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Schluss mit leeren Versprechungen

Alemannia will gegen die Kickers wieder ein Erfolgserlebnis feiern!


Auch drei Tage nach dem Unentschieden gegen den FC Rot-Weiß Erfurt, das sich im Nachhinein mehr wie eine Niederlage angefühlt hat, ist die Stimmung am Tivoli immer noch angespannt. Zufrieden mit den Leistungen der letzten Wochen ist hier niemand, darauf schwören, dass Besserung schon in naher Zukunft in Sicht sein wird, tun sie dahingegen alle - und das schon seit Tagen. Denn bereits nach der Partie in Karlsruhe, in der man sich am vergangenen Samstag unter seinem Niveau präsentiert hatte, versprach nicht nur Trainer Ralf Aussem schnelle Besserung. Auch die Jungs, die im Wildparkstadion zum Einsatz gekommen waren, versprachen, sich mit einem Erfolgserlebnis für ihre desolaten Leistungen zu entschuldigen. Diese Worte blieben leere Versprechungen: Auch am Dienstag kam die Alemannia gegen den Tabellenletzten nicht über ein 1:1 Remis hinaus. Wenn die Elf nun am Samstag bei den Stuttgarter Kickers zu Gast ist, ergibt sich eine neue Chance, die Erwartungen der letzten Wochen zu erfüllen - nämlich endlich wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern.

Eine Unterstützung für die personell leicht angeschlagenen Alemannen könnte Christian Weber sein. Der defensive Mittelfeldmann, der am heutigen Freitag seinen Kontrakt in Düsseldorf auflöste, sei bei Schwarz-Gelb laut Angaben der Aachener Zeitung schon lange im Gespräch. Jetzt, wo die Fortuna für den 28-Jährigen keine Option mehr ist, könnte sein Weg durchaus nach Aachen führen. Vor allem nach den Ausfällen von Demai und Rösler, die dem Kader nun mehrere Monate nicht zur Verfügung stehen werden, käme Trainer Ralf Aussem ein weiterer Routine in den eigenen Reihen sehr gelegen.
Wenn in Liga 3 am morgigen Samstag der achte Spieltag anbricht, wird Weber seine Schuhe noch nicht schnüren. Bei der Partie gegen den Tabellenzwölften muss der Trainer mit dem auskommen, was ihm zur Verfügung steht. Neben den bereits angesprochenen Akteuren zählt auch Kristoffer Andersen dazu. Der belgisch-dänische Neuzugang plagt sich weiterhin mit muskulären Problemen herum.

Angepfiffen wird die Partie im Gazi-Stadion auf der Waldau morgen gegen vierzehn Uhr. Wie die Alemannia offiziell bestätigt hat, plant der SWR für alle, die das Spiel live nicht mitverfolgen können, die Highlights in einer Sondersendung „Sport am Samstag“ ab 17.15 Uhr zu zeigen.

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Das Spiel geht weiter

Alemannia enttäuscht auch gegen Erfurt. Lichtblick: „Flo“ Müller!




Die Worte waren hart, die Pfiffe waren laut. Als am Dienstagabend der Schlusspfiff ertönte, hagelte es am Tivoli ordentlich Kritik. Auch wenn diese weitesgehend destruktiv und in Form von unangenehmen Pfiffen über die Ränge hallte, musste sich ein jeder eingestehen: Sie war berechtigt.
Denn über weite Strecken hatte die Alemannia nicht beweisen können, dass sie zurecht als Favorit in diese Partie gegangen war. Gegen einen Gegner wie den FC Rot-Weiß Erfurt, der am Samstagabend erstmals gegen die desolaten Vorstellungen in den bisherigen Ligaspielen vorgegangen war und als Tabellenletzter Trainer Emmerling den Laufpass gegeben hatte, hatten die Erwartungen aller über dem Gezeigten gelegen. Wieder einmal wurde ein Beispiel dafür aufgezeigt, dass in dieser Liga ein jeder einem jeden Konkurrenz machen kann. Geht man zu leichtsinnig in eine Partie, die gegen einen in der Tabelle schlechter platzierten Gegner ausgetragen wird, so wird man häufig böse überrascht, kann vorgegebene Erwartungen nicht erfüllen. Dies könnte mitunter ein Grund dafür gewesen sein, dass die Alemannia in den letzten drei Begegnungen mit Mannschaften aus dem Unterhaus (Kickers Offenbach, Karlsruher SC und Rot-Weiß Erfurt) nicht siegreich sein konnte. 
Doch diese Spiele zeigten viel mehr als das. Schwarz-Gelb tut sich schwer, steht der Gegner tief in der eigenen Hälfte, ihr eigenes Spiel selbstständig aufzuziehen. Ein einziger Moment der Unachtsamkeit genügt der Gegenseite dann meistens, die Alemannia für ihre fehlende Durchschlagskraft zu bestrafen - so wie auch am Dienstag, als es einem besonderen Mann zu verdanken war, dass man trotz fehlenden Impulsen am Ende nicht als Verlierer vom Platz ging.

Denn für Florian Müller hätte es kein besserer Einstand werden können. Zwei Jahre ist es her, dass der 26-Jährige letztmals in der Startelf gestanden hatte. Nach seinen beiden Kreuzbandrissen in den Jahren 2010 und 2011 feierte „Flo“ schon in Bielefeld am Anfang dieser Saison sein Debüt. Beim Remis gegen den Tabellenführer wurde er acht Minuten vor Schluss eingewechselt. Erst am Samstag durfte der Mann für die Außen beim Spiel gegen den Karlsruher SC dann wieder ran. In Minute 34. kam der gebürtige Eisenhüttenstädter für den enttäuschenden Marcel Heller und machte dabei einen solch guten Eindruck, dass er drei Tage später auch am heimischen Tivoli sein Debüt feiern konnte. Neben Streit, Kefkir und Brauer tauchte auch der Name Müller in der Startaufstellung auf - doch damit nicht genug. Besonders in Erscheinung trat „Flo“ erst, als rund zwanzig Minuten nach Spielbeginn sein Name wieder auf der Videowand aufleuchtete - und dieses Mal mit besonderem Grund: Seinem ersten Tor.

