ja in Halbzeit eins schon einen Elfmeter vergeben hatte. Abwehrmann Achenbach wurde vielmehr zum Strafstoß gezwungen, bevor Arslan ähnlich wie Junglas seinem Trainer zusagte. Kratz bewies dann ebenfalls Teamgeist und wank dankend, ehe Abwehrchef Stehle mit den Worten "Du schießt!" ebenfalls zum Strafstoß verdonnert wurde, markierte Auer dann den fünften Schützen.

Schiri Weiner gab das Tor vor der Südtribüne als bespielbares Tor an und dann ging's auch schon los im ersten Elfmeterschießen der Alemannia seit 2004. Als erster Schütze trat Junglas an, verwandelte dann sicher zur 1:0 Führung, ehe für Frankfurt Fenin unter starkem Pfeifkonzert antrat und Hohs mit einem platzierten Schuss in den Winkel keine Chance ließ - 1:1.
Achenbach verwandelte im Anschluss dann zum 2:1, ehe Meier locker zum Punkt trabte, noch einmal ein schiefes Gesicht zum S-Block warf und dann das Leder über die Querlatte zimmerte. Arslan hatte dann die Chance die Führung auszubauen - gab Fährmann mit einem Hammer durch die Mitte keine Chance zum Halten. Der Frankfurter Caio erhöhte dann zum 3:2, ehe die Axt mit ein wenig Glück den Ball in Fährmanns Kasten setzte - den Hessen noch dran schnuppern lassend, wie Stehle nach dem Spiel scherzte. Für Frankfurt musste der neu eingewechselte Amanatidis jetzt treffen - verwandelte zum 4:3. Benny Auer konnte als 5. Schütze jetzt den Sack zumachen. Der Kapitän lief zum Punkt und entschied mit dem Abschluss dann das weiterkommen ins Viertelfinale. Erstmals seit 2006 erreicht die Alemannia damit die nächste Runde; stockt damit westenlich das Budget auf und beschert damit den Fans ein unglaubliches Vorweihnachtsgeschenk.
Mit dem Treffer des Kapitäns wusste man auf der Südtribüne nicht mehr wohin mit seinen Gefühlen. Während die einen begannen zu heulen oder sich die Seele aus dem Leibe krächzten, feierte man zusammen mit der Mannschaft einen hartumwogenen Kampfsieg. Nach einem weihnachtlichen 'Klinglöckchen', angestimmt von Stadionsprecher Robert Moonen und einem von den Fans angeschlagenen 'Humba', griff Höger selbst zum Mikrophon und heiterte die Fans dazu an, mit ihm zusammen in das bekannte Fanlied Kaiserstadt AC einzustimmen - eine schöne Geste, mit welcher Höger seine Verbundenheit zum Verein bewies und die Stimmung unter den 32.160 Fans noch weiter hoch. Die Bude kochte nun, man forderte das Trainerteam vor den Wall und auch die Verletzten um Stieber, Müller & Co. verdienten sich noch eine Extra-Runde. Köstlich mit anzusehen dabei war das Getanze des auf Krücken angewiesenen Deutsch-Türken Alper Uludag.

Insgesamt ein wundervoll gekrönter Abend zum Saisonfinale und Jahresabschluss. Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk an die Schwarz-Gelben Anhänger und der richtige Zeitpunkt auch für TypischLinksAussen frohe und besinnliche Feiertage zu wünschen.

Mehr Fotos: hier.

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Laufen, kämpfen und spielen bis zum Anschlag

 Hochkonzentriert ins Spiel des Jahres.

32.160 Zuschauer erwartet die Alemannia am Mittwochabend (20:30 Uhr) im ausverkauften Tivoli. Der Gegner im Achtelfinale des DFB-Pokals ist niemand geringeres als Eintracht Frankfurt, der momentane Tabellen 7. der Ersten Bundesliga. Zum ersten Mal seit der Einweihung des Tivolis (17. August 2009) gegen St. Pauli ist die neue Spielstätte der Alemannia damit wieder ausverkauft.

48 fleißigen Helfern hat man es zu verdanken, dass am morgigen Mittwoch überhaupt am Tivoli gespielt werden kann. Eis und Schnee haben in den Partien in Offenbach und Koblenz schon für Ausfälle gesorgt. Das Spiel der Alemannia wird jedoch planmäßig um 20:30 Uhr angepfiffen, erstmals seit Einweihung des neuen Tivolis vor vollem Publikum. Knapp 32.160 Zuschauer erwartet der Gastgeber zum Spiel des Jahres im Achtelfinale des DFB-Pokals. Das Spiel stände unter einem ähnlichen Stern wie die Partie gegen Mainz 05 Mitte Oktober, so Hyballa. In der zweiten Runde des DFB-Pokals hatte die Alemannia den Spitzenreiter zur Verwunderung halb Deutschlands mit 2:0 aus dem Pokal geworfen.
Etwas ähnliches wünscht man sich auch im morigen Achtelfinale. Als würde die Zahl passend gemacht worden sein, fehlen der Alemannia morgen rund 8 Stammkräfte. Neben den bekannten Verletzten um Markus Daun, Alper Uludag, Seyi Olajengbesi, Florian Müller, Nico Herzig und Thomas Zdebel wird auch Ersatzkeeper Krumpen nicht in der Lage sein, anwesend zu sein. Kurzfristig gab der Verein auch noch den möglichen Ausfall Stiebers bekannt. Der Einsatz des jungen Ungars, der schon zum Ende der letzten Woche kränkelte, ist gegen die Eintracht fraglich. "Ob er spielt oder nicht, entscheidet er selbst", sagt Hyballa. Ebenfalls wie Stiebers Auftritt ist auch der Zustand Demais noch unklar. Der 28-Jährige plagt sich weiter mit einer Wadenzerrung.

