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Leistungssteigerung trotz Misserfolg

Alemannia zeigt sich wettbewerbsfähig und verliert trotzdem


Der Abgang nach dem Spiel war für die Jungs vom Tivoli eine Qual: Obwohl man über neunzig Minuten gekämpft und alles gegeben hatte, musste man den langen Weg zur Kabine mit einer 1:0 Niederlage im Rücken antreten. Sechs Spiele in Folge konnte die Schubert Elf damit keinen einzigen Punkt auf ihr eigenes Konto schaufeln - die Luft in der Soers wird von Tag zu Tag dünner.

Keine Woche war sie her - die 0:3 Niederlage in Siegen, die als Fünfte in Folge der Alemannia zur Last wurde. Sich von diesem Ereignis zu erholen und Ausfälle zu kompensieren - dafür blieb wenig Zeit, stand der Top-Favorit im Kampf um die Aufstiegsrunde schließlich schon längst in den Startlöchern.
Die Tore des Tivolis wurden pünktlich zur Partie gegen Viktoria Köln geöffnet, als die Mannschaften das Spielfeld betraten und schnell klar, dass Trainer Schubert sein Team auf gleich mehreren Positionen verändert hatte. Während Freddy Löhe seinen Stammplatz im Tor nicht verlassen hatte, musste schon in der Viererkette davor ordentlich gebastelt werden. Durch die Rot-Sperre von Jochen Schumacher rückte Ajani zurück in die Abwehrreihe um Hackenberg, Opper und Stevens. Marquet und Drevina wanderten ins zentrale Mittelfeld, während Lejan und Strujic über Außen kamen. Moslehe bildete anstatt von Duspara den Sturmpartner von Abedin Krasniqi.

Von Beginn an war klar: Die Fangespräche vom vergangenen Dienstag hatten Spuren hinterlassen. Man sah eine Elf, die plötzlich verlorenen Bällen hinterher sprintete, anstatt sie außer acht zu lassen - eben so, wie es sein sollte. Dennoch wurde gleich klar, dass man sich mit dem Zweitbesten der Liga nicht gerade den einfachsten Gegner ausgesucht hatte, um die Negativserie mit einem Schlag zu beenden und sich selbst zurück auf die Erfolgsspur zu lenken.
Die Klasse des Gastes wurde schon früh sichtbar, doch Freddy Löhe hatte im Tor in den ersten fünfundvierzig Minuten keine Probleme, die Null für Schwarz-Gelb zu halten. Auf der anderen Seite musste Torhüter Koczor ebenfalls selten ins aktive Geschehen eingreifen, weswegen es zum Halbzeitpfiff mit einem 0:0 Unentschieden in die Kabinen ging.

Statt unter aggressivem Pfeifen hatte die Mannschaft mit Applaus den Platz verlassen, was sich zum Start der zweiten Hälfte positiv auf die Leistungsbereitschaft auswirkte. Die Schwarz-Gelben machten und taten was sie nur konnten, doch zwingende Torchancen blieben aus. Unter normalen Umständen hätte das Spiel wohl abgestempelt werden können als "nicht bemüht genug, um den Treffer zu erzielen" - doch unter den Momentanen und im Vergleich zu allen vergangenen Spielen war eine klare Leistungssteigerung zu erkennen, die dennoch keine Früchte tragen sollte. Denn gegen Ende des Spiels verließen die jungen Aachener die Kräfte. Nach mehreren Spielen in so kurzem Zeitraum war zwanzig Minuten vor Ende die Luft raus. Alemannia konnte sich nicht mehr wehren gegen die nun immer stärker werdenen Kölner - als die letzten zehn Minuten der Partie einläuteten, war es Keeper Löhe, der hinter sich greifen musste, obwohl alles danach aussah, dass man endlich wieder nach vorne schauen könnte. Denn zehn Minuten später war Schluss. Ein hart umkämpftes Spiel endete unglücklich für Schwarz-Gelb mit einem 1:0 für die Fortuna. Damit bleibt Alemannia mit zwei Punkten Vorsprung auf dem dreizehnten Tabellenplatz und reist schon am morgigen Dienstag zu Schlusslicht Wiedenbrück, wo dann hoffentlich endlich wieder ein Erfolg gefeiert werden kann.

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