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Die Feistzeit auf dem Tivoli

 - Keine 100%.

Es war vielleicht nicht die beste Leistung der Alemannia in dieser Saison. Das Pokalspiel noch in den Knochen traf die Elf um Peter Hyballa am gestrigen Sonntag auf den VfL Osnabrück. Eine lustlose und träge Vorstellung, bei der man nicht mehr geglaubt hatte, dass man aus ihr noch einen Erfolg ziehen kann.

Man sah der Elf von Coach Hyballa an, dass sie mit ihren Nerven und ihrer Leistung am Ende war. Mit der Partie gegen den VfL Osnabrück vollzog man nämlich nun schon das dritte Pflichtspiel innerhalb einer Woche; und auch zum dritten mal wurden die Rollen nur begränzt getauscht. Die Viererkette vor Keeper Hohs leuchtete im selben Stern wie beim Mainz-Spiel. An der Seite des Abwehrchefs Stehle spielte Tobias Feisthammel, daneben Dauerläufer Timo Achenbach und der für den Verletzen Müller schon am Mittwoch eingesetzte Mirko Casper. Im Mittelfeld tauchte dann der einzigste Wechsel auf; Manuel Junglas wirbelte auf der linken Seite für den aufgrund einer Wadenprellung nicht verfügbaren Alper Uludag. Auf der 'Sechs' kam Kevin Kratz zum erneuten Einsatz; auf rechts wie gewohnt Marco Höger. Vor dem Sturmduo um Benjamin Auer und Zoltán Stieber agierte erneut Tolgay Arslan.

Schon in den Anfängen erkannte man, dass dieses Spiel an den Kräften der Schwarz-Gelben zerrte. Sie waren unkonzentriert; im Kopf schon weiter - oder eher noch zurück. Osnabrück dagegen war mutiger in ihren Vorwärtsbewegungen. Der Aufsteiger in Liga Zwei hielt Stand gegen die wacklige Alemannia. Nach 10 Minuten zeige man dann, das man mit dem ersten Dreier als Gast nach Hause fahren wollte; Hohs blieb jedoch Sieger gegen Hansen. Im Gegenzug verpasste dann Stieber den Kasten der Gäste knapp.
Nach 14 Minuten löste man das  bestehende 0:0 dann auf. Feisthammel steckte auf Stieber durch, dieser flankte im richtigen Moment auf Sturmpartner Auer, der das 1:0 makierte. Es war der vierte Torerfolg des Kapitäns in dieser Saison, der vom Spitzenreiter der 'Top-Scorer-Liste' Zoltan Stieber eingeleitet wurde. Dieser bereitete nun nämlich seine sechste Vorlage für einen Schwarz-Gelben-Teamkollegen vor.

Der Treffer der Tivoli-Kicker brachte Mut ins eigene Spiel. Die Alemannen schienen aufgeweckter und leistungsbereiter. Junglas nächster Torversuch wurde jedoch von Gästekeeper Berbig gestoppt (24.). Der VfL hatte nun Mühe, die Alemannen zu kontrolieren. Man versuchte sich nun mit Distanzschüssen über Wasser zu halten. Unteranderem Lindemann scheiterte jeodch kläglich, da er das Leder weit über den Kasten setze (31.). Auf der Gegenseite fand man ebenfalls keinen erneuten Torerfolg. Vor dem Halbzeitpfiff  scheiterte Kapitän Auer an der Abwehr der Lila-Weißen, sodass es mit der 1:0 Führung in die Kabine ging.

Mit Halbzeit eins konnte man zwar zufrieden sein, doch hätte man sich das Spiel irgendwie anders vorgestellt. Der Ligaalltag hatte einen wieder eingeholt, vielleicht waren deshalb auch die Erwartungen insgesamt etwas höher. In Halbzeit 2 startete man dann leicht verändert: Mirko Casper blieb auf Grund einer Muskelverhärtung in der Kabine, für ihn stand Aimen Demai in den zweiten 45 Minuten auf dem Platz. Dieser bekam dann auch direkt zu spüren, was die Gäste sich von Halbzwei erhofften: Den Anschluss. Sie fanden besser ins Spiel und makierten schon zu Anfang, dass bei ihnen da vielleicht doch noch etwas ginge. Lindemann zwang in Minute 51 Keeper Hohs zu einer Parade. Auf der anderen Seite war man nicht bemüht genug, Arslan setze die Kugel per Kopf jedoch deutlich über die Latte (55.)

Dass der Wunsch der Lila-Weißen in Erfüllung gehen sollte, bewies man dann nur drei Minuten später. Nach einem Freistoß Lindemanns konnte der Ball nicht entschärft werden konnte und so - unglücklich - ohne weitere Berührung ins Tor der Schwarz-Gelben kugelte (58.). Man wurde mutiger auf der Seite der Gästemannschaft, knapp 5 Minuten später ließ man Hohs jedoch die Kugel wieder packen (63.).
'Hey, Hey' - ein tobender Beifall für eine tolle Woche.
Mit langen Bällen nach vorne versuchten die Tivoli-Kicker das aus der Hand gegebene Spiel wieder zu drehen. Ihre schwachen Versuche blieben jedoch ungenutzt. Die Schlussphase blieb gar ohne  Torchancen beider Seiten. Doch dann hatte man auf einmal ein richtiges Quäntchen Glück aus Aachener Sicht. Zuerst ließ Schiri Bandurksi nach Foul von Feisthammel an Siegert im Sechzehner weiterlaufen; im Gegenzug gelang dann der Glückstreffer der Saison. Nachdem einige Alemannen schon aus dem Stadion geflüchtet waren, wurde in der Nachspielzeit noