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Nichts mehr zu holen

Alemannia hat nach Wiesbaden die Hoffnung aufgegeben -
Einziger Lichtblick: FVM Pokal


Wenn der Spieltag zum ernüchternden Pflichttermin wird, von dem man schon im Vorraus weiß, dass er an der zeitweiligen Situation kaum etwas ändern wird, dann lässt das schnell vermuten, dass die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufgegeben ist. Auch wenn die Stadt einer Zahlung der Spielstätte zustimmte, die den Verbleib im eigenen Stadion in den kommenden Jahren sicherte, kann dieser Erfolg der schlimmsten Misere der Vereinsgeschichte nicht konkurrieren. Der Anschluss an die obrigen Tabellenplätze bleibt ein Ziel, das nicht mehr zu erreichen scheint und den Begriff damit eigentlich gar nicht mehr richtig verdient hat.

Alemannia steckt in einer tiefen Krise aus der sie niemand mehr zu ziehen weiß. Die Insolvenz anzumelden bleibt der Lichtblick, der zumindest finanziell einen Neustart einleiten könnte. 
Sportlich treibt die Krise nun jedoch auch die Spieler in ein Tief, die Spieltag für Spieltag mit der Erkenntnis leben müssen, dass all Kampf, all Tun und Machen nichts mehr bringt.

Das Gefühl, auf ganzer Linie versagt zu haben, überwiegt und trifft den einen schwer, den anderen weniger schwer. Wer zum Saisonende bleibt und wer dem Verein den Rücken kehrt, bleibt am Ende jedoch eine Frage, die neben all den anderen in den Hintergrund tritt. Wie geht es weiter? Was passiert in den nächsten ein, zwei Jahren? Wann steigen wir wieder auf? - All das sind Fragen, die viel tiefer in den Köpfen derer verankert sind, die Schwarz-Gelb im Herzen tragen; denen der Verein etwas bedeutet. - Und in den Köpfen derer, die Woche für Woche da unten stehen und die beim Gesang von uns Fans auf den Rängen in mehr als nur einen Zwiespalt geraten.

Freitag. Nach dem enttäuschenden Nachholspiel bei Rot-Weiß Erfurt war die Alemannia schon am Freitag zu Gast beim SV Wehen Wiesbaden. Der Tabellenachte, ganze neun Spiele ohne eine einzige Niederlage, ging klar als Favorit in die Partie, was bei der momentanen Lage am Tivoli an Bedeutung jedoch schnell verlor. 
Auf den Rängen war man unentschlossen, ob man das Ganze nun schneller hinter sich bringen oder die letzten Stunden noch einmal voll genießen wollte.

Für die Jungs auf dem Platz stand fest: Schnell über die Bühne bringen, das war die Devise. So gab die Elf um Keeper Tim Krumpen, die in der Abwehr auf Sascha Herröder und Robert Wilschrey verzichten musste, von Anfang an Gas. Doch die vielversprechende Anfangsphase wurde rasch getrübt, als die Wiesbadener nach rund 20 Minuten zum "Führungstreffer aus heiterem Himmel" einlochten. Wenige Minuten später folgte auf das Erste das Zweite und nicht nur auf den Rängen wurde man schnell an die Szenarien der letzten Wochen erinnert, in denen innerhalb von wenigen Minuten das Spiel entschieden worden war. Doch der Anschlusstreffer keine fünf Minuten später erweckte den Anschein, als solle dieses Mal alles anders sein. Thiele hatte nach einem missglückten Versuch Hellers den Abstauber gemacht und zum 2:1 Pausenstand eingelocht.

Nach dem Pausentee knüpften beide Teams an die Leistung in den ersten fünfundvierzig Minuten an, konnten toremäßig mit ihr dennoch nicht mithalten - zum Glück für Schwarz-Gelb, die mit dem 1-Tor-Abstand einen Ausgleich noch im Auge hielten.
So machte und tat das Team um Marquet, Kefkir & Co. und sollte trotzdem erneut einen Rückschlag hinnehmen müssen. Denn rund fünfzehn Minuten vor Schluss war es der Wiesbadener Müller, der zum 3:1 aus kurzer Entfernung einnetzte. Damit war die Stunde für Alemannia geschrieben und das Spiel als erneute Niederlage abgestempelt. Denn auch das 3:2 Anschlusstor von Marquet, in der Nachspielzeit dieser Partie, sollte am Ergebnis nur bedingt etwas ändern. Alemannia bleibt sieglos, zum wiederholten Mal in Folge, und verliert damit erst recht den Anschluss nach oben.

Am morgigen Dienstag hat Schwarz-Gelb nun im FVM-Pokal die Gelegenheit, zumindest in der Qualifikation zum DFB-Pokal noch einmal einen Erfolg zu erringen. Zu Gast ist am morgigen Dienstag, 19:00 Uhr, der FC Wegberg Beek.

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