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Wie in alten Zeiten

Alemannia gewinnt hitzigen Pokalfight in doppelter Unterzahl




Rund 1.800 Zuschauer hatten den Weg ins Beecker Waldstadion gefunden, darunter etliche Anhänger des schwarz-gelben Regionalligisten. Und diese sollten in den neunzig Minuten Pokal-Fight sichtlich auf ihre Kosten kommen.
Denn das Spiel beim NRW-Ligisten startete rasant und mit viel Tempo. Die Elf um Trainer Schubert hatte sich im Vergleich zum letzten Ligaspiel auf gleich drei Positionen verändert. Für Demai, Lünenbach und Garcia starteten gleich drei neue Offensivkräfte ins Rennen. Vor Keeper Löhe blieb die Viererkette um Ernst, Hackenberg, Hoffmann und Lejan unverändert. Sowohl Graudenz als auch Müller, Jerat und Dowidat kamen dahingegen in der Raute im Mittelfeld zum Einsatz, während Behrens mit Dagistan im Sturm einen neuen Sturmpartner an die Seite bekam.

Die Alemannia startete, getreu ihrer Favoritenrolle, besser als die Gastgeber in die Partie. Vor allem der Ex-Wegberger Dagistan hatte sichtbar Blut geleckt, doch im Abschluss fehlte es dem Angreifer auch in den Folgeminuten am nötigen Quäntchen Glück.
Dieses Glück hätte auch Kevin Behrens nach einer guten Viertelstunde gut gebrauchen können. Ohne zunächst ersichtlichen Grund musste dieser nämlich frühzeitig die Partie verlassen, nach einer angeblichen Tätigkeit hatte Schiedsrichter Andreas Steffens den roten Karton gezückt.
Alemannia ließ sich von diesem Rückschlag zunächst nicht unterkriegen, doch weitere fünf Minuten später kam es noch dicker für den schwarz-gelben Traditionsverein. Nach einem Foul von Müller an Wilms zückte der Unparteiische erneut die rote Karte. Damit agierte die Alemannia ab Minute 20 nur noch zu neunt.

Die Hitzigkeit und Spannung der Partie schien längst auf ihrem Höhepunkt angekommen zu sein, als der Anhängerschaft von Schwarz-Gelb rund zehn Minuten später erneut der Atem stockte. Ex-Wegberger Dagistan wurde im Strafraum zu Fall gebraucht, woraufhin Schiedsrichter Steffens unverzüglich auf den Punkt zeigte. Tim Jerat trat zum fälligen Elfmeter an, den Keeper Zabel im Kasten der Schwarz-Roten jedoch abfangen konnte.
Der Alemannia samt Trainer und Betreuerteam sowie allen mitgereisten Fans stand die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. Peter Schubert musste mittlerweile längst auf der Tribüne Platz nehmen, nachdem der Übungsleiter nach der zweiten roten Karte wutentbrannt aufs Feld gestürmt war. Damit leitete Co-Trainer Plaßhenrich nicht nur die anschließend folgende Halbzeitansprache.

Nach dem Seitenwechsel beließ "Heini" es zunächst bei jenen neun, die abgesehen von jeglicher Aufruhr in Hälfte Eins ein gutes Bild von sich gegeben hatten - und dies wurde belohnt.
Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff war es eine Ecke von Lejan, die Dagistan mit dem Kopf zur Führung ins Netz jagen konnte (56').
Das Beecker Waldstadion stand Kopf, denn der Pokalkrimi hatte alles zu bieten, was man sich in seinen kühnsten Träumen je ausmalen könnte. Für Schwarz-Gelb galt es nun, das Ergebnis die restliche halbe Stunde gut über die Zeit zu retten - mit zwei Mann weniger auf dem Feld jedoch leichter gesagt als getan.
Reiner Plaßhenrich reagierte und brachte Demai und Brauweiler für Graudenz und Dagistan, Defensiv für Offensiv. In der Schlussphase der Partie spitzte sich die Spannung des Pokalfights noch einmal zu. Schiedsrichter Steffens zückte allein in den letzten fünfzehn Minuten gleich fünf Mal den gelben Karton. Auch wenn die Alemannia weiter zu ihren Chancen kam, ließen auch die Wegberger nicht locker. Sechs Minuten ließ der Unparteiische nachspielen, dreimal kamen die Gastgeber noch ansatzweise gefährlich vor den Kasten von Keeper Löhe, bis die Schwarz-Gelben vom Abpfiff erlöst wurden und als Sieger des kleinen Derbys ins Achtelfinale des FVM-Pokals einziehen konnten.

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