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Torloses Remis in Darmstadt

Alemannia droht Insolvenzverfahren frühzeitig eröffnen zu müssen


Die Alemannia hat am vergangenen Wochenende die Niederlagen-Serie mit einer Nullnummer in Hessen beenden können. Dennoch: Der Punktgewinn bei Blau-Weiß gibt längst keine Hoffnung, dass es in der Kaiserstadt in naher Zukunft anders und vor allem besser zugehen wird, als es dies in den letzten Wochen tat. Die Lage rund um den Kultklub spitzt sich viel mehr noch zu. Wie auf einem Fantreffen am vorgestrigen Dienstag kund getan ist es nun nicht mehr auszuschließen, dass der Verein das Insolvenzverfahren noch vor dem letzten Spieltag eröffnet. Die Folgen: Alemannias Spiele werden annulliert und der Verein muss im Unterhaus des deutschen Fußballs von vorne beginnen.

Es sind Nachrichten, welche die sportliche Misere in den Hintergrund schieben, wobei man nie vergessen darf, dass sie mit ausschlaggebend dafür war, dass es mit Schwarz-Gelb nun auch finanziell den Bach herunter geht. Nicht nur beim letzten Auswärtsspiel nämlich wird sichtbar, wie das Team vom Tivoli abgebaut hat.
Wo damals Aggression und Leidenschaft zu sehen war, herrscht heute nichts weiter als trostloses Gekicke, das den Verein auf kurz oder lang zerstört, wenn es das nicht bereits längst getan hat.
Noch vor wenigen Jahren war es dem Team, das sich in Schwarz und Gelb kleidete, möglich, große Gegner zu überraschen und im Spiel David gegen Goliath als Sieger vom Platz zu gehen. Heute, nachdem der Verein in der Versenkung verschwunden scheint, sind es die Kleinen, die ihn völlig aus der Bahn schmeißen - und das selbst dann, wenn der Gegner nicht im geringsten einen Druck aufbaut, dem die Alemannia nicht in der Lage ist, standzuhalten.

Denn der SV Darmstadt 98, bei welchem die Alemannia am Wochenende zu Gast gewesen war, ist bei weitem kein Gegner, der das Spiel von Minute Eins dominiert und dem Gegenüber einen Angstschweiß auf die Stirne treibt, der ihn zum Erstarren bringt.
Doch da Schwarz-Gelb selbst nicht (mehr) in der Lage ist, ein Spiel von sich aus auf die Beine zu stellen, war schon vor der Partie am Freitag klar, dass von ihr nicht viel zu erwarten ist.
Dennoch waren es rund 200 Anhänger, die ihr Team mit nach Hessen begleiteten, und dabei einen Kick zu sehen bekamen, für den es sich nicht einmal gelohnt hätte, morgens aufzustehen.

Denn Alemannia, in veränderter Formation mit Erb und Schaffrath auf den Innen- sowie Kapitän Herröder und  Brauer auf den Außenpositionen, konnte sowohl hinten als auch vorne nicht glänzen. In Persona Kefkir, Heller oder Pozder näherte man sich zwar dem Kasten der Blau-Weißen, jedoch nie so gefährlich, dass es zum Torerfolg hätte reichen können.
Zum Glück für die Tivoli-Kicker beruhte das behutsame Spiel ohne zwingende Torchancen auf Gegenseitigkeit, weswegen sich auch Mark Flekken keine Sorgen zu machen hatte, fand einmal ein Ball einen Weg das die beständige Mittelfeldtrio um Drevina, Andersen und Leipertz.

Weil ebenjene Situationen ausblieben, war es ein negativerer Aspekt, der am Freitagabend zum Highlight des Spiels wurde. Als die Kräfte von den Schwarz-Gelben gingen und sich der Frust zuspitzte, weil Alemannia nun schon das sechste Spiel in Folgen nicht zu gewinnen drohte, war es Schumacher, der nach einem brutalen Foul an einem Gegenspieler den roten Karton sah. Damit wird Alemannias gefährlicher Angreifer die nächsten zwei Spiele von der Tribüne aus verfolgen müssen.

Gelegenheit dazu bekommt der 20-Jährige schon morgen, wenn die Tivoli-Kicker Mitabsteiger Hansa Rostock auf dem Tivoli empfangen. Um für den Klassenerhalt zu garantieren, mit denen in der Kaiserstadt mittlerweile kaum einer noch rechnet, ist ein Sieg alles, was zählt. Gerechnet wird mit ungefähr 7.000 Pilgern, die ihr Ziel im gelben Kasten in der Städteregion sehen.

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