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Kein König der Löwen.

Stieber: ›Das war nicht gut von uns.‹

Vielleicht sollte man den Tag nicht vor dem Abend loben - oder halt vor Spielen die Klappe nicht so weit aufreißen. Bei der Partie gegen 1860 München hatte der Gastgeber die Hosen an und ließ damit die Siegesserie der Aachener platzen. Ein insgesamtes schwaches Spiel der Schwarz-Gelben war dabei nicht immer ganz so schön mit anzuschauen, wie aus manche aus den vergangenen Wochen.

Mit der Ausbreitung des Alemannia-Lazaretts stand die letzte Woche nicht gerade unter einem guten Stern. Nach einer Kernspinuntersuchung Mirko Caspers, der nach dem Spiel gegen den VfL Osnabrück über starke Schmerzen im Oberschenkel klagte, stellte man bei dem 28-Jährigen einen Muskelfaserriss zu, sodass er, ebenso wie die Langzeitverletzten Markus Daun, Thorsten Burkhardt, Thorsten Stuckmann, Seyi Olajengesi und Florian Müller, die Reise nach Oberbayern nicht antrat.
Für den dritten Verletzten Abwehrmann rückte Aimen Demai auf dessen rechte Seite neben Timo Achenbach, Tobi Feisthammel, sowie Abwehrchef Thomas Stehle. Auf der 'Sechs' agierte erneut Kevin Kratz. Auf dem rechten Flügel kam Marco Höger zum Einsatz. Auf links rückte Alper Uludag wieder für Manuel Junglas in die Startelf. Vor dem Sturmduo Stieber - Auer wirbelte wie gewohnt Tolgay Arslan. Zwischen den Pfosten stand Keeper Hohs.

Mit ein wenig Phantasie erkennt man hier die Alianz-Arena.
Es war ein holpriger Start beider Teams, die vor der Partie auf eine Linie gestellt wurden. Beide hatten eine ähnliche Serie vorzuweisen und prophezeiten dem jeweils anderen ein Ende ihrer positiv ausfallenden Vorgeschichte. In der Anfangsphase bewies man jedoch nicht direkt, dass all das nur auf dem Papier stand und dass nach großen Worten Taten folgen sollten. Der erste Versuch Ideen umzusetzen endete dann direkt im Toresrausch. Nach einer Stieber-Flanke kam der Ball zum Sturmpartner Auer der Keeper Kiraly keine Chancen ließ und zum 1:0 Führungstreffer einnetzte (8.).
Die frühe Führung der Aachener brachte jedoch dann auch nicht den ersehnten Pfeffer ins Spiel. Beide Mannschaften machten zwar Druck im Mittelfeld, spielten die Außenbahnen schnell an und suchten den Kontakt zum Gegenspieler; relevante Torchancen blieben vorerst jedoch aus.
So dauerte es bis in die 23. Minute, bis die Münchener ein 'Hallo-Wach'-Signal sendeten. Ein Weitschuss Ludwigs ließ Hohs keine Chance - 1:1. Folgend machten die 60er dann richtig Druck und ließen die Alemannen teilweise richtig alt aussehen. Keine 60 Sekunden später rette dann das Aluminium für die Schwarz-Gelben: Nach gewonnenem Laufduell Bierofkas gegenüber Aimen Demai setzte der Münchener das Leder nur knapp an den Pfosten.
Die Alemannia nun extremst unter Druck gesetzt kam aus der eigenen Hälfte kaum noch raus. Die Löwen hingegen drückten vor der Pause auf den Führungstreffer; Ignjovski setzte ebenfalls wie Teamkollege Ludwig das Leder jedoch neben den Kasten, sodass es mit einem Remis in die Kabine ging.

  
Bombastisch: 400 mitgereiste Fans in München.
Zur zweiten Halbzeit schickte Hyballa frischen Wind auf's Feld. Für den schwachen, gelb-vorbelasteten Aimen Demai kam Nico Herzig in die Partie; Tobi Feisthammel rückte auf dessen Position. Direkt nach Wiederanpfiff schien es, als würden Hyballas Wechsel direkt Früchte tragen. Nico Herzogs dicke Chance zum Führungstreffer konnte der Innenverteidiger nicht verwandeln, da sein Schuss nach einer Ecke noch von einem 60er abgeblockt werden konnte. Sekunden später war es auch nicht der Tag Stehles'. Dieser verfehlte nach erneuter Ecke nur knapp den Kasten Kiraly's.
Dann war auch vorzeitig wieder Ende mit spanendem Fußball. Bis zur Schlussviertelstunde taten beide Mannschaften nur noch begrenzt etwas für den Führungstreffer. Lässige Angriffe scheiterten in der Abwehr des Gegners und ließ den Ansporn nur noch weiter sinken. Stieber rüttelte die Menge zwar mit einem Freistoß wach (77.), der erwünschte, zu dieser Zeit jedoch unverdiente, Führungstreffer für die Schwarz-Gelben blieb jedoch aus.


Fünf Minuten später dann der Schock für die knapp 400 mitgereisten Alemannen-Fans in der Gästekurve: Leitners Flanke kam zu Münchens Superwaffe Benjamin Lauth, der ließ Keeper Hohs keine Chance und markierte mit einem gekonnten Kopfball das 1:2 aus Aachener-Sicht. (82.) Viel Zeit zum 'Sacken-Lassen' blieb der Alemannia dann nicht mehr. Nach einer erneuten Chance der Löwen hatte Zdebel in der Nachspielzeit noch einmal die Chance zum Ausgleich, nachdem ihm das Leder günstig vor die Füße fiel, dieser ließ sie jedoch ungenutzt, sodass mit dem Endstand 2:1 die Siegesserie der Aachener in München liegen gelassen wurde.
Im Anschließenden Interview mit Trainer Hyballa, sowie mit dem quirligen Zoltán Stieber fanden beide Akteure nur wenig bis keine Worte. Wie sollte man diese zu so einem Spiel auch finden. ›Das war nicht gut von uns.‹, wiederholte der junge Ungar immer wieder. Hyballa ergänzte ›Jetzt heißt es Wunden lecken.‹

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