Getrübt wurde die Freude über seinen ersten Treffer von jenem, der rund zehn Minuten zuvor am Tivoli gefallen war. Denn Keeper Tim Krumpen hatte schon früh im Spiel erstmals hinter sich zu greifen. Es schien, als habe die Abwehrreihe um Fabian Baumgärtel, Seyi Olajengbesi, den herausstechenden Mario Erb und Kai Schwertfeger für einen Moment geschlafen, als Alemannia den ersten Rückschlag in diesem Spiel einstecken musste. Das Team von Interimscoach Preußer ging in Führung - und das war nur der Anfang. Denn wenige Minuten später gleich der nächste Schicksalsschlag: Verletzungsbedingt musste Sascha Rösler den Platz verlassen. Wie heute diagnostiziert zog sich der Routinier einen Kreuzbandriss zu und fällt damit nun mindestens sechs Monate aus. Für ihn kam Freddy Borg. 

Doch der schwedische Neuzugang, der vor allem in den Vorbereitungsspielen zusammen mit Timmy Thiele, der direkt hinter der einzigen Spitze agierte, ein sehr gutes Bild von sich gegeben hatte, enttäuschte wieder auf ganzer Linie. Nicht ein einziger Ball erreichte den Stürmer, doch allein mit seinen Sorgen war er nicht. Denn das Spiel war nun geprägt von unnötigen Ballverlusten und Fehlern im Spielaufbau - sowohl bei Schwarz-Gelb als auch bei Rot-Weiß. So war ein jeder auf dem Tivoli froh, als Schiedsrichter Timo Gerach nach rund fünfundvierzig Minuten erstmals zur Pfeife griff und zum anschließenden Pausentee lud.

An ein Aufbäumen in Halbzeit Zwei wurde in der Halbzeitpause zumindest auf den Rängen nicht im geringsten gedacht. Denn immer, wenn man in den Partien zuvor Hoffnung auf Besserung hatte, wurde diese eiskalt zunichte gemacht. Personell unverändert stiegen beide Seiten wieder in's Spiel ein und zeigten gleich, dass man sich mit dieser Annahme ausnahmsweise mal nicht getäuscht hatte.
So plätscherte die Partie dahin. Das Publikum wurde von Minute zu Minute ungeduldiger, spielte sich auf dem Platz schließlich wieder ähnliches ab, wie in den Wochen zuvor. Trainer Ralf Aussem reagierte nach rund einer Stunde und brachte für den schwachen Oguzhan Kefkir Offensivmann Sascha Marquet.
Und auch Florian Müller verließen wenige Minuten später die Kräfte. Mit einem Krampf ging der Torschütze zu Boden und in den Köpfen der Fans spielten sich schon wilde Szenarien einer erneuten Verletzung ab. Doch für ihn ging es noch weiter, für ein paar Minütchen, dann nahm ihn Coach Aussem doch vorsichtshalber vom Platz. Die letzten zwanzig Minunten sollte Marcel Heller seinen Platz einnehmen.

Und der Flügelflitzer bekam auch noch die Chance, sich für seine desolate Vorstellung am Samstag zu entschuldigen. Der 26-Jährige lief wenige Minuten vor Schluss alleine auf den Kasten Rickerts zu und hätte Schwarz-Gelb glücklich noch in Führung bringen können, doch sein zu eigensinniges Verhalten im Abschluss machte dem einen Strich durch die Rechnung. 
Auch Timmy Thiele, von dem man im Spiel ebenfalls selten etwas gesehen hatte, bekam noch die Chance, alles klar zu machen, doch auch er vergab eine Großchance in der letzten Spielminute.

So blieb es nach neunzig Minuten bei einem beschämenden Remis gegen den Tabellenletzten aus Erfurt. Wieder hat sich gezeigt, dass die dritte Liga eine verdammt harte ist, von der man nicht erwarten kann, dass die Alemannia - vor allem nach dem Abstieg und mit einem komplett neu zusammengestellten Kader - so durch sie hindurchmarschieren kann. Es bedarf einer gewissen Zeit, bis sich ein gesamtes Team darauf eingestellt hat und zusammen zu einem Ergebnis kommt, das Erfolg verspricht. Und Erfolg verspricht diese Mannschaft ohnehin, sieht man sich allein die Vorstellungen in der Vorbereitung, den ersten Spielen der Saison oder auch jener im DFB Pokal an. Vielleicht muss man ihr nur ein wenig Zeit geben.

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Es kann nur besser werden!

Alemannia empfängt Rot-Weiß Erfurt in der englischen Woche!


Eine Woche, drei Spiele - die dritte Liga ist bekannt für ihren strengen Zeitplan, in welchem den Akteuren der einzelnen Klubs nur selten eine Auszeit gegönnt wird. Doch denkt man zurück an die Partie in Karlsruhe, die desolate Leistung gegen den Mitabsteiger aus der zweiten Bundesliga, dann verfällt ganz schnell der Wille, den Kickern genügend Verschnaufspausen zu gönnen. Mehr und vor allem härteres Training wird schnell gefordert, sollte es auf dem Platz einmal nicht rund laufen - es wird nach Gründen gesucht, die das entschuldigen, was passiert ist.

Auch Alemannias nächster Gegner, der FC Rot-Weiß Erfurt, hat nach der Partie gegen Arminia Bielefeld am Samstagvormittag nach Gründen gesucht; Gründen dafür, auch nach dem sechsten Spieltag mit gerade einmal einem Zähler auf dem letzten Tabellenplatz zu verweilen. In der thüringischen Landeshauptstadt wurde umgehend gehandelt: Für Stefan Emmerling ist die Zeit bei RWE vorbei. Der Cheftrainer hinterlässt einen riesigen Scherbenhaufen und ein Team, das jetzt nicht nur die rote Laterne inne hat, sondern auch noch unter besonderem Druck steht. Ab sofort gäbe es keine Ausreden mehr, das Team wäre gefordert, so Rolf Rombach, Präsident der Rot-Weißen am Samstag.

Während man in Erfurt also auf das Wunder hofft, dass unter Interimscoach Christian Preußer der Knoten endlich platzt, ist man am Tivoli gewillt, das angeknackste Selbstvertrauen wieder zu stärken. Nach zwei verlorenen und einer gefühlt verlorenen Partie soll wieder dreifach gepunktet, die Fans wieder glücklich gestimmt und ihnen für die Unterstützung in den vergangenen Wochen gedankt werden. Um das Ziel, gegen Erfurt ein Erfolgserlebnis zu feiern, zu erreichen steht dem Coach neben Aimen Demai wohl der ganze Kader zur Verfügung. Kristoffer Andersen ist nach muskulären Problemen wieder im Mannschaftstraining, ob es allerdings für eine Nominierung in den Kader reicht, bleibt abzuwarten.

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Total-Ausfall im Wildparkstadion

Alemannia präsentiert sich schwacher denn je beim Karlsruher SC




Das Pokalaus noch in den Knochen, im Kopf schon eine Partie weiter. Wenn in Liga 3 mal wieder englische Woche ansteht, dann fällt es nicht nur uns Bloggern schwer, diesem enormen Zeitdruck Stand zu halten. Auch an den Jungs auf dem Platz geht dieser "Druck" nicht spurlos vorüber. Vor allem dort, wo es drauf ankommt, muss darauf geachtet werden, dass der Kopf frei ist, der Körper fit und die Konzentration nur auf einer Sache liegt.
Als die Elf vom Tivoli am Samstagvormittag zu Gast im Karlsruher Wildparkstadion war, dann entstand selten bis gar nicht der Eindruck, als wäre an all diese Faktoren gedacht. Müde und schlapp, ohne jegliche Angriffslust präsentierte sich die Elf, die von Trainer Ralf Aussem im Vergleich zur Pokalpartie auf keiner Position verändert worden war.

Dass nach neunzig Minuten trotzalledem die "Null" stand, war einzig und allein Keeper Tim Krumpen zu verdanken. Der 23-Jährige, der Schwarz-Gelb schon in der vergangenen Woche vor einer Blamage bewahrt hatte, parierte auch am Samstag immer wieder auf's Neue. Der Schlussmann der Kaiserstädter war mit Mario Erb (ebenfalls positiv aufgefallen im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach) der einzige, der eine konstant gute Leistung zeigte. Total-Ausfälle wie Marcel Heller wurden schon frühzeitig aus dem Spiel genommen. Für ihn stand ab Minute fünfunddreißig Florian Müller erstmals seit Ligastart wieder auf dem Rasen.
Der wiedergenesene Flügelflitzer passte sich gut an, fand auf der rechten Außenbahn schnell in's Spiel - schneller, als alle jene, die schon seit dem Spielanpfiff "Einfluss" auf's Spielgeschehen nahmen. Dass einzelne Akteure überhaupt aktiv auf dem Rasen standen, wurde dem ein oder anderen mitgereisten Anhänger erst klar, als er im Anschluss den Spielberichtsbogen analysierte - und das obwohl er trotz brüllender Hitze seine Aufmerksamkeit über neunzig Minuten dem Spiel gewidmet hatte.

Als Schiedsrichter Daniel Siebert nach rund fünfundvierzig Minuten zum Pausentee lud, war im Wildparkstadion noch zu gut wie nichts nennenwertes passiert. Alemannia stand tief in der eigenen Hälfte, hatte gefühlt nicht einen Schuss auf's gegnerische Gehäuse losgelassen. Hinten sicherte ein konstant stehender Tim Krumpen das 0:0 Pausenergebnis, die mehr oder minder kompakt stehende Abwehr um Baumgärtel, Erb & Co. trug ihren Teil dazu bei.
Wer hoffte, dass sich an Alemannias so gut wie nicht vorhandener Offensivstärke in Halbzeit Zwei etwas änderte, der täuschte sich. Einzig und allein Kapitän Streit sowie der in Hälfte Eins eingewechselte Florian Müller setzten ab und zu Akzente, doch so wirklich angekurbelt wurde die Durchschlagskraft in der Offensive damit nicht. Trainer Ralf Aussem reagierte nach gut einer Stunde und brachte Angreifer Freddy Borg für Sascha Rösler. Vom Neuzugang aus Düsseldorf, auf den bereits vor der Saison große Stücke gehalten wurden, kam nichts in dieser Partie. Wie Marcel Heller präsentierte er sich als zweiter total-Ausfall. 
Doch auch Freddy Borg, Neuzugang von Hansa Rostock, konnte in den Schlussminuten nichts mehr reißen. Eine Torchance - die wohl einzige in diesem Spiel - ging noch auf sein Konto, doch die vergab der glatzköpfige Offensivmann um ein Haar. Ein Tor wäre an diesem Tag eh nicht verdient gewesen, am wenigsten für das Team von Schwarz-Gelb, bei dem sich fünf von vierzehn Akteuren als total-Ausfall herausgestellt hatten. 

Das Endergebnis - nicht wirklich verdient für die Kicker aus der Kaiserstadt, wahrscheinlich ebenfalls wie der Applaus, den die rund fünfhundert mitgereisten Anhänger trotzalledem spendeten. Denn die Kicker hatten es nicht nötig, noch einmal richtig in die Kurve zu kommen. Bis zur Eckpfane kam man, klatschte und streckte beinahe notgedrungen ein paar Daumen in die Höhe, obwohl man genau sah, dass die Fans schon zum Abklatschen bereit auf und an den Zäunen hingen. Mario Erb, der einzige, der seine Kollegen zumindest auf die wartende Fanmeute aufmerksam machte, erntete ablehnendes Kopfschütteln. 
Es blieb bei einer Partie, die man ungerne in Erinnerung behält. Einem schwachen Remis ohne jegliche, nennenswerte Aktion, die vom Gast aus Aachen ausging - und einer Auswärtsreise nach Karlsruhe, die man sich mal wieder hätte sparen können.

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Eine Re­van­che für Spieltag 34

Alemannia ist am Samstag (14 Uhr) zu Gast beim Karlsruher SC


Eine gute Woche nach dem Pokalaus gegen Erstligist Borussia Mönchengladbach konzentriert man sich rund um den Tivoli wieder vollends auf das Ligageschehen. Zum sechsten Spieltag wird das Team von Trainer Ralf Aussem vom Karlsruher SC empfangen, der in der letzten Saison einen von zwei Mitabsteigern aus der zweiten Bundesliga markierte. 

Es war wie ein Schlag in's Gesicht, als man am 06. Mai diesen Jahres erfuhr, dass man trotz eines Sieges bei Ligakonkurrent 1860 München den Klassenerhalt nicht geschafft hatte. Der Grund hierfür war naheliegend: Der Karlsruher SC hatte gewonnen - und die Aachener damit geradewegs in die Drittklassigkeit gekickt.
Zwei Punkte trennten die beiden Rivalen im Kampf um den Klassenerhalt damals, als es am letzten Spieltag für beide Mannschaften noch einmal um alles ging. Eine Woche nach dem direkten Aufeinandertreffen, in dem die Alemannia nach neunzig Minuten als Sieger vom Platz gegangen war, entschied sich, wer sich endgültig das Ticket für die Relegation sicherte, um in zwei weiteren Partien abermals um den Klassenerhalt zu spielen. Die Bedingungen waren simpel: Nur ein Sieg und eine gleichzeitige Niederlage der Karlsruher hielt Schwarz-Gelb die Türen zur Relegation offen. Alles andere bedeutete der direkte Abstieg in Liga 3.

Der Ausgang ist jedem Alemannia-Fan noch allgegenwärtig. Nach einer tollen Partie in München, in dem man sich einen 2:1 Erfolg wahrlich erkämpft hatte, musste man nach minutenlangen Warten auf die Spielergebnisse traurig feststellen, dass es dennoch nicht gereicht hatte. Durch den Sieg des KSC gegen die bereits aufgestiegene Eintracht aus Frankfurt musste man den Weg in die Drittklassigkeit antreten. Die Kicker aus dem Wildpark bekamen die zwei-Spiele-Verlängerung - und stiegen ebenfalls ab. Zwei schwache Remis gegen Jahn Regensburg reichten für einen Klassenerhalt nicht aus. Jetzt, rund drei Monate nach dieser turbulenten Schlussphase, treffen beide Teams wieder aufeinander - dieses Mal jedoch unter vollkommen anderen Bedingungen, in einer vollkommen anderen Liga.

Der Ligastart in der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands liegt nun schon einige Wochen zurück. Beide Teams wurden nach dem Abstieg als vollkommene Liganeulinge in's kalte Wasser geschmissen - die einen lernten schnell das Schwimmen, die anderen können sich bislang noch nicht über Wasser halten. Mit zwei Siegen, zwei Remis und einer Niederlage stellt die Alemannia den positiveren Teil dar. Das Team vom Tivoli hat sich gefunden, erwischte den wohl besten Start aller drei Absteiger und kann sich nun mit acht Punkten im oberen Tabellendrittel halten. 
All dies ist bislang nur ein Traum des KSC. Nach fünf Spielen kann die Elf vom Wildpark nicht einen Sieg verzeichnen, liegt derzeit mit gerade einmal drei Punkten auf einem Abstiegsplatz in die Regionalliga. 

Beim Spiel am Samstag könnte sich die Alemannia für den Sieg der Karlsruher gegen die Eintracht revanchieren. Verzichten muss Trainer Ralf Aussem sowohl auf Kristoffer Andersen als auch auf Aimen Demai. Während den Belgier lediglich muskuläre Probleme plagen, bezieht sich der Ausfall des Franzosen auf einen längerfristigen Zeitraum. Wie die Alemannia heute bekannt gab, wurde beim 29-Jährigen ein komplexer Innenknieschaden diagnostiziert, den ihn bis Ende des Jahres außer Gefecht setzt.

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Keine Überraschung im Pokal

Alemannia unterliegt Borussia trotz starker Vorstellung mit 0:2


Es hätte eine kleine Sensation werden können. Im Duell David gegen Goliath traf die Alemannia am Samstagnachmittag zur ersten Pokalrunde auf Lokalrivale Borussia Mönchengladbach - zuhause, im fast ausverkauften Tivoli, vor über 31.000 Zuschauern.
Doch es hatte nicht sollen sein. Obwohl sich Alemannia über weite Strecken sehr gut präsentierte und dem Bundesligisten Paroli bot, konnte Schwarz-Gelb nach neunzig Minuten nicht als Sieger vom Platz gehen. Wie im letzten Jahr steht so nicht nur das Pokalaus in Runde 1. Auch die Gelder, die es für das Erreichen der nächsten Runde gegeben hätte - und die der Verein so gut hätte gebrauchen können -, fehlen nun. 

Dabei hatte alles so gut angefangen. Alemannia startete von rechts nach links, Keeper Tim Krumpen positionierte sich in Halbzeit Eins vor dem Südwall. Direkt davor begann die Abwehrreihe um Fabian Baumgärtel, Kai Schwertfeger, Seyi Olajengbesi und Mario Erb. Im 4-2-3-1 System markierte Timo Brauer zusammen mit Kapitän Albert Streit die Doppelsechs, über die Außen kamen Marcel Heller und Oguzhan Kefkir. Timmy Thiele startete hinter Sascha Rösler, Alemannias einziger Spitze.
Auch wenn die Schwarz-Gelben die Rolle des absoluten Außenseiters schon vor der Partie sicher hatten, wollten sie sich nicht wie einer präsentieren. Und so hielt Alemannia dagegen, die gute Offensive der Gladbacher fand selten ein Durchkommen durch die Viererkette, in der vor allem Mario Erb positiv herausstach. Der 22-Jährige, der gegen den OFC in der letzten Woche noch auf der Bank gesessen hatte, bekam immer noch ein Bein zwischen Angreifer und Ball und rettete seine Alemannen dadurch mehr als nur ein Mal vor einem unnötigen Gegentor. Doch maßgeblich dafür verantwortlich, dass selbst zur Halbzeit die Null noch stand, hatte Keeper Tim Krumpen. Die Nummer 21, die sich in der Vorbereitung vielmehr zur „Nummer 1“ entwickelt hatte, bewies mehrfach, dass Trainer Ralf Aussem Woche für Woche in den richtigen Mann vertraute.

Während die Alemannia hinten also kompakt stand, verpasste man vorne immer wieder die Chance zur verdienten Führung. Denn verdient hätte sich die Alemannia ihren Treffer - vielleicht nicht gerade, weil sie sonderlich überlegen war, sondern weil sie alles daran setzte, in dieser Partie gut mitzuhalten.
Das Engagement der Kicker ging auch an den Fans auf den Rängen nicht spurlos vorüber. Die gelbe Meute auf der Südseite, die - so eng wie sie stand - wohl noch um einiges mehr schwitzte, als die Elf auf dem Rasen, stärkte nicht nur Keeper Tim Krumpen häufiger den Rücken. Auch wenn es auf der anderen Seite (im wahrsten Sinne des Wortes) heiß her ging, waren die Anhänger von Schwarz-Gelb lautstark mit dabei. So waren sie auch mit dafür verantwortlich, dass es zur Pause ohne Gegentreffer, allerdings auch ohne eigenen, in die Kabine ging. 

Die Hausherren, die sich von der Qualität des Bundesligisten nicht beirren ließen, waren in Halbzeit Eins auf Augenhöhe mit ihren Gästen gewesen, weswegen Coach Aussem es bei seiner Startaufstellung beließ und keine personellen Änderungen vornahm. 
Den Willen, hier heute etwas zu reißen, hatte man wider Erwarten nicht in der Kabine gelassen. Trotz krassen Temperaturen machte und rannte Alemannia, unermüdlich, immer weiter - und wurde doch nicht belohnt.
Denn gerade in einer Phase, in der man vor dem gegnerischen Tor wieder aggressiver wurde, musste man einen herben Rückschlag einstecken. Keeper Tim Krumpen, der die Null bislang achtsam gehalten hatte, war beim Treffer von Arango machtlos. Nach siebzig Minuten hieß es 1:0 für die Borussia, nicht verdient - aber auch nicht ganz unverdient.

Die „Bauern“ besaßen mehr Qualität als Schwarz-Gelb, das war so offensichtlich, dass es keiner wagte, etwas anderes zu behaupten. Was das Fighten in einem solchen Pokalfight betraf ging der Punkt allerdings klar an die Alemannia. Hier gab sich niemand vorzeitig geschlagen. Zwanzig Minuten verblieben - und Schwarz-Gelb rüstete noch einmal auf.
Mit Borg, Marquet und Pozder brachte Trainer Ralf Aussem gleich drei Offensivkräfte nacheinander, schaltete so auf total-offensiv um. Während Alemannia nun vorne den Ausgleich zu erwingen versuchte, bot sich hinten viel Platz für die Borussia zum kontern. In der letzten Minute nutzte der Bundesligist schlussendlich seine Chance, alles klar zu machen und verwandelte zum 0:2 Endstand.

Obwohl das Ergebnis nicht gerade wiederspiegelt, wie eng es zwischenzeitlich wirklich gewesen war, sei abschließend gesagt, dass die Vorstellung der Alemannia wirklich über alle Erwartungen hinausgeschossen ist. Dass ein Drittligist so gut mit einem Championsleagueteilnehmer mithalten kann, ist nicht selbstverständlich. Der vorhandene Klassenunterschied ist in all der Euphorie vor und während der Partie oftmals untergegangen.  Ein Weiterkommen hätte sich das Team vom Tivoli also verdient gehabt, wo es über lange Strecken so gekämpft hat, doch es hat eben nicht sollen sein.

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Ein Pokalkracher der Extraklasse

Alemannia trifft vor ausverkaufter Hütte auf Lokalrivale Borussia


Schon seit Wochen zählt man am Tivoli die Tage, kann vor Vorfreude kaum mehr ruhig sitzen. Es ist das Derby schlechthin, wenn die Alemannia am Samstagnachmittag in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Borussia Mönchengladbach trifft - als totaler Außenseiter.


Dass in Liga 3 die neue Saison schon vor wenigen Wochen gestartet hat, könnte für Schwarz-Gelb der einzige Vorteil sein. Denn dort, wo die Spiele erst in der nächsten Woche beginnen, lief es zumindest in der abgelaufenen Spielzeit sehr gut für die Borussia. Die Elf von Trainer Lucien Favre hatte zum 34. Spieltag den vierten Tabellenplatz inne. Und auch im Pokal erreichte man sogar das Halbfinale, schied erst im Elfmeterschießen gegen den Rekordmeister aus dem Wettbewerb aus. 
Auf der Gegenseite gibt es aus der vergangenen Saison dagegen nichts Positives zu berichten. Neben dem bitteren Abstieg aus der zweiten Bundesliga steht das Pokalaus in der ersten Runde. Doch über die Misserfolge der letzten Saison ist man am Tivoli lange hinweg. Der Neustart in Liga 3 ist Schwarz-Gelb gelungen. Obwohl man in der letzten Woche die ersten drei Punkte an den Gegner abdrücken musste, stehen die Segel nach dem fünften Spieltag wieder aufrecht auf dem Boot der Alemannia. Bislang gehen acht Punkte auf das Konto der Tivoli-Kicker - so viele, wie man in der vergangenen Saison erst am dreizehnten Spieltag besaß.

Doch mit reinen Fakten sollte man die Vorfreude auf den Lieblingsgegner nicht trüben. Wagt man alleine einen Blick auf die Bilanz gegen die Borussia, so fällt das Fazit schon ganz anders aus: Von 76 Spielen konnten beide Mannschaften je 29 gewinnen (Alemannia davon allein 20 vor heimischer Kulisse!). Zehn Mal endete eine Meisterschaftspartie unentschieden.
Wenn die beiden Lokalrivalen am Samstag im DFB-Pokal aufeinander treffen wird es einen Sieger geben müssen - ganz gleich ob bereits nach neunzig Minuten, erst nach einhundertzwanzig oder einem finalen Elfmeterschießen.
Doch egal, wie lange die Partie auch dauern wird. Fakt wird sein, dass das Team von Trainer Ralf Aussem von einer atemberaubenden Kulisse unterstützt wird. Unter den 32.000 Zuschauern, die sich ein Ticket für den Pokalkracher sichern konnten, befinden sich dann auch Kristoffer Andersen und Aimen Demai. Wegen muskulären bzw. Knieproblemen stehen beide dem Kader am Samstag nicht zur Verfügung.

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Deklassiert vom Tabellenletzten

Alemannia kassiert erste Saisonniederlage gegen Kickers Offenbach


Sommer, Sonne, blauer Himmel - am Tivoli war perfektes Fußballwetter angesagt, als man gegen 14 Uhr zum dritten Mal in dieser Saison den Rasen des heimischen Tivolis betrat. Vor rund 15.000 Zuschauern traf das Team von Trainer Ralf Aussem auf die Kickers aus Offenbach, den Tabellenletzten, auf dessen Konto vor der Reise nach Aachen noch kein einziger Punkt ging. 
Gegen einen scheinbar so leicht zu knackenden Gegner hätte es Schwarz-Gelb also so einfach haben können, hatte es schließlich bislang jeder Gegner der Rot-Weißen geschaft, dreifach gegen sie zu punkten. Doch die Jungs vom Tivoli, die mit gleich zwei personellen Veränderungen gegenüber des Spiels in Saarbrücken in die Partie gestartet waren, sollte es heute ganz anders treffen.

