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Sieg im Spitzenspiel

Vor 21.200 Zuschauern feiert Alemannia drei Punkte gegen Gladbach




Nach der Pleite in Kray, die in vielen Köpfen die Aufstiegsträume bereits zerplatzen ließ, konnte die Alemannia am vergangenen Abend die Hoffnung noch einmal neu schnüren. Im Aufeinandertreffen mit dem Tabellenführer aus Mönchengladbach gelang der Schubert-Elf nach einer torlosen ersten Hälfte der Doppelschlag in Halbzeit Zwei. Damit schließen die Tivoli-Kicker punktetechnisch an den Tabellenführer an, haben den Aufstieg in Liga Drei jedoch weiterhin nicht selbst in der Hand.

Mit viel Zuversicht gingen die Kaiserstädter ins Topduell mit dem Tabellenführer, der zuletzt am vierzehnten Spieltag gegen Rot-Weiß Oberhausen den Kürzeren gezogen hatte. Nach der Vertragsverlängerung von Stammkeeper Löhe fand sich dieser auch gegen die Gladbacher zwischen den Pfosten wieder; davor positionierte sich unverändert die Viererkette um Ernst, Hackenberg, Hoffmann und Lejan. Auf der Sechserposition agierte Kapitän Demai und bekam im Mittelfeld Unterstützung von Jerat und Müller. Im Sturm gesellten sich Graudenz und Dowidat hinter Kevin Behrens, Viktor Maier nahm zu Beginn zunächst auf der Bank Platz.

Das Spiel war erst wenige Minuten alt, da wurden die 21.200 Zuschauer erstmals auf Hochtouren gebracht. Kevin Behrens lief alleine auf den Gladbacher Keeper Blaswich zu, als dieser den Angreifer von Schwarz-Gelb von den Beinen holte. Ob im Strafraum oder außerhalb: Für diese Notbremse hätte der BMG-Keeper den roten Karton sehen müssen, doch Schiedsrichter Börner zog Gelb und entschied auf Freistoß von der Strafraumkante. Diesen konnte die Alemannia jedoch nicht zum Torerfolg verwerten.
Die Atmosphäre auf dem Feld war hitzig, die Stimmung auf den Rängen angespannt. Alemannia musste das Topspiel für sich entscheiden, um im Aufstiegsrennen noch mitreden zu können. Das Team um Trainer Schubert gab daher ununterbrochen Gas. Die Gäste dahingegen zeigten sich in den Anfangsminuten vorsichtig und nervös, viele Bälle fanden keine Abnehmer oder landeten direkt im Seitenaus.
Die Feldüberlegenheit der Hausherren konnten diese trotz zahlreicher Möglichkeiten jedoch nicht zur Pausenführung verwerten. Vor allem Kevin Behrens hätte nach gut zwanzig Minuten frei vor Keeper Blaswich den Tivoli zum beben bringen können, doch der Pass auf den mitgelaufenen Dowidat war zu unpräzise gewesen. Aus der zweiten Reihe hätten zudem Dowidat und Lejan die Anhängerschaft vorzeitig jubeln lassen können, doch im Abschluss fehlte Schwarz-Gelb in Halbzeit Eins immer wieder das nötige Quäntchen Glück.
Weil auch auf der Gegenseite bis zur Halbzeitpause kein Treffer erzielt werden konnte, da unter anderem ein guter Schuss nach fünfzehn Minuten nur am Außenpfosten abprallte, ging es nach fünfundvierzig Minuten torlos in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel gaben zunächst die Gäste den Ton der Partie an. Auch wenn sie in dieser Zeit gute Akzente setzten, hatte Keeper Löhe das Geschehen im Aachener Kasten gut im Griff und motivierte seine Vordermänner zusätzlich in jeder erdenkbaren Situation – mit Erfolg.
Eine gute Stunde war auf dem Aachener Tivoli gespielt, da rissen rund 20.000 schwarz-gelbe Anhänger plötzlich die Arme in die Luft. Aus rund sechzehn Metern Entfernung hatte Graudenz das Leder auf den Kasten gehauen und Keeper Blaswich keine Chance gelassen – 1:0 (58').
Die jubelnden Fans aus der Kaiserstadt hatten die Führung ihres Teams noch gar nicht richtig realisiert, da folgte bereits der nächste Paukenschlag. Die Gladbacher Abwehr hatte eine Offensivaktion der Aachener nicht im Griff, im Gewühl behielt Kapitän Demai den Durchblick und drückte die Pille aus zehn Metern hinter die Linie (61').
Keinen hielt es im Stadion nun mehr auf seinen Plätzen. Nachdem man in der letzten Woche alle Aufstiegsträume bereits an den Nagel gehangen hatte, fasste man nach dem Aachener Doppelschlag nun neuen Mut.

Doch noch waren rund dreißig Minuten zu spielen, in denen immer noch alles passieren konnte. In den Folgeminuten dominierten jedoch weiterhin die Aachener das Spielgeschehen und hätten durch Hoffmann oder Behrens noch etwas für die Tordifferenz tun können, beide jedoch scheiterten am Gladbacher Schlussmann Blaswich.
Die Schlussminuten waren eingeläutet und die Fohlen warfen noch einmal alles nach vorne, während auf den Rängen dem Ende nur so entgegen gefiebert wurde. Nach schier endlosen vier Minuten Nachspielzeit war es dann offiziell: Alemannia schlägt Gladbach im Spitzenspiel und bleibt damit ein Kandidat im Aufstiegsrennen zur dritten Liga. Dafür jedoch muss Schwarz-Gelb alle Folgespiele für sich entscheiden und zeitgleich auf einen erneuten Patzer der Gladbacher hoffen. Während diese in der nächsten Woche den VfL Bochum II empfangen, ist die Schubert-Elf im nächsten Endspiel in Gelsenkirchen zu Gast. Anpfiff in der Mondpalast-Arena ist am Freitagabend um 18 Uhr.

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