, , ,

Ein Jahr voller Höhen und Tiefen

Ein turbulentes Jahr 2010 neigt sich langsam dem Ende zu. Während man auf Neuseeland und in Australien schon längst das neue Jahr begrüßt hat, steigen in der Kaiserstadt wohl die letzten Vorbereitungen auf den großen Countdown. Auch für die Alemannia endet mit dem Glockenschlag ein Jahr voller Up's & Down's. Während man noch zu Anfang des Jahres unter Trainer Michael Krüger vergebens Punkte versuchte zusammenzukratzen, mäßig spielte und den Fans dabei nicht nicht grade wirklich schöne Spiele bot, leuchten die Fakten zum Ende des Monats 2010 wirklich positiver auf. Der neue Sportdirektor Meijer, der im Sommer eine komplett neu aufgerüstete Alemannia präsentierte, bringt es in einem Interview geschickt auf den Punkt: "Fußball in Aachen macht wieder Spaß!" 

Wenn man von dem Spruch "Entscheidend is aufm Platz" einmal absieht, hat Meijer auch reichlich viel Anteil an diesem Empfinden. Seit dem Amtsantritt zum 01.01.2010 plädierte der Holländer von einem Umbruch, der in der Sommerpause stattfinden sollte. Großen Worten folgten radikale Taten: Der Kader der Alemannia wurde Ende Juni stark verjüngt, nicht nur auf den Positionen auf dem Platz. Mit Peter Hyballa (der zuvor nur zweite Wahl für Sportdirektor Meijer gewesen war) nahm der jüngste Trainer der Liga auf der Trainerbank platz. An der Seite von Ex-Amateurtrainer Eric van der Luer stellte er mit Meijer seine neue Alemannia zusammen. Die Divise: junge, deutsche Spieler, die ihre Entwicklung mit einer Spielzeit in Aachen verstärken wollen. Jemanden, der sich vollkommen mit dem Verein identifizieren kann. Der für den Klub alles gibt, der sich wohl fühlt und der Leistungen bringt. Zusammengestellt hatte man ein Team aus Ex-Amateuren der eigenen Jugend (Höger, Junglas, Uludag..), jungen, überzeugenden Nachwuchstalenten (Stieber, Kratz, Feisthammel, Arslan) und erfahrenen,  'alte Hasen'   des Profifußballs wie Thomas Zdebel, Benjamin Auer oder Timo Achenbach. Mit ähnlichen Ambitionen wie das junge Team der Nationalmannschaft, die ein wenig als Vorbild als Dritter die WM beendete, startete man in Aachen holprig in die Liga. Man zeigte zwar Fußball, doch die Punkteausbeute blieb vorerst ähnlich wie im letzten Jahr. "Ein Team im Aufbau", nahm Coach Hyballa als Ausrede, setzte dabei auf Zusammenhalt im Team, knackige Trainingseinheiten und stetige Förderung. "Erfahrung kann man nicht kaufen.", stellte man klar. "Das Team muss zusammenwachsen. Miteinander Fußballspielen."

Während die Tabelle (Platz 10) nicht wirklich für sich spricht, kann man in Aachen zum Ende des Jahres wieder von Spaß am Spiel reden. Man ist besser als es der Tabellenplatz verdeutlicht, überwintert zur Verwunderung halb Deutschlands auch im DFB-Pokal, empfängt nachdem man zwei große Erstligamannschaften - Mainz und Frankfurt - aus dem Rennen warf im neuen Jahr den großen Rekordmeister. Nicht viel zugetraut hatte man dem Team zum Start der Saison. "Sehr gewagt.", sei das ja schon, steckten mir Fans zu und wenn ich selbst einmal ganz ehrlich bin, hätte ich nach der verkorksten letzten Saison mit soviel Elan und Leidenschaft im Tivoli nicht gerechnet. Während der Zuschauerschnitt im ersten Jahr im neuen Tivoli in der letzten Saison unter dem Erwarteten lag, zeigten sich zu Anfang der Saison die bleibenden, hinterlassenen Folgen: Nicht viele hatten Lust darauf, "etwas Ähnliches wie im letzten Jahr" zu erleben und blieben an unangenehmen Tagen lieber zu Hause, verfolgten Spiele im TV oder gar nicht. 

Mit den Pokalknallern wendet sich das Blatt langsam wieder. Ausverkauft war die Hütte zum Jahreshöhepunkt gegen die Eintracht und für das neue Jahr ist man sich sicher, dass sich die Ränge wieder füllen werden, wenn man in Aachen weiter die Klasse an Leistung beweist wie in den letzten Wochen. Ungeschlagen verabschiedet sich die Alemannia aus dem Dezembermonat und einem turbulenten Jahr 2010. Auch ich möchte mich nach dem ersten Jahr TypischLinksAussen ins neue Jahr verabschieden. Feiert schön, rutscht gut rein. Wir sehen uns im nächsten Jahr! 

0 Kommentare »