Denn Keeper Tim Krumpen musste schon nach fünf Minuten erstmals hinter sich greifen. Die Abwehrreihe um Andersen, Schwertfeger, Olajengbesi und Stehle schien zu schlafen, als Offenbach-Spitze Mathias Fetsch im Strafraum zum Kopfball nach oben ging. Das Ende vom Lied klang nicht gut in den Ohren der Aachener: Alemannia lag früh mit 0:1 zurück, fünf Minuten nach dem Anstoß hatten Borg und Rösler, die vor dem Mittelfeld bestehend aus Thiele, Heller, Streit und Brauer angriffen, den Ball wieder ins Spiel zu bringen.
Trotz des frühen Rückstands war an ein Aufbäumen von Schwarz-Gelb nicht zu denken. Man machte es dem Tabellenletzten leicht, sein Ding durch zu ziehen, und so tauchten die Kickers häufiger vor dem gegnerischen Kasten auf, als Alemannia das lieb war. Doch etwas daran ändern? Das kam den Jungs vom Tivoli nicht in den Sinn und so spielte sich rund dreißig Minuten nach dem ersten Treffer eine ähnliche Szene im Aachener Strafraum ab - die ein ebenso ähnliches Ende nahm: Keeper Tim Krumpen musste das Leder aus dem Netz fischen, nachdem es wieder Fetsch gewesen war, der nach Vorlage von Reinhardt für die Kickers verwandelt hatte. Vor der Pause konnte Schwarz-Gelb nichts mehr reißen. Es ging mit einer verdienten 2:0 Führung für die Gäste in die Kabine.

Ralf Aussem reagierte auf die schlechte Leistung seines Teams und brachte zur zweiten Halbzeit Fabian Baumgärtel für Kristoffer Andersen. Doch Früchte sollte dieser Wechsel nicht tragen. Ebenso schlecht wie in die erste startete die Alemannia auch in die zweite Hälfte - und kassierte prompt den dritten Gegentreffer. Dieses Mal war es nicht Fetsch sondern Kollege Markus Husterer, der die Führung der Gäste weiter ausbaute. 
Alemannia, blamiert vom Tabellenletzten der Liga, wollte sich mit einem 0:3 Rückstand nicht zufrieden geben und stellte mit dem Wechsel von Oguzhan Kefkir für Thomas Stehle und Denis Pozder für Sascha Rösler auf total-offensiv um. Alemannia ackerte, Alemannia tat - doch die Einsicht, in diesem Spiel zu wenig für ein Remis oder gar einen Sieg getan zu haben, kam zu spät. Zehn Minuten vor dem Ende war es letztendlich Pozder, der dafür sorgte, dass seine Mannschaft diese Partie nicht ohne einen eigenen Treffer beendete, doch am finalen Endstand änderte dies nur einen einzigen Zähler. Denn nach neunzig Minuten war Schluss am Tivoli. Gegen die Kickers aus Offenbach musste die Alemannia die erste Niederlage der Saison einstecken - und das ausgerechnet bevor man am nächsten Wochenende zum DFB-Pokal-Highlight Lieblingsgegner Borussia Mönchengladbach empfängt. Doch, wie sagt man? Misslingt die Generalprobe, dann kann die nächste Vorstellung nur gut werden!

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Alle guten Dinge sind drei

Alemannia möchte auch im dritten Heimspiel wieder dreifach punkten


Gerade einmal drei Tage sind vergangen, wenn am Samstagvormittag die Tore des Tivolis schon wieder geöffnet werden und Schwarz-Gelb zur nächsten Drittligapartie läd. Gegen die Kickers aus Offenbach will die Alemannia nach dem Auswärtserfolg in Saarbrücken am vergangenen Dienstagabend ebenfalls dreifach punkten, muss dabei vermutlich aber auf Aimen Demai verzichten, den zur Zeit erneut Knieprobleme plagen.

Ansonsten kann Trainer Ralf Aussem aus dem Vollen schöpfen. Schon am vergangenen Spieltag hatte der 51-Jährige die Qual der Wahl, als er aus einem vollbesetzten Kader die Achtzehn bestimmen musste, von denen er wiederum elf später auf den Platz stellte. Seine Wahl sollte Früchte tragen: Wenn auch glücklich ging sein Team nach neunzig Minuten als Sieger vom Platz und befindet sich somit vor dem fünften Spieltag auf dem sechsten Rang in der Tabelle.
Der Gast aus Offenbach ist - im Gegensatz zur Alemannia - schwach in die neue Drittligasaison gestartet. Aus vier Spielen konnte das Team von Trainer Arie van Lent nicht einen Punkt holen - eine magere Ausbeute. Sowohl Zuhause als auch in der Ferne unterlagen die Kickers Teams wie Halle, Osnabrück und Bielefeld, gegen die Alemannia soll der Knoten nun platzen.

Doch auf der anderen Seite ist das Ziel für die Partie ebenfalls klar definiert: Alemannia möchte wieder einen drauf legen und am Samstag nicht das Glück entscheiden lassen. Im Rücken haben die Schwarz-Gelben laut Presse die besten Fans der Liga. Zu den letzten beiden Heimspielen kamen im Schnitt über 17.000 Zuschauer - das ist zur Zeit Ligahöchstwert.
Damit sich auch am Samstag die Ränge füllen wird die Alemannia die Nordblöcke zur Partie gegen Offenbach wieder öffnen. Gerechnet wird mit über 18.000 Schwarz-Gelben Anhängern, die auch vor Ort noch die Gelegenheit haben, Karten zu erwerben. Angepfiffen wird die Partie am heimischen Tivoli gegen 14 Uhr.

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Starker Rückhalt in Saarbrücken

Rund 1.000 Fans feiern Alemannias zweiten Saisonsieg im Saarland




Leere Ränge, wenig Stimmung - mit gerade einmal 6.377 Besuchern war das Saarbrückener Ludwigsparkstadion am gestrigen Abend nicht mal zu einem Drittel gefüllt, als die Elf vom Tivoli den Rasen gegen neunzehn Uhr betrat. Doch die geringe Anzahl an heimischen Fans hatte die Aachener Anhängerschaft nicht davon abhalten können, in Scharen zur rund 260 Kilometer entfernten Spielstätte zu pilgern. So empfingen rund 1.000 in Schwarz und Gelb Gekleidete unter tosendem Applaus ihr Team, das in die ersten fünfundvierzig Minuten in folgender Formation startete: Obwohl Trainer Ralf Aussem vor Reiseantritt ins Saarland der gesamte Kader zur Verfügung gestanden hatte, nahm der 51-Jährige zumindest in der Viererkette keine Veränderungen vor. Wie in der letzten Woche starteten Fabian Baumgärtel, Thomas Stehle, Seyi Olajengbesi und Kai Schwertfeger vor Keeper Tim Krumpen. Aimen Demai rückte nach seinen Knieproblemen für Timo Brauer auf die Sechs neben Kapitän Streit. Nach seinen guten Vorstellungen als "Joker" durfte Kristoffer Andersen erstmals von Beginn an ran. Für ihn nahm Marcel Heller auf der Reservebank Platz. Auf der rechten Außenbahn stürmte ungewohnter Weise Timmy Thiele. Sascha Rösler agierte auf der Zehn hinter Angreifer Freddy Borg. Neben Heller und Brauer nahmen an der Seitenlinie außerdem Florian Müller, Oguzhan Kefkir, Sascha Marquet, Mario Erb und Ersatz-Keeper Mark Flekken Platz.

