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Paukenschlag am Tivoli

Alemannia trennt sich überstürzt von Aussem, Burlet und Spillmann




Es ist ein Schritt, den wohl die wenigsten nachvollziehen können. In der Pressekonferenz am heutigen Montag hat der Verein bekannt gegeben, fortan mit Trainer Ralf Aussem und seinem Gespann getrennte Wege zu gehen. Schon am Samstag, kurz nach der Pleite bei den Stuttgarter Kickers (1:3), hatte der Westdeutsche Rundfunk bekanntgegeben, dass man am Tivoli einen Trainerwechsel vollzogen habe. Der Sender nahm die Falschmeldung umgehend zurück, die Gerüchte jedoch häuften sich. Am Sonntag wurde diese Meldung seitens Alemannia dann nicht konkret dementiert. Heute folgte der Paukenschlag: Der Trainer muss seine Koffer packen, die Ära Ralf Aussem endet abrupt und ohne ersichtlichen Grund.

Denn so prekär wie beim letzten Mal ist die Situation am Tivoli längst nicht. Nach einem relativ guten Start in das Abenteuer Liga 3 und einer guten Vorstellung im Pokal konnte man in den darauffolgenden Partien keinen Erfolg verzeichnen. Schon in Saarbrücken lag die gezeigte Leistung unter dem Erwarteten, nur glücklich brachte man dennoch drei Punkte mit zurück in die Kaiserstadt. Eine Woche später dann der erste Rückschlag: Vor heimischer Kulisse musste man gegen den Tabellenletzten aus Offenbach die erste Niederlage der Saison hinnehmen. Der "Negativtrend" setzte sich fort - nur ein Unentschieden bei Mitabsteiger Karlsruhe, ein nicht zufrieden stellendes gegen Rot-Weiß Erfurt, zuletzt dann die Niederlage bei den Stuttgarter Kickers. Für Uwe Scherr Grund genug, die Reißleine zu ziehen.

Die überstürzte Aktion hat schwerwiegende Folgen: Zweitligaabsteiger Alemannia Aachen steht zum dritten Mal innerhalb eines Jahres ohne Cheftrainer da, ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.
Wie nach der Entlassung von Hyballa und Funkel in der vergangenen Saison steht mit Peter Schubert (derzeit Coach von Alemannias U23) ein Trainer bereit, der das Team Interimsweise betreuen wird. Wie Ralf Aussem damals soll Schubert allerdings keine längerfristige Option sein.
Doch mit dem Mann, der erst am Samstag seinen zweiundfünfzigsten Geburtstag feierte, rechnete mit der ersten Entlassung in der abgelaufenen Spielzeit auch niemand. Erst, nachdem auch mit Friedhelm Funkel am Tivoli ein weiter Cheftrainer das Weite suchen sollte, kam man auf den damaligen Cheftrainer der Amateurmannschaft zurück. Bis zum Saisonende bekam Aussem die Chance, das Bestmögliche aus der Situation zu machen. Zum Klassenerhalt reichte es nicht - dennoch: Der Verein war begeistert von der Moral, der Spielidee und dem Erfolg, den der Trainer versprach (und in den letzten Spielen in Liga 2 auch gezeigt hatte) und bot ihm zur neuen Saison einen Zweijahresvertrag an. Frühzeitig wird dieser Kontrakt jetzt gelöst. Obwohl die Mannschaft laut Kapitän Albert Streit immer hinter dem Trainer stand, muss der nun seine Koffer packen. Mit Aussem wurden gleichzeitig auch Co-Trainer Michael Burlet und Torwarttrainer Hans Spilmann entlassen.

TypischLinksAussen dankt an dieser Stelle sowohl Trainer Ralf Aussem und Assistent Michael Burlet als auch Torwart Trainer Hans Spillmann für eine Zeit am Tivoli, die heute ein abruptes, verfrühtes und überstürztes Ende nahm. Nach eurer Entlassung herrscht Fasslungslosigkeit und großes Bestürzen. Ich bin und bleibe der Meinung, dass wir in Aachen das wohl beste Trainerteam der letzten Jahre verlieren. Diesen Schritt kann ich einfach nicht nachvollziehen. In diesem Sinne: Macht et jut, ihr drei!


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