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Sportlicher Abstieg besiegelt

Alemannia sagt Adieu dem Profigeschäft


Es war ein Szenario, dass sich in den letzten Wochen zwar abgezeichnet, sich in den Köpfen aller Beteiligten aber noch nicht ganz verankert hatte. Fast auf den Tag genau ein Jahr nachdem das Team vom Tivoli den schweren Gang in die Drittklassigkeit antreten musste, steht jetzt fest: Erstmals in der Vereinsgeschichte ist ein Abstieg in die Viertklassigkeit unvermeidbar. Der Verein, der fortwährend den Tabellenführer der zweiten Fußballbundesliga markiert, wird in der kommenden Saison nicht mehr als Profiverein gehandelt werden. Nach der abgelaufenen Saison wird es auch finanziell einen Umbruch geben, da die bereits angemeldete Insolvenz von dort an im Verfahren eröffnet werden soll.

Dennoch: Zur vorletzten Auswärtspartie der laufenden Saison begleiteten rund 130 Aachener ihr Team in den Norden, obwohl eigentlich lange feststand, dass im Kampf um den Klassenerhalt nichts mehr zu holen war. Mit dem letzten Aufgebot musste sich das Team um René van Eck nach neunzig Minuten mit einer 0:1 Niederlage geschlagen geben und steht damit als erster Absteiger in die Regionalliga fest.

Doch die sportlichen Ereignisse auf dem Platz traten in den Hintergrund. Festgehalten wurde, dass sich "das neue Team", verstärkt mit vielen Kräften aus der U23-Mannschaft, das in ähnlicher Formation auch im nächsten Jahr auftreten soll, in den ersten fünfzehn Minuten gut präsentierte. Danach wurde klar: Mithalten mit einem Drittligaverein konnte man so schon lange nicht mehr.
So ist es vielleicht besser, im Unterhaus neu zu starten und alle Hebel auf Werkseinstellungen zurück zu setzen. In welcher konkreter Formation dies geschehen wird, ist unklar, rückt jedoch angesichts des finanziellen Manövers, das noch durchzustehen ist, erst einmal in den Hintergrund. 

Doch gleich, wer auch im nächsten Jahr auf dem Platz und an der Seitenlinie stehen wird: Viel wichtiger ist, wer auch in den nächsten Jahren die Tribünen füllt. Wer mitreist zu Zweitvertretungen ambitionierter Erstligaklubs. Wer um Längen kleinere Vereine besucht und den Verein mit allen Mitteln unterstützt, die einem zur Verfügung stehen.
Jetzt, nach alledem, was der Klub durchgestanden hat, liegt es in unserer Hand, was aus ihm in den nächsten Jahren werden kann. Wo Leute gegangen, weil sie dem Verein geschadet, haben wir gestanden und ihn wieder aufgebaut. Getreu dem Motto "Nur gemeinsam sind wir stark" müssen wir jetzt eine Einheit bilden. Eine Einheit, an der es in den letzten Jahren vielleicht gehapert hat, die in der Zukunft allerdings unvermeidbar bleibt, um den Verein wieder auf Vordermann zu bringen. Und für alle die, die an eine bessere Zukunft nicht glauben wollen: et hät noch emmer joot jejange.

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