Vor dem Spiel gegen Frankfurt war heute keine besondere Motivation mehr nötig. "Ausverkauftes Stadion, wir können 30.000 Leuten und uns selbst ein wunderbares Weihnachtsgeschenk machen – mehr Motivation geht gar nicht.", hielt Auer vor der Begegnung fest. Der Goalgetter hatte in der letzten Partie gegen die Eintracht aus Frankfurt seinen letzten Doppelpack vor dem Spiel in der letzten Woche erziehlt. Beim letzten Aufeinandertreffen, ebenfalls im Pokal 2009, ging das Spiel 4:6 aus der Sicht der Aachener aus. Morgen gäbe es da also genug gut zu machen. Auer schätzt vorallem den Heimvorteil und die überragende Anzahl an Zuschauern.
Vor der Partie ergriff dann auch noch Oberhaupt Meijer das Wort. Mit Anekdoten aus vergangenen Zeiten trieb er die Jungs vom Tivoli zusätzlich an. Eine Sensation hatte der 44 Jährige damals mit seiner Truppe ebenfalls geschafft. Man erinnere sich an Klatschen gegen  1860 München, dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach - 3 damalige Bundesligsten, denen man auf dem Weg ins Pokalfinale das Licht ausgeknipst hatte. Im Pokalfinale endete die Glückssträhne der Schwarz-Gelben dann und man ging als Vizepokalsieger (nach einer 2:3 Niederlage gegen Werder Bremen) vom Platz.
Viel Reden kann Meijer zwar, wichtig jedoch zum Ende bleibt immer, was die Jungs schlussendlich auf dem Platz bringen. Morgen, und so schließt Meijer, möchte man den 30.000 Fans da draußen etwas bieten, Fußball spielen. Rundet dann perfekt ab: "Es ist immer schwierig, gegen Frankfurt zu gewinnen - aber nicht am Mittwoch."

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Alemannia besiegt Schlusslicht Bielefeld

Ein krönender Ligaabschluss

Während es seit Wochen unuterbrochen schneit und die Stellen auf dem Thermometer auch nicht mehr über die Minusgrade hinaus kommen, bestritt die Alemannia am Freitag ihr letztes Ligaspiel der Saison. Beim Tabellenschlusslicht Arminia Bielefeld kam man zu einem 1:3 in letzter Sekunde, obwohl man im Laufe der Partie teilweise recht festgefroren aussah.

Sturmtief Petra hatte in der letzten Woche zahlreiche Absagen und Verspätungen nach sich gezogen und teilweise ganze Städte einschneien lassen. Beides traf auf die Partie der Alemannia gegen die Ostwestfalen nur bedingt zu. 
Während man am Donnerstag aus Angst vor dem drohenden Schneechaos die Abreise nach Bielefeld um 3 Stunden vorzog, verließ man sich am kommenden Freitag auf die zahlreichen Helfer und Helferinnen, die stundenlang den Schnee beseitigten, um das Spiel am Abend überhaupt möglich zu machen.

Viel Bedenkzeit hatte Alemanen-Coach Hyballa die Woche über gehabt, wie er sein Team beim Hinrundenfinale aufzustellen hatte. Aus dieser Bedenkzeit zogen sich schlussendlich 2 Änderungen. Der zuletzt Gelbgesperrte 'Sechser' Kevin Kratz rückte auf seine alte Position zurück. Der in der letzten Woche für ihn eingesprungene Abwehrmann Tobias Feisthammel rückte neben Stehle, Achenbach und Casper in die Viererkette. Auf der Bank nahm Aimen Demai wieder Platz. Ebenfalls zunächst auf der Bank saß zum Erstaunen zahlreicher Fans Dauerbrenner Zoltán Stieber. Für den möglicherweise für Mittwoch zu schonenden Stürmer markierte Babacar Gueye Kapitän Auers Sturmpartner. Die Raute im Mittelfeld bildete sich wie gewohnt aus den Flügeln um Höger und Junglas, sowie Kratz und Arslan auf der 'Sechs' und der 'Zehn'. Im Tor stand wie gewohnt Keeper Hohs.

Aufgrund des Dauerschnees und den immer noch frostigen Temperaturen war der Platz der Schüco Arena schwer bespielbar. Es kostete Kraft und Konzentration, den Ball auf dem Rasen unter Kontrolle zu kriegen. Die Alemannen machten dabei den Anschein, die Gegebenheiten schneller und besser ausnutzen zu können. So schaffte Torjäger Auer schon die frühe Überraschung: Nachdem Arslans Schuss von Keeper Fernandez noch abgeblockt werden konnte, nutzte Auer seine Chance des Abstaubers und schob ein zum 0:1 (4.).

Ein gelungender Start bei den Ostwestfalen, der jedoch nicht gerade zum weiter machen animierte. Von der Alemannia sah man jetzt kaum mehr etwas. Man stellte sich vielmehr in die eigene Hälfte und ließ den Gegner kommen. Während Hohs in den Anfängen noch Sieger blieb (34.), stärkte der Nachlass der Alemannia den Tabellenletzten zunehmend. Alemannia kam dann noch einmal, blieb im Abschluss durch Gueye jedoch trefferlos.
Auch Auers Versuche im weiteren Verlauf sollten wohl nicht sollen sein: Nach einem Freistoß Kratz' kam der Ball zu Auer, der sich durchsetzte und den Ball ins Bielefelder Tor setzte. Schiedsrichter Stieler sah jedoch ein Handspiel Auers, womit der Treffer nicht zählte.
Weite Bälle dominierten das Ende der ersten Hälfte. Unkreativ und mit schweren Waden schleppte man sich zum gegnerischen Strafraum, konnte die wenigen Chancen jedoch nicht nutzen und trat dann nach 45 Minuten den Weg zur Kabine mit einer 0:1 Führung an.

Die Ostwestfalen kamen in Halbzeit 2 besser ins Spiel als die Tivoli-Kicker. Einen Anfang brachte Heidingers Schuss vom zweiten Pfosten, der Bielefelder setzte jedoch knapp am Tor vorbei.
Nach einer Ecke der Schwarz-Gelben geschah dann trotzdem der verdiente Ausgleichstreffer. Die Arminen konterten im eigenen Stadion und ließen Hohs im Abschluss keine Chance mehr (53.).
Als Antwort auf den Treffer der Gastgeber reagierte Hyballa mit dem Wechsel Stiebers für Gueye. Sofort wurde wieder Schwung in die Partie gebracht. Die Chancen auf beiden Seiten waren abwechslungsreich, wobei dir Hausherren dennoch den leicht besseren Zug zum Führungstreffer hatten, Heidiger verpasste in Minute 58 jedoch knapp.

Wie in Hälfte Eins verlor sich das Spiel dann in ein Tief, dass sich mit Sturmtief Petra die Hand hätte geben können. Wobei letzteres da noch für mehr Wirbel gesorgt hatte.
Bis zum Einläuten in die Schlussphase geschah teilweise gar nichts auf beiden Seiten. Mit Arslans strammen Lattenschuss läutete die HSV-Leihgabe eine erfolgreiche Schlussphase ein: Denn nur 5 Minuten später machte es der Deutsch-Türke dann besser und netzte nach Stieber-Hereingabe zum 1:2 ein (86.).
Die Partie bekam nun mehr Pfeffer unter'm Hintern. Zwei Minuten vor Schluss hatten die Gastgeber die große Chance zum Ausgleich, doch Hohs war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und klärte auf der Linie den Sieg. In der Nachspielzeit machte nämlich Auer den Sack dann mit dem ersten Doppelpack der Saison zu. Nach erneuter Stieberflanke stand der Torjäger am Punkt goldrichtig und traf per Kopf zum 1:3 Endstand.
Nach einem müden Kick war es schlussendlich vorallem dem Ungar Stieber zu verdanken, der durch zwei Assist die Partie zu einem Erfolg werden ließ. Die Alemannia überwintert in der Liga nun mit 24 Punkten auf Rang 10. Am Mittwoch folgt der krönende Abschluss mit dem Highlight des Jahres. Gegen die Eintracht aus Frankfurt zieht die Alemannia ab 20:30 Uhr in den Kampf um den DFB-Pokal. Wie bereits mehrfach erwähnt sind alle Karten für das Spitzenspiel bereits vergriffen.

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Der Startschuss für ein Wintermärchen?


Das Streben nach den letzten 3 Zählern.



'Den Dezember erfolgreich gestalten.', wollte man zu Anfang des Monats. Seitdem fuhr die Alemannia auch keine Niederlage mehr ein. Am morgigen Freitag, 18 Uhr, soll dieser Monat in der Liga mit einem Dreier gekrönt werden, ehe es am Mittwoch das gesamte Jahr zu krönen gilt.



Petra, das ist der Name der Deutschland momentan auf den Kopf stellt. Das weitreichende Schneechaos hat am Donnerstag Morgen auch die Pläne der Alemannia durcheinander gebracht. Statt wie geplant um 3 startete man die Abreise schon gegen 12 Uhr. Nicht ganz erfreut einen erneuten Ausfall beklagen zu müssen: Ersatztorwart Tim Krumpen meldete sich aus dem Bett heraus krank. Für den gekränkten Keeper rutscht nun Thomas Unger in den Kader. Nach einer Gelbsperre wird aller Voraussicht nach der 'Stamm-Sechser' Kevin Kratz gegen Bielefeld wieder auf dem Rasen stehen. Für Thomas Zdebel kommt ein Einsatz zu früh.

Zu Anfang der Woche hatte Trainer Hyballa eine kurzfristige Änderung als Vorbereitung auf den kommenden Gegner bekannt geben. Man sollte "den Kopf frei bekommen", "ruhig sein" vor dem großen Sturm. Kurzerhand saß mal als Alemannen Profi nach einem morgentlichen Training am Montag den Nachmittag, sowie den kompletten Dienstag dann zu Hause. Nachdem am Mittwoch noch einmal trainiert wurde, stand heute Morgen das Abschlusstraining an, ehe man um 12 Uhr in Richtung Bielefeld reiste. Wie bereits erwähnt war allein Petra die frühere Abreise schuld. Ob am morgigen Freitag Abend überhaupt gespielt werden kann, ist weiter ungewiss. Am Donnerstagmorgen setzten alle Zeichen auf Spiel. Ob sich die Lage in Bielefeld über Tag verschlechtert hat oder ob es in der Nacht zu weiteren Schneestürmen kommt ist nicht ganz sicher. Fest steht jedoch, dass die Arminia vorgesorgt hat und zur Schneeaufräumaktion eingeladen hat. Schiri Tobias Stieler wird dann Morgen endgültig festlegen, ob in der SchücoArena gespielt werden kann.

 Wer sich kurzfristig doch noch dazu enscheidet, sich in den Schnee zu trauen und nach Bielefeld zu reisen, findet an den Tageskassen an der SchücoArena noch zahlreiche Karten vor. Es werden rund 200 Schwarz-Gelbe Anhänger zum Hinrunden-Finale in Bielefeld erwartet.

Kurz nachdem die Alemannia die Liga für dieses Jahr beendet hat, trifft man am Mittwoch, 22. Dezember, im DFB-Pokal auf Eintracht Frankfurt. Beim 'Spiel des Jahres' wird der Tivoli erstmals seit Einweihung gegen St. Pauli (17. August 2009) wieder ausverkauft sein. In Aachen ist man heiß auf das Spiel, dennoch wolle man "nichts überstürzen." und sich "erstmal auf Bielefeld konzentrieren". Ob man gegen den großen Gegner aus der Bundesliga überhaupt eine Chance hat, beantwortete Co-Trainer van der Luer mit einem Schmunzeln. "Wenn wir einen guten Tag haben, können wir jeden schlagen." Dann wollen wir das mal so im Raum stehen lassen.

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Hyballa: Ich bin mit meinem Team zufrieden!

Ein besinnlicher Abend bei Time 2 Talk

Der bereitgestellte Saal im Sportpark Kohlscheid war nicht vollends gefüllt, als das Spotlight anging, Moderator Achim Kaiser zum Mikro Griff und anschließend seine Gäste an sein Pult bat. Eingeladen hatten die Aachener Nachrichten zum letzten 'Time 2 Talk' im Jahr 2010. Kaisers Gäste waren der verletzte Florian Müller, Kapitän Benny Auer, sowie das Trainer Team um Peter Hyballa und Eric van der Luer.

"Einen Extra Applaus für Florian Müller.", verlangte Moderator Achim Kaiser, als er den letzten seiner vier Gäste auf die 'Bühne' rief. Bevor er jedoch das eigentliche Gespräch startete, verlangte er spontan ein Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Meino Heyen. Dieser sprach noch kurz, ganz abseits des Podiums, über die aktuelle Situation der Alemannia, vorallem über das Finanzielle, ehe das eigentliche Unterhaltung mit den Alemannia-Verantwortlichen begann.

Zunächst wandt sich Kaiser dem Verletzten Florian Müller zu. "Mir geht es den Umständen entsprechend.", beantwortete er die Standard-Frage des Interviewers nach dem Verlauf seiner Verletzung mit einem leicht wehleidigen Unterton in der Stimme. "Der Heilungsprozess geht nur schleppend voran. Ich kann nur wenige bis keine Übungen durchführen, weil das Knie das noch nicht mitmacht.", erzählte er weiter und beschrieb dann auf Anordnung Kaisers seinen Tagesablauf in der Reha in Köln, die er zur Zeit besucht: "Da ich in Köln bin und nicht mehr in Aachen, bin ich kurzfristig bei Freunden abgestiegen. Ich kann selbst noch nicht fahren und wäre, wenn ich über der Woche nicht bei ihnen sein könnte, immer auf Bus und Bahn angewiesen. Ich kann nach 45 Minütiger täglicher Untersuchung nur knapp eine Viertelstunde auf das Fahrrad. Viel mehr ist momentan einfach noch nicht drin."
Müller hatte sich im Spiel gegen Bochum seinen zweiten Kreuzbandriss in Folge zugezogen. "Und wir dachten alle, es wäre nicht all zu schlimm. Schließlich hatte der Florian noch bis zu Halbzeit weitergespielt.", resümierte Co-Trainer Eric van der Luer die Verletzung des 23 Jährigen, der, fälschlicher Weise, im Anschluss an das kurze Gespräch über seine Verletzung mit den Worten "am 30.12. werden sie dann schon 25" weitergeleitet auf ein Gespräch mit Mannschaftskollege Auer, betitelt wurde. "Ich werde 24! Da bestehe ich drauf.", lachte der Eisenhüttenstädter noch ehe er mit dankenden Worten in Richtung Mannschaft und Trainerteam ("Ich habe viel mit allen telefoniert. Es ist schön zu hören, dass der Verein auf einen Spieler wie mich setzt und den auslaufenden Vertrag trotz zweiter schwerer Verletzung verlängern möchte!") tobenden Applaus vom Publikum bekam und sich Moderator Kaiser dann Kapitän Auer widmete.

Dieser versicherte zunächst, dass es privat alles im Lot liefe (Auer ist mit 29 Jahren stolzer Vater geworden), ehe er das sportliche bei der Alemannia ansprach. "Wir sollten uns erst auf Bielefeld konzentrieren, Frankfurt etwas in den Schatten schieben und uns über dieses Highlight erst nach dem Ligaspiel Gedanken machen." Ob man sich auf so ein Spiel denn besonders freue, antwortete der Routine mit einem Schmunzeln. "Vor 30.000 Leuten schafft man es ja auch nicht häufig aufzulaufen. Da freuen sich die Jungen schon besonders."
Auer zählt mit seinen 29. Jahren zu der 'Älteren Generation' im jüngsten Kader der Liga mit dem jüngsten Trainer der Liga, wie letzterer auch noch einmal bestätigte. Auch wenn sich Auer mit seinen knapp 30 Jahren (* 11.01.1981) noch nicht zum alten Eisen zählt, findet es Hyballa weiterhin wichtig, dass sich die jungen im Spiel mit den Erfahreren Austauschen und zusammenspielen können. Hyballa betonte dabei sein alltägliches Argument, inwiefern sein junges Team mit anderen der Liga mithalten kann: "Wir müssen immer bedenken: Das hier ist ein Team im Aufbau! Da sind drei, vier, fünf Männer, die haben letztes Jahr noch in der Mittelrheinliga gekickt!" Über die Leistung dieses Teams zeigt sich Hyballa ebenfalls recht erfreut "Ich bin mit meinem Team zufrieden.", meint er offen und ergänzt: "Die Leistungen sind den Umständen unserer Situation entsprechend."
Wie es im nächsten halben Jahr bei der Alemannia weiter gehen soll, legte Hyballa ebenfalls fest "Tore machen.", wolle man. "Punkte holen."
Wenn es nach Kapitän Auer ging, würden die Schwarz-Gelben am liebsten schon in der nächsten Saison dann wieder Erstklassig spielen. "Ich habe damals den Vertrag unterschrieben mit den Worten: Ich will mit Alemannia einmal aufsteigen. Daran halte ich fest." Auers Vertrag läuft noch bis Ende 2013.