Trotz kompletten Kaders und vollen Gästeblocks startete Schwarz-Gelb nicht sonderlich gut in die Partie. Die Hausherren standen von Beginn an tief in der eigenen Hälfte, lauerten auf Konter im eigenen Stadion. Für die Jungs vom Tivoli gab es nahezu kein Durchkommen, der Vorwärtsgang wurde meist schon am Mittelkreis gestoppt. Durchsetzungsvermögen? Fehlanzeige. Viele (unnötige) Ballverluste trugen ihren Teil dazu bei, dass die Gäste weiter kommen konnten. Denn die fehlende Konsequenz der Gäste hatte rund zwanzig Minuten nach dem Anpfiff zu Folge, dass die Hausherren das Leder erstmals an diesem Abend in die Maschen jagen konnten. Zuvor waren die Saarbrückener immer einmal wieder gefährlich vor Keeper Tim Krumpen aufgetaucht.
Doch wer dachte, Alemannia würde den Gegentreffer wie ein "Hallo-wach-Signal" entgegen nehmen, der irrte. Die Kicker aus der westlichsten Drittligastadt konnten bis zur Pause keinen Weg finden, zum Torerfolg zu kommen, und so ging es - nach der wohl spektakulärsten Szene im gegnerischen Strafraum, als das Leder rund vier Mal auf den Kasten von Keeper Marina geschlagen wurde und dennoch nicht an sein Ziel gelangte - mit einem 0:1 Rückstand in die Kabine.

Trainer Ralf Aussem reagierte und brachte nach ordentlicher Pausenansprache Timo Brauer für Aimen Demai. Die Einwechslung des zentralen Mittelfeldmanns trug schnell Früchte: Einen Freistoß am Rande des gegnerischen Sechszehners zirkelte Albert Streit auf den Kopf von Kollege Rösler, der rund fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff keine Probleme hatte, zum 1:1 Unentschieden auszugleichen.

Der Treffer machte Mut. Die Fans standen nun hinter dem Team aus der Kaiserstadt, denn noch war genug Zeit, noch einen drauf zu legen. Dennoch dauerte es bis kurz vor Schluss, bis Borg, abermals nach einer Hereingabe von Kapitän Streit, endlich alles klar machen konnte. Mit dem Kopf verwandelte der schwedische Neuzugang vom FC Hansa Rostock zum 2:1 Endstand. Denn wenige Minuten später war Schluss im Ludwigsparkstadion. Vor der Kurve dahingegen feierte die Alemannia noch ausgiebig ihren Sieg, ihre Fans - und andersherum.

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Eine (wieder) treue Fanschaft

Alemannia reist nach Saarbrücken - mit dabei: Über 800 Fans!


Das Ludwigsparkstadion in Saarbrücken, das Platz für rund 35.303 Zuschauer bietet, ist nicht nur das größte Stadion des Saarlandes. Mit einem Fassungsvermögen, das einem achtundzwanzigstel Anteil der Bevölkerung des gesamten Bundeslandes entspricht, ist es sogar das Größte der dritten Liga. Seit dem Aufstieg des 1. FC Saarbrückens im Jahre 2010 wird im Ludwigsparkstadion endlich wieder drittklassig Fußball gespielt - doch trotzalledem liegt man mit einem Schnitt von rund 5.000 Zuschauern pro Spiel im klaren Mittelfeld, was die Besucherzahlen in Liga 3 angeht.
Bei der Alemannia, Saarbrückens zweitem Gegner auf heimischem Terrain, sieht das dahingegen ganz anders aus. Der Tivoli, das zweitgrößte Stadion der Liga, hat in dieser Saison schon rund fünf Mal so viele Besucher empfangen dürfen, wie das Ludwigsparkstadion in Saarbrücken - und das obwohl auf den Tag genau vor drei Monaten von alledem noch gar keine Rede war.

Aufbruchstimmung, Euphorie und Freude an Alemannia? Das hatte es zuletzt am Tivoli nicht mehr gegeben. Nach einer Horrorsaison, die mit dem Abstieg aus der zweiten Fußballbundesliga Anfang Mai diesen Jahres nicht schlimmer hätte enden können, war auch nicht damit zu rechnen, dass sich an alledem in naher Zukunft etwas ändert.
Umso überraschter war man, als in der Vorbereitung zur anstehenden Drittligasaison abertausende Anhänger wieder anfingen, sich wieder zur Alemannia zu bekennen, wieder ins Stadion zu pilgern. Mit der Aufbruchstimmung kam der Erfolg: Alemannia ist in Liga 3 bislang ungeschlagen, konnte zwei Mal nach einem Rückstand noch auf ein Remis ausgleichen und sicherte sich bereits einmal einen Dreier vor heimischer Kulisse. Wenn es nun in der englischen Woche zum FC Saarbrücken geht möchte Schwarz-Gelb noch einen drauf legen. Der gesamte Kader ist einsatzbereit, wenn morgen Abend der Ball im Ludwigsparkstadion wieder rollt, und hat neben dem Willen zu gewinnen auch über achthundert mitreisende Fans im Gepäck!

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Über 19.000 Mal Schwarz-Gelb

Alemannia gelingt nur Remis gegen Dortmunds Zweitvertretung

 

Nicht schlecht hatte man in der letzten Woche gestaunt, als sich die Ränge des Tivolis zum Heimauftakt gegen Wacker Burghausen mit über 15.000 Zuschauern füllten. Die Sensationskulisse war mit dafür verantwortlich gewesen, dass Schwarz-Gelb an diesem Tag den ersten (Heim)sieg der Saison feiern konnte.
Als nun am Freitagabend gleich die nächste Partie am heimischen Tivoli an stand, bei der nicht nur die Hausherren auf dem Platz noch einmal einen drauf setzen wollten, brach die Fanschaft auf den Rängen wieder jegliche Erwartungen. 

Denn das Team von Trainer Ralf Aussem wurde von über 19.300 Zuschauern begleitet, als es in folgender Formation gegen 19 Uhr erstmals den Rasen betrat: Der wiedergenesene Abwehrchef Thomas Stehle rutschte für Mario Erb wieder in die Viererkette vor Tim Krumpen, die sich ansonsten wie gewohnt aus Kai Schwertfeger, Fabian Baumgärtel und Seyi Olajengbesi zusammensetzte. Wie in der letzten Woche markierte Timo Brauer neben Albert Streit die Doppelsechs, während Marcel Heller und Oguzhan Kefkir die Außenbahnen berannten. Timmy Thiele und Sascha Rösler bildeten wie in den vergangenen Wochen Alemannias gefährliche Offensive. Auf der Bank nahm wider Erwarten auch Freddy Borg Platz, der in den letzten Wochen aufgrund von Knieproblemen hatte passen müssen. 

Die Partie startete unter besten Voraussetzungen. Alemannia nahm das Ruder in die Hand und präsentierte sich gut vor den abertausenden Fans, die wieder einmal für eine absolut außergewöhnliche Atmosphäre sorgten. Doch auch wenn die Alemannia immer leicht die Nase vorn hatte, schaffte sie es nicht, das auch auf der Ergebnistafel sichtbar zu machen. Bis zum Strafraum spielte man wieder guten Fußball, darüber hinaus konnte man Chancen allerdings nicht wirklich verwerten.
Weil sich den Anhängern der Borussia auf der anderen Seite ein ähnliches Bild bot, hatte man sich schon mit einem 0:0 zur Pause abgefunden, als Schiedsrichter Kunzmann plötzlich unmissverständlich auf den Punkt zeigte. Der Unparteeische hatte angeblich ein Handspiel von Fabian Baumgärtel im eigenen Sechszehner gesehen, Alemannia protestierte doch all das half nichts. Zum fälligen Strafstoß trat Marcel Halstenberg an und verwandelte, unhaltbar für Keeper Tim Krumpen, der sich die richtige Ecke ausgesucht hatte, zur 1:0 Pausenführung für die Gäste aus dem Pott.

In Halbzeit Zwei sollte dann allerdings nur noch einer das Spiel bestimmen - und das war die Alemannia, die hier nach neunzig Minuten auf keinen Fall mit leeren Händen darstellen wollte. Doch es dauerte, bis der verdiente Ausgleichstreffer endlich fiel. Nach einem Streit-Freistoß erwischte Timmy Thiele das Leder auf dem richtigen Fuß und jagte es ohne Probleme in die Maschen. Der Jubel war groß, sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen, doch Alemannia wollte mehr. 
Die letzten Minuten waren angebrochen, als es ununterbrochen nur noch in eine Richtung ging - und zwar auf das Tor von Gästekeeper Alomerovic. Als der sich während einer Ecke einmal zu weit vom eigenen Kasten entfernt hatte, hätte es auch fast geschehen können: Das mehr als verdiente Siegtor für Schwarz-Gelb. Doch es blieb dabei. Nach neunzig Minuten trennten sich die gleichfarbigen Konkurrenten mit einem 1:1 Unentschieden auf dem Tivoli. Schon am Dienstag trifft die Alemannia nun in Saarbrücken während der englischen Woche auf den Tabellen Zwölften der Liga.

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Erneuter Dreier vor Sensationskulisse?

Alemannia möchte gegen Borussia Dortmund II den nächsten Heimsieg


Die Ränge sind gefüllt, Alemannia liegt in Führung und die Stimmung? Einfach Weltklasse. 
Als Schwarz-Gelb am vergangenen Samstag gegen Wacker Burghausen nun auch vor heimischer Kulisse in die Saison startete, stimmte am Tivoli einfach alles. Die Kulisse, die sich der Elf zur Heimpremiere bot, war einzigartig in dieser Liga und trug mit dazu bei, dass man nach neunzig Minuten den ersten Sieg der Saison verzeichnen konnte. Am morgigen Freitag empfängt Schwarz-Gelb nun erneut einen Gegner in der Heimat, der auf keinen Fall zu unterschätzen ist. 

Denn auch wenn es nur die Zweitvertretung ist, die Borussia Dortmund zum dritten Spieltag nach Aachen schickt, sei aufzupassen. "Zweite Mannschaften sind immer gefährlich!", weiß Alemannia Coach Ralf Aussem. "Sie besitzen ein Team, das vieles spielerisch lösen will und auch gut kann."
Trotz der potentiellen Stärke von Alemannias nächstem Gegner konnte dieser in den vergangenen beiden Spielen nicht ein Erfolgserlebnis feiern. Bei Tabellenführer Osnabrück unterlag das Team von Trainer David Wagner zum Auftakt mit 0:2. Gegen Arminia Bielefeld kam man in der letzten Woche auf ein 1:1 Unentschieden, sodass man zur Zeit den 16. Tabellenplatz markiert.
Schwarz-Gelb dahingegen ist um einiges besser in die Liga gestartet, auch wenn es beim Auftakt in Bielefeld zu einem Dreier nicht gereicht hatte. In einem starken 1:1 Unentschieden kündigte die Alemannia allerdings an, was sie für ein Potenzial abrufen kann und schlug, eine knappe Woche später, den SV Wacker Burghausen auf dem heimischen Tivoli mit 3:2.

Die Euphorie ist in der Kaiserstadt dadurch nur noch gestiegen. Der Zuschauerrekord vom vergangenen Wochenende, der mit über 15.500 Zuschauern einsame Spitze war, soll am Freitag noch einmal gebrochen werden. Bislang haben die Schwarz-Gelben schon über 12.000 Karten an den Mann gebracht. Weil es beim letzten Spiel wegen der enormen Nachfrage zu langen Verzögerungen gekommen war, sollen am Freitag zusätzlich alle Tageskassen geöffnet werden.
Doch nicht nur mit der Organisation geht es am Tivoli zur Zeit bergauf. Auch was das Aufgebot der Alemannia betrifft sind momentan nur Fortschritte zu vermelden. So stehen Trainer Ralf Aussem zum Spiel gegen die Amateure des Deutschen Pokalsiegers und Meisters Thomas Stehle und Sascha Herröder wieder zur Verfügung. Auch wenn sowohl Freddy Borg als auch Aimen Demai wieder im Mannschaftstraining sind, möchte man einen Einsatz noch nicht riskieren. Diese Ausfälle seien allerdings, wie in der letzten Woche, gut zu kompensieren.