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Die Rückkehr alter Sorgen

Alemannia muss auch eine Niederlage gegen Babelsberg hinnehmen
Korrektur der Negativserie schon am Dienstag möglich


Nach der bitteren Niederlage bei der Spielvereinigung in Unterhaching hatte man unter der Woche an einer neuen Strategie gebastelt, die am Heimspielwochenende gegen den SV Babelsberg 03 Früchte tragen sollte. Denn auf Sascha Herröder, den Aachener Kapitän, der zuletzt als einzig wahrer Innenverteidigung die Viererkette aufbereitet hatte, sollte das Team samt Trainer van Eck an diesem sowie am nächsten Spieltag nicht zurückgreifen können. Einer glatten roten Karte ist es zu verdanken, dass der 24-Jährige die nächsten zwei Partien nur von der Tribüne aus verfolgen darf. Auf dem Platz musste deswegen eine Alternative gefunden werden, die den Abwehrchef ehrwürdig vertreten konnte. Mit Timo Brauer und dem Japaner Norikazu Murakmai sollte die optimale Lösung gefunden sein, war sich der holländische Übungsleiter sicher, und ließ diese somit die Abwehrreihe um Wilschrey und Strujic komplettieren. Das Mittelfeld setzte sich unverändert aus Drevina, Andersen und Torjäger Schumacher zusammen, während Marquet, Thiele und Heller den offensiven Part bildeten. Zwischen den Pfosten sollte Mark Flekken die Null halten.

Der temporäre Verlust des Aachener Kapitäns sollte schnell kompensiert werden und das Team aus der Soers sollte genau da anknüpfen, wo es beim letzten Heimerfolg vor rund zwei Wochen aufgehört hatte. Und tatsächlich: Es dauerte keine zehn Minuten, da wurden die Arme auf den Rängen nach oben gerissen und die unverdiente Niederlage am vergangenen Spieltag geriet in Vergessenheit. Auch wenn fälschlicherweise Dario Schumacher als Torschütze im Stadion deklariert wurde, war es der Hinterkopf eines Babelsbergers, von welchem aus das Leder unhaltbar zwischen die Pfosten prallte. Das Glück der Unglücklichen sollte jedoch nicht von allzu langer Dauer sein. Keine fünf Minuten nach dem glücklichen Führungstreffer sollte das Lazarett von Schwarz-Gelb abermals aufgestockt werden; angeschlagen verließ Kristoffer Andersen das Feld. Diagnose: Leistenverletzung, Ausfall für unbestimmte Zeit. Die Position des Belgiers wurde von Garcia übernommen, das Spiel nahm seinen Lauf und der Angriff des Gegners nahm zu. Dennoch konnte Schwarz-Gelb dem Stand halten, zumindest in den ersten fünfundvierzig Minuten.

Nach dem Seitenwechsel sollte das Glück die Hausherren dann endgültig verlassen. Nach einer Standardsituation war es der eigene Mann, Norikazu Murakmai, der vor dem Kasten von Mark Flekken das Leder in die Maschen beförderte. Der Gegentreffer war für Schwarz-Gelb der Startschuss, selbst etwas für ihr Glück zu tun. Doch es sollte an diesem Tag einfach nicht auf ihrer Seite sein. Während die Versuche von Thiele und Schumacher zunächst neben den Pfosten landeten, schaffte es Marquet über Umwege, das Leder zwischen jene zu befördern. Doch Schiedsrichter Eduard Beitinger wollte zuvor eine Abseitsposition erkannt haben und das obwohl das Leder, bevor es in die Maschen flog, am Rücken eines Babelsbergers abprallte - eine fragwürdige Entscheidung.
So nahm die Partie ihren ungewünschten Lauf. Trainer René van Eck brachte zwei Offensivkräfte für Garcia und Schumacher, doch sowohl Oguzhan Kefkir als auch Denis Pozder konnten das Glück nicht wieder auf die Seite der Gastgeber befördern, ganz im Gegenteil. Wenige Sekunden vor Schluss kam es dann noch dicker für das Team aus der Kaiserstadt. Einen Freistoß aus rund 20 Metern zirkelte Christian Essig über die Mauer von Schwarz-Gelb hinein in jene Ecke, die von Mark Flekken aus seiner Ausgangsposition heraus unmöglich hätte beschützt werden können.

Unterm Strich bleibt das Ergebnis ein unverdientes, das dem Schicksal und Unglück zum Opfer fiel. Drei Standardsituationen und zwei vermeidbare Eigentore führten zu dem Ergebnis, das nach neunzig Minuten auch gänzlich anders hätte ausgesehen haben können. Doch es hatte wohl nicht sollen sein.
Am Dienstag hat die Elf vom Tivoli nun in Erfurt die Möglichkeit, die Negativserie zu unterbrechen. Beim Nachholspiel gegen den Tabellenfünfzehnten muss Schwarz-Gelb nun allerdings neben Kapitän Herröder auch auf Kristoffer Andersen verzichten. Mit welcher Formation der Trainer spielen lassen wird, bleibt also abzuwarten.

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