Einen starken Vergleich brachte Hyballa im Anschluss auf die Frage, wie man die konstant gute Spielweise (abgesehen von der Ausbeute der Tore und Punkte) erklären würde: "Wir wollen nicht wie in einer Pommesbude im Training arbeiten. Wenn man täglich nur Currywurst mit Pommes isst, wird man a) fett und b) wird es irgendwann langweilig. Wir wollen abwechslungsreiches Training haben. Wenn man eine Stunde pro Tag trainiert, ein bisschen im Kreis steht, sich dehnt und leicht auf die Tore schießt, dann spielt man auch so. Wir wollen viele Spielsituationen ins Training einbeziehen."
Hyballas offene Art gegenüber seines Teams und seines Trainingsstils kam beim Publikum insgesammt gut an.
Mit Co-Trainer van der Luer bildet er ein gutes Couple ("Wir sind wohl das kleinste Trainerteam Mitteleuropas"), verweist auf die starke Zusammenarbeit und die Wichtigkeit der Absprache untereinander. Vorallem vor und während eines Spiels sei die Zusammenarbeit der beiden von großer Bedeutung. Während Hyballa einerseits auf das engere Verhältnis zwischen van der Luer und seinen ehemaligen Schützlingen aus dem U23-Kader anspricht, verriet er ebenfalls: "Wenn ich zu aufbrausend werde, muss Eric zwischen mir und dem 4. Offiziellen schlichten."
Eric van der Luer ist zur Zeit noch im Trainerlehrgang, wird Ende März seinen Schein abholen können. Bis dato muss er erstmal jeden Monat zwei Tage Schulungen absitzen ("Wenn das vorbei ist, weiß ich wenigstens, was ich nie wieder mache: An Trainerschulungen teilnehmen."). In den vergangenen Wochen war der Holländer eine knappe Woche, im Sinne der Schulung, zu Gast beim FC Bayern München. Dort besuchte er Landsmann Louis van Gaal und schaute beim großen Club einmal hinter die Kulissen. Was man in Aachen  den Bayern nachmachen könnte? "Das Etat!", zeigte sich der Holländer bescheiden, verwies damit erneut auf die auszudiskutierende Finanzielle Situation der Alemannia und ließ hinüberschweifen zu möglichen Transfers in der Winterpause "Wir müssen in unser Portemonnaie schauen. Ich kann ja keine Namen nennen.", gab Trainer Hyballa an. Doch er typisierte: "Vielleicht einen Toreschießenden Sturmpartner für Benny. Und ein Außenverteidiger ist auch ziemlich dünn." Viele Wünsche und Träume für das kommende Jahr.
Während Auer vom Aufstieg träumt, Müller das DFB-Pokalhighlight mit Sieg und super Stimmung anvisiert, empfiehlt Hyballa einen klaren Kopf zu bewahren "Wir müssen ruhig sein, klar sein im Kopf.", spricht er an. "Erst vollste Konzentration gegen Bielefeld, dann auf Frankfurt." Ob letzterer Gegner denn zu schlagen sei, beantwortete Trainerkollege van der Luer für ihn. "Wenn wir einen guten Tag haben, können wir alle schlagen." Abschließende, treffende Worte, die nun Taten nach sich ziehen lassen sollen. Am Freitag, 17.12.2010, tritt die Alemannia dann zum letzten Spiel der Saison bei der Arminia in Bielefeld auf. Eine knappe Woche drauf (22.12.) folgt dann das Highlight gegen den Tabellen 8. Eintracht Frankfurt. Karten sind bereits ausverkauft.
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Kein ersehntes Geburtstagsglück

Schiri Dingert ist nicht in Weihnachtsstimmung.


›Der Wille war da‹ - nur das mit dem Tore schießen sollte man vielleicht so langsam einmal umgesetzt kriegen. Zur Feier des 110 Jährigen Bestehens traf die Alemannia am Freitag auf Fortuna Düsseldorf. In einem packenden Westderby kam die Alemannia dabei nicht über ein 0:0 heraus.


'Volle' Hütte: 20.071 Zuschauer (Davon ca. 2000 Fortunen)
Verletzungspech, geringe Tor- und Punktausbeute. Mit diesen negativen Stichwörtern kann man die momentane Situation der Schwarz-Gelben am besten auf den Punkt bringen. Hinten und vorne reicht es nicht - und das nicht nur dann, wenn man in die Personallücke schaut. ›Am besten darf uns die ganze Saison keiner mehr ausfallen.‹, scherzte Kevin Kratz noch in einem Interview kurz vor dem Spiel. Er selbst war ebenso wie die zahlreich zu beklagenden Langzeitverletzungen aufgrund einer Gelbsperre nicht mit von der Partie. Mit personellen Engpässen startete die Elf um Trainer Hyballa also in eine Partie mit einen Gegner, der schier auf Augenhöhe lag. Nachdem die Fortuna ihre anfänglichen Startschwierigkeiten beseitigt hatte liegen sie nun in der Tabelle nur einen Rang unter den Tivoli Kickern.
 Im Tor begann man zunächst gewohnt mit Stammkeeper David Hohs. In der Viererkette rückte Casper in die Innenverteidigung neben Stehle. Er füllte dabei die Lücke, die Tobias Feisthammel auf Grund seinem Wechsel vor die Abwehr vollzogen hatte. Caspers Platz in der Außenbahn füllte Geburtstagskind Demai; auf links startete Dauerbrenner Achenbach.
Auf der 'Sechs' ersetzte nun Feisthammel den gesperrten Kratz. Während man noch vor dem Spiel munkelte, dass Oldie Zdebel seine Postion einnehmen sollte, zog sich dieser im Abschlusstraining eine Zerrung in der Wade zu, sodass er erneut passen musste. Auf den Flügeln kamen Höger und Junglas zum Einsatz. Hinter den beiden Spitzen Auer und Stieber wurschtelte Arslan. Um den Kader zu komplettieren hatte man erneut den halben Amateurkader vorgeladen.

Mit einem punktgenauen Anpfiff startete Schiri Dingert um 18 Uhr die Partie. Aufgrund des vielen Schnees, der in den letzten Wochen gefallen war, lief die Rasenheizung seit Wochen fast ununterbrochen. Zur folge trug dies einen tief stehenden Rasen, der Arbeit und Kraft forderte. In den extra angefertigten Jubiläumstrikots startete man von rechts nach links und zeigte dem Gegner sofort, dass man den Worten Hyballas Rede und Antwort stehen wollte (›6 Punkte aus den letzten zwei Ligaspielen - das ist unser Ziel.‹). Arslan prüfte schon früh den Düsseldorfer Keeper, zwang diesen jedoch mit der Hand zur Seite abzuwehren (7.); und auch Auer scheiterte wenigspäter im Schlussmann Melka, nachdem Arslan den Torjäger gut bedient hatte (14.).

Die Alemannia machte ihr Spiel und ließ die Fortuna nur wenig kommen. Sie waren die klar überlegene Mannschaft, konnten wie gewohnt all ihre Chancen jedoch nicht nutzen. Im weiteren Verlauf zwang Auer Keeper Melka nach einer Höger- Ecke noch einmal zu einer Glanzparade, bevor die Gäste ihren ersten Offensivversuch nach 30 Minuten starteten, scheiterten jedoch an Schlussmann Hohs der den Kasten problemlos sauber hielt.
Stieber hatte wenige Minuten später die beste Möglichkeit zum Führungstreffer, setzte die Kugel jedoch knapp am Kasten der Fortunen vorbei (36.). Deutlich überlegen - alle Chancen liegengelassen - trat die Alemannia wenig später den Weg zur Kabine an. Ohne großartige Verzögerung pfiff Schiri Dingert zum Pausentee.

Während es für die Alemannia unverändert in Halbzeit zwei ging, brachte man auf Düsseldorfer Seite den Ex-Aachener Sascha Dum in die Partie. Mit seinem Wechsel kam frischer Wind in das Spiel der Elf um Trainer Nobert Meier. Das Duell lag nun auf Augenhöhe und man hatte vielleicht sogar das Gefühl, dass die Rot-Weißen nun einen Tick besser in die Partie fanden.
Es ging heiß her im Tivoli, die ersten Aktionen gehörten jedoch dann den Düsseldorfern. Mit einem Weitschuss zwang man Hohs zu einer Parade (56.), kurz bevor es auf der anderen Seite dann noch heißer her ging. Nach einem Foul an Auer im Strafraum forderten die Schwarz-Gelben einen Strafstoß - Schiedsrichter Dingert ließ jedoch weiterlaufen und setzte damit nicht den für die Alemannia dringenden Grundstein.

Man bot nun ein attraktives Fußballspiel - ein packendes, immer spannendes Derby, wobei dir groben Torchancen im weiteren Verlauf etwas fehlten. In der Schlussphase drückten beide Seiten dann noch einmal auf den Führungstreffer, das Geburtstagsgeschenk in Form eines gelben Kartons für Demai blieb jedoch die letzte Aktion in einem spannenden Westderby.

Nach dem Spiel sah Geburtstagsfreude wirklich anders aus. Man sah beiden Seiten an, dass sie mit diesem Punkt nicht zufrieden waren. Die Alemannia bot auf längerer Distanz ein attraktives, an schaubares Fußballspiel. Doch dass allein dies nicht den Erfolg garantiert, machte Hyballa anschließend deutlich:  ›Letztlich zählen im Fußball aber die Tore‹, traf es der jüngste Trainer der Liga auf den Punkt. Höger ergänzte: ›In manchen Situationen fehlt uns einfach die Ruhe! Wir müssen in Zukunft schauen, dass wir die Hektik bei Seite legen. Wenn uns das gelingt, gewinnen wir diese Partie auch.‹

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Den Fans ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk bereiten

Einen Derbysieg ist man ihnen schuldig.

Den Wunschzettel hat Hyballa schon geschrieben: 6 Punkte fordert der jüngste Trainer der Liga in den noch verbleibenden 2 Partien gegen die Fortuna und die Arminia aus Bielefeld. Nach einem trostlosen Novembermonat will man dem frostigen Dezember einen neuen Mantel verleihen. Mit dem Sieg in Oberhausen sollte der Startschuss gegeben werden, an welchem man am Freitagabend gerne anknüpfen würde.

Die Woche hinauslaufend auf die Krönung mit dem Ligaspiel begann für die Alemannia mit einer erneuten Hiobsbotschaft: Der noch bei den Amateuren gesetzte Abwehrmann Robert Wilschrey zog sich im Training bei einer ungeschickten Drehung einen Kreuzbandriss zu und fällt somit bis zum Saisonende aus. Nachdem sich Wilschrey bei den Profis etabliert hatte und in der letzten Zeit in deren Training ein gern gesehener Gast war, stand der 21-Jährige kurz vor seinem Profidebüt. Mit der Diagnose Kreuzbandriss, Innenbandriss und Außenmeniskusriss im Knie wurde seine Entwicklung jedoch jäh gestoppt. Neben Müller (Kreuzbandriss) und unter anderem Uludag (Syndesmosebandriss) ist er der Achte in Trainer Hyballa's Langzeitverletztenliste. Während es Stuckmann & Burkhardt wohl zu Beginn des neuen Jahres wieder zur Mannschaft stoßen werden, dauert der Leidensweg für Müller & Co. noch ein Weilchen länger.
Eine Besserung der Verletztenprobleme ist da also nur teilweise in Sicht. Da unter der Woche Babacar Gueye und Thomas Zdebel nach muskulären Problemen wieder ins Training zurück fanden ist letzterer eine vertretbare Option den gesperrten Kratz am Freitag auf der 'Sechs' zu ersetzen. Den Kader füllen werden wahrscheinlich die sich anbietenden ehemaligen Schützlinge van der Luers aus dem Amateurkader.
Nach einem trostlosen Novembermonat, in welchem man aus vier Spielen nur gerade mal einen Punkt ernten konnte, setzte man am Freitag gegen Oberhausen den Startschuss für eine erfolgreichere Adventszeit. Mit einem 2:1 im Gepäck reiste man nämlich wieder an den Tivoli an - der erste Dreier nach gefühlten Monaten. Nun setzt Trainer Hyballa auf eine Fortführung dessen: ›Die Jungs haben es in Oberhausen gut gemacht. Wir wollen da weiter machen, wo wir in Oberhausen aufgehört haben‹. 
Das Ziel ist für den gerade 35 gewordenen also klar: ›6 Punkte‹, fordere man aus den nächsten zwei Partien. Der erste 3er dafür soll am Freitag (Anstoß ist um 18:00 Uhr auf dem Tivoli) geklärt werden. ›Das ist unser Ziel!‹

Wer sich das Derby gegen den benachbarten Gegner aus Düsseldorf kurzfristig doch nicht entgehen lassen möchte, hat derzeit das perfekte Angebot unter die Nase gerieben bekommen. Anlässlich des 110 jährigen Bestehens der Almannia (seit 1900) sind genau 1900 Karten für das Derby an allen bekannten Vorverkaufsstellen zum Geburtstagspreis von 10 Euro zu erwerben. Für kurzentschlossene also ein optimaler Vorschlag, ein Spiel der Alemannia noch einmal haut nah mit zu erleben.

Die Partie wird angestoßen am Freitag, 10.12.2010 um 18:00; geleitet von Schiedsrichter Christian Dingert und seinen Assistenten Sönke Glindemann und Guido Kleve. Vierter Offizieller ist Matthias Jöllenbeck. Zum Derby erwartet man rund 2.500 Gästefans aus Düsseldorf.

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Alemannia beklagt den nächsten Ausfall

Immer auf die jungen Wilden!

Wie die Alemannia gestern Abend berichtete, ist wieder ein Platz im Kader leer. Der junge Robert Wilschrey, der momentan noch bei den Amateuren eingesetzt wird, zog sich im gestrigen Training einen Kreuzbandriss zu und fällt somit bis zum Saisonende aus. Robert Wilschrey hatte im Sommer auf sich aufmerksam gemacht und war seither immer ein gern gesehener Gast im Kader der A-Mannschaft. Nachdem er seine Qualitäten im Training bewies, saß er zuletzt häufiger auch bei Auswärtsspielen auf der Ersatzbank. Wilschrey stand kurz vor seinem Profidebüt.

Nun wurde seine Entwicklung jäh gestoppt. Mit der Diagnose Kreuzbandriss, Innenbandriss und Außenmeniskusriss im Knie leidet der 21-Jährige eine ähnliche Verletzung wie die Kollegen um Müller & Co.
Hyballa betitelt seinen Ausfall gefasst, ›Die nächste Hiobsbotschaft!‹ und sieht damit weiterführend ein nächstes Problem: ›Und wir haben wieder einen Spieler weniger‹.

Tore und Punkte im Adventskalender.

›Vor dem Tor müssen wir noch kaltschnäuziger werden.‹

Am zweiten Adventwochenende fuhr die Alemannia nach einem trostlosen Novembermonat den ersten Sieg in kalten Wintertagen ein, welcher somit zugleich erst der zweite Auswärtssieg der Saison ist. Nach zuletzt nur einem Punkt aus vier Spielen markierte die Alemannia mit dem Adventstart eine Besserung der Punkteausbeute - hoffentlich.

 Lubasa, Wilschrey, Korte & Engelbrecht - Der Nachwuchs
Nachdem unter der Woche der Ausfall Herzigs und Zdebels beklagt wurde, nahm man zum Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen kurzerhand den halben Amateurkader mit ins nicht weit entfernte Oberhausen. Lubasa, Wilschrey, Korte, Engelbrecht und, der bis vor kurzem noch in der zweiten Mannschaft vertretene Ersatztorwart, Tim Krumen: das war die bestehende Reservebank der Alemannia, die von Routine Casper und Gueye unterstützt wurden.
Nach diesen zahlreichen Verletzungen setzte man die Startelf im Vergleich zum Augsburgspiel erneut auf drei Positionen um. In der Viererkette tauchte der zuletzt gelb-gesperrte Abwehrchef Thomas Stehle neben Feisthammel, Achenbach und der zweiten Änderung an diesem Tag, Aimen Demai, auf. Im Mittelfeld erschien dann die vorerst letzte Änderung der Startpositionen: Die Raute um Kevin Kratz, Junglas, Höger und Arslan bekam einen Vorzug gegenüber der zuletzt angewandten Möglichkeit der 3-er Spitze, sodass man nur Stieber und Auer vorneweg laufen ließ. Wie gewohnt stand Keeper David Hohs auf der Linie.

Die Schwarz-Gelben markierten von Anfang an, dass man den düsteren, grauen Novembertage nicht noch einmal Revue passieren lassen wollte. Die Elf um Trainer Hyballa absolvierte ein besseres Spiel als die Gastgeber. Mit Stieber hatte man dann sogar schon früh die Chance zur Führung (7.), während man auf der Gegenseite nur bedingt ins Geschehen eingreifen musste, da sich die Oberhausener am Führungstreffer nicht wirklich interessiert zeigten. 
Wie man das aus den Partien der Alemannia bereits kennt, folgt auf einen großen Anfangsrausch eine niederschmetternde Stillephase - in denen dann meist der Rückschlag fällt. Dies tritt jedoch nicht ein, wenn der Gegner auf der anderen Seite sich gleichermaßen eine kleine Verschnaufpause gönnt.
Ebenfalls ist es nicht immer direkt der Fall, dass die Alemannia aus dieser Phase als dominierende Mannschaft zurück kehrt. So suchte man nur kurz die Orientierung, bis man sie wiederfand und sich dem Tor der Gastgeber wieder zu wandte. Die Alemannen traten gut in ihre Zweitkämpfe, der nötige Driss vor'm Tor war aber, wie in fast allen letzten Partien, mit das einzigste Hindernis.
Auer und Stieber scheiterten weiter gegen Oberhausens Keeper, während sich die Gastgeber auf der anderen Seite den Weg zum Tor erkämpften. Der beste Versuch gelang ihnen jedoch nach einem Standart, den Hohs nur knapp abfälschte. 
Kurz bevor Schiri Schmidt zum Pausentee rufen wollte, setzte man noch einmal alles daran, noch vor der Pause die Führung zu markieren: Achenbach setzte sich auf links geschickt durch, steckte im richtigen Moment auf Arslan zu, der, da Auer nur im passiven Abseits, genau richtig stand, und anschließend keine Schwierigekeiften mehr damit hatte, den Ball an Keeper Pirson vorbei zu schlängeln. Nach mehr als 45. Minuten warteten dann die wärmeren Kabinen auf die Tivolikicker.

Zurück im eisig kalten Niederrheinstadion beruhte sich ein Wechsel lediglich auf der Seite der Oberhausener, welche den Ex-Aachener Kontriris für Schönfeld  brachten. Ansonsten ging es unverändert in Halbzeit zwei.
Gestärkt vom frischen Führungstreffer gelang es der Alemannia gut, in die zweite Halbzeit zu starten. Sie waren klar überlegen, dennoch makierte dieses 1:0 nicht gerade die gesamte Überlegenheit.
Schnell war klar, dass um es deutlicher zu machen ein weiterer Treffer fehlte. Die Axt war es, die den angereisten Fans vor Ort, sowie den eigenen Leuten zu Hause vor dem Bildschirm [oder dem Handy ;)], diesen Wunsch erfüllen wollte. Nachdem er noch mit Kollege Feisthammel die Stamm-Pfosten getauscht hatte, kam der Abwehrchef am langen Pfosten auf seine Kosten und netzte nach einer Stieber-Ecke zum verdienten 2:0 ein (50.).

Ein Tor und ein beinaheAssist: Tolgay Arslan
In einer Zeit, in der die Alemannia viel eher zum dritten Tor drängte, als die Gastgeber auf den Anschlusstreffer, gelang letzteres ebenfalls nach einer Ecke der Gastgeber, bei der im Strafraum nicht ganz aufgepasst wurde. David Hohs hatte schlussendlich keine Chance mehr gegenüber Lamidi und konnte später nur noch hinter sich greifen - 1:2.
Das Spiel war jetzt offen für alles. Chancen gab es auf beiden Seiten zu genügend, und trotz alledem startete die Alemannia immer wieder die leicht überzeugeren Angriffe. So war es Stieber, der mehrfach am gegnerischen Tor scheiterte, sowie sein Kollege Arslan, der wohl die größte Möglichkeit zum 3:1 gehabt hatte: Nachdem er frei vor Keeper Pirson auftauchte, legte er eigentlich perfekt zu Goalgetter Auer quer, welcher jedoch nicht mehr ganz an den Ball kam und es damit beim verdienten 1:2 im Niederrhein Stadion blieb.
Das letzte Ereignis des Tages fand sich dann nämlich Abseits eines Torerfolges. In der Nachspielzeit erntete Oberhausens Publikumsliebling Terranova eine überflüssige Rote-Karte, die dann gleichzeitig das Ende bereitete. 

Die Alemannia siegt - verdient - bei frostigen Temeraturen im Rheinland mit 1:2. Am kommenden Freitag trifft man dann im 'Derby' auf die sich nach unten orientierenden Düsseldorfer. Arslans Stamtent, dass ›er so ein Spiel einmal gebraucht habe‹, könnte man glatt auf das komplette Team beziehen. Nach nur einem Punkt aus vier Spielen fällt Hyballa & Co. nach diesem Spiel ein wenig Last von den Schultern. Dennoch kritisiert er: ›Vielleicht hätten wir das eine oder andere Tor mehr machen können.‹ - Ein Vorhaben, dass man in den nächsten Wochen vielleicht einmal angehen könnte.

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Das Alemannen-Lazarett

Zum Mitschreiben.

Nach dem Ausfall des jungen Nationalspielers Alper Uludag berichtete man gestern Abend vom kurzfristigen Ausfall Nico Herzigs und Thomas Zdebels. Während es dem Routenie Zdebel schon seit Wochen in der Wade zwickt, beklagt man nun auch den Ausfall des Innenverteidigers Nico Herzigs. Nach seiner Operation am Knie entstand an der Stelle ein Ödem. Nachdem er seit Wochen versuchte, seine Schmerzen mit Medikamenten zu unterdrücken, wird er nicht mit nach Oberhausen reisen. Gleiches gilt für den Leidesgenossen Zdebel.
Gute Chancen, die Reise nach Oberhausen antreten zu können, haben die beiden Amateur-Spieler Daniel Engelbrecht, sowie der schon in mehreren Partien auf dem Spielbogen auftauchende Robert Wilschrey, welcher am Freitag Abend sogar Chancen auf ein (Startelf-)Debüt hätte.
Doch, wird überhaupt gespielt? Aus der Sicht des Gastgebers wurde gestern vorerst grünes Licht gegeben. Nach der heutigen Verschlimmerung des Wetters bleibt der Freitagmorgen abzuwarten. Erst wenn Schiri Markus Schmidt sich die Gegebenheiten vor Ort inspiziert hat, wird er ein genaues Urteil geben. Die Rasenheizung im  Niederrhein-Stadion läuft bislang auf Hochtouren. Ob sie dem vielen Schnee stand hält, bleibt vorerst abzuwarten. Am Freitagabend werden rund 6.000 Zuschauer erwartet.


Das Lazarett - Kurz notiert. 
Wie in der letzten Saison muss die Alemannia zur Zeit einige Ausfälle beklagen. Wie vom Pech verfolgt stehen der Alemannia momentan nicht zur Verfügung:

  • Markus Daun - Knie-Verletzung
  • Thorsten Stuckmann - Mittelfußbruch
  • Seyi Olajengbesi - Sehnenabriss
  • Thorsten Burkhardt - Fußverletzung
  • Florian Müller - Kreuzbandriss
  • Alper Uludag - Syndesmosebandriss
  • Thomas Zdebel - Wadenverhärtung
  • Nico Herzig - Ödem am Knie

Für sie alle ist das restliche Jahr 2010 wohl gelaufen. Ihr Einsatz noch in dieser Saison ist bei allen - abzuwarten bleibt es bei Thomas Zdebel und Nico Herzig - eher unwahrscheinlich. An dieser Stelle wünsche ich allen eine gute Genesung - nach jedem Rückschlag kommen Zeiten die wieder besser sein werden!