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Deklassiert von einer Zweitvertretung

Alemannia wird von Gladbach mit 5:0 nach Hause geschickt




Es sollte das Derby schlechthin in dieser Saison werden: Bei der nächsten Partie im nur rund 65 Kilometer entfernten Mönchengladbach sollten die über 2.500 migereisten Fans voll auf ihre Kosten kommen. Doch das Ergebnis enttäuschte - wie die Leistung der Elf auf dem Platz - auf ganzer Linie. Denn nach neunzig Minuten leuchtete auf der Videowand das 5:0 für die Hausherren auf und man konnte meinen, dass die Alemannia heute gegen Gladbachs erste und nicht zweite Elf gespielt hatte.

Das Spiel im Borussia-Park stand schon zu Beginn unter keinem guten Stern, konnte Peter Schubert schließlich erneut nicht aus dem Vollen schöpfen. Neben Kris Thackray, der noch gut ein paar Wochen fehlen wird, standen dem Coach auch Sasa Strujic und Rafael Garcia nicht zur Verfügung. Während die beiden Letztgenannten zur Partie dem Gäste-Stehblock der Schwarz-Gelben einen Besuch abstatteten, stellte Schubert seine Elf mit folgenden Veränderungen gegenüber der Niederlage gegen Lotte auf: Während die Viererkette vor Keeper Löhe um Schumacher, Hackenberg, Lünenbach und Lejan unverändert blieb, markierte Sascha Marquet die einzige "Sechs. Abel, Dowidat und Drevina besiedelten derweil das offensive Mittelfeld. Neuzugang Duspara bildete zusammen mit Krasniqi das Aachener Sturmduo.
Schwarz-Gelb erwischte den schlechteren Start gegenüber den Gastgebern und tat sich schon zu Beginn schwer, den Angriffen jener standzuhalten. Die Forderungen des Trainers, mindestens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen, wurde ab Minute zwanzig immer anspruchsvoller. Denn die Zweitvertretung der Schwarz-Weiß-Grünen netzte schon früh zu ihrem ersten Treffer ein - und ließ Schwarz-Gelb dabei ziemlich alt aussehen. Denn seitens der Gäste gab es bis zu diesem Zeitpunkt nicht einen einzigen Schuss, der ansatzweise auf den Kasten von Keeper Blaswich gerichtet worden war. Es dauerte bis kurz vor Schluss der ersten Halbzeit, bis sich Schwarz-Gelb mit dem ersten Torschuss der Partie zurückmeldete, um danach neuerlich böse überrascht zu werden. Denn mit dem Schlusspfiff der ersten Hälfte erhöhten die Gastgeber das Ergebnis auf 2:0 und hätten den Kaiserstädtern damit eigentlich einen noch höheren Ansporn verleihen müssen, das Ergebnis in Hälfte Zwei noch einmal zu drehen, als er ohnehin schon gegeben war.

Doch der Seitenwechsel, der mit einigen Spielerwechseln einher ging, sollte an der Führung der Hausherren nichts ändern. Weder Neppe, noch Sangare oder Yoshihara, die für Marquet, Abel und Krasniqi gekommen waren, konnten verhindern, dass die Gladbacher ihre Führung im zweiten Abschnitt des Spiels noch weiter ausbauten. Keine zehn Minuten dauerte es, bis sich das Ergebnis auf 3:0 erhöhte. 
Schwarz-Gelb hatte das ganze Spiel über sichtbar Probleme, dem Pressing der Fohlen standzuhalten, doch nach dem dritten Tor der Elf vom Niederrhein war sogar der Wille, sich auch nur geringfügig zu wehren, gänzlich verloren. Dies machte es den Gladbachern leicht, noch eine Schüppe drauf zulegen. Nur wenige Minuten dauerte es, bis die Videowand den neuen Spielstand anzeigte: 4:0.

Die ersten Aachener-Fans begaben sich nun von den Rängen und traten frühzeitig die Heimreise an, erreichten die Heimat wahrscheinlich noch vor Spielende. Die Enttäuschung und die Angst, langsam aber sicher durchgereicht zu werden, nahm die Überhand. Wo zu Beginn der Saison euphorische Stimmung gewesen war, traute man nun seinen Augen kaum. Drei Spiele, die Alemannia in Folge versiebte, obwohl man sich von allen Seiten mehr erhofft hatte. In der vierten Liga nur die zweite Tabellenhälfte zu zieren entsprach in keinster Weise den Erwartungen, die man sich vor der Saison gestellt hatte.

Doch das Spiel sollte schließlich - wie jedes andere - neunzig Minuten haben und so konnten die Gladbacher ihre Führung auf ein glorreiches 5:0 ausbauen, ehe Schiedsrichter Schäfer zur Pfeife griff und Alemannia vom Höllentrip erlöste.
Unter Pfiffen und erblickt von traurigen Gesichtern bewies das Team Stärke und kam nach Spielabpfiff noch einmal in die Kurve, anstatt - wie es in den letzten Jahren öfter der Fall gewesen war - den Fans einfach den Rücken zu kehren und die Kabine aufzusuchen. Dennoch: Auch wenn das Team in seinen jungen Jahren keine Erfahrung haben kann, sollte man dennoch erwarten können, dass man bei einer Zweitvertretung von einem Erstligisten nicht mit so einem Endergebnis nach Hause geschickt wird. Von Klasse ist dies nämlich ganz, ganz weit entfernt.

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