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Alemannia und das kleine Pokalfinale

Schwarz-Gelb kämpft um den Einzug in den DFB-Pokal




Es war kein Tag wie jeder andere, als die Alemannia am gestrigen Dienstagabend auf den Fünftligisten Wegberg Beeck traf. Denn im Gegensatz zur Liga, in der es für die Alemannia schon lange um nichts mehr geht, war im diesjährigen FVM-Pokal für Schwarz-Gelb richtig was zu holen. Nach den Siegen über Eilendorf, Viktoria Köln und Windeck stand man schließlich schon im Halbfinale und damit nur noch einen Katzensprung entfernt vom begehrten Einzug in die Vorrunde des DFB-Pokals.

Am ungünstigen Champions-League-Abend der Bayern gelegen sollte es nicht nur im Interesse der Aachener Kicker gewesen sein, die Partie in den regulären 90 Minuten über die Bühne zu bringen. Das Team, in der Konstellation der Partie gegen den SV Wehen Wiesbaden am Freitag ähnlich, startete mit drei personellen Wechseln in der Startformation. Der wiedergenesene Torhüter Flekken ersetzte Krumpen zwischen den weißen Pfosten. Kapitän Herröder rückte zurück in die Viererkette um Strujic, Schaffrath und Brauer und verwieß Mario Erb damit zum Bankwärmen. Im zentralen Mittelfeld starteten Andersen und Murakami; offensiv agierten Heller, Thiele und Kefkir. Sascha Marquet bildete dabei die einzige Spitze.
Vom Zeitdruck, der alle anwesenden keine neunzig Minuten nach dem Anpfiff vor die Fernseher drängte, war bei Schwarz-Gelb zu Anfang nichts zu spüren. Der Gegner aus der Nachbarstadt Wegberg hatte damit viel Spielraum, der mehr als nur einmal zu gefährlichen Szenen führte. 

Eine gute Viertelstunde war gespielt, da wurde diese "Gefahr" auch auf dem Spielberichtsbogen deutlich sichtbar. Nach einer Hereingabe in den Aachener Strafraum hatte Flekken keine Chance, einen Distanzschuss Dagistans abzuwehren. Der Fünftligist ging damit früh in Führung und trieb den Hausherren damit den Angstschweiß auf die Stirn.
In Zeiten, in denen es sowohl sportlich als auch finanziell so schlecht um den Klub steht, blieb bis zu diesem Zeitpunkt der FVM-Pokal ein Lichtblick. Mit dem Rückschlag machten sich jedoch sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen die ersten Zweifel breit.
Der Einzug in den DFB-Pokal bringt neben großer Euphorie auch noch viel Geld in die Kassen des insolventen Vereins, das dieser gut gebrauchen kann. Doch um dafür zu garantieren, musste zunächst die erste Hürde gemeistert werden, nämlich das Pokalhalbfinale gegen den Gast aus Wegberg, der nach dem frühen Führungstreffer nachlegen wollte. 
Alemannia, die dem Druck der Heinsberger nur schwer standhalten konnte, sah in einem Wechsel (Schumacher für Heller) die Erlösung - und tatsächlich: Wenige Minuten nach seiner Einwechslung hatte der Torschützenkönig den Ausgleichstreffer im Auge, scheiterte jedoch am Alluminium. Wenige Sekunden später machte es Thiele dann besser. Der 21-Jährige netzte wenige Minuten vor dem Ende zum glücklichen 1:1 Pausenstand ein.

Dass der Ausgleichstreffer verdient war, das wollte Schwarz-Gelb in den nächsten fünfundvierzig Minuten zeigen und mit einem Tor nachlegen, um die Partie erfolgreich in neunzig Minuten abzuschließen. Doch das Glück sollte nicht auf Seiten der Aachener liegen und so verstrich die Zeit, ohne dass sich die Kaiserstädter das nächste Törchen sichern konnten.

Zum Ende der regulären Spielzeit hatte sich der Druck beider Mannschaften gedämpft. Das Spiel war weniger aggressiver als zu Beginn, das rettende Alluminium blieb jedoch das gleiche. So verfehlte das Team aus der Soers einige Male nur um ein Haar den Führungstreffer, der sie ins Pokalfinale tragen könnte.

Doch in 90 Minuten sollte dieses Spiel nicht abgehandelt werden und so ging man mit dem Schiedsrichterpfiff in die unerwünschte Verlängerung. Das Bayernspiel lief bereits auf Hochtouren, als Alemannia mit verändertem Personal (Leipertz für Drevina, Erb für Schaffrath) in die Schlussphase ging. Denn ein Elfmeterschießen wollte man sich schenken, deswegen drängte Alemannia in der Verlängerung stark auf den Führungstreffer, der nach einigen Anlaufschwierigkeiten gegen Ende dann auch gelingen sollte. Denn fünf Minuten bevor Schwarz-Gelb im Strafstoßschießen hätte zittern müssen, war es Kapitän Herröder, der sein Team erlöste und mit dem 2:1 den Endstand und den damit verbundenen Einzug ins Finale des FVM-Pokals einleitete. 

Nach dem Sieg über den FC Wegberg Beeck trifft die Alemannia nun im Finale auf Fortuna Köln. Da der Gegner aus dem verfeindeten Nachbarland jedoch um den Aufstieg in die Dritte Liga spielt, ist es gut möglich, dass das für den 29. 05 geplante Finalspiel in Bonn verlegt wird. Die Fortuna habe eine Verlegung schon angefragt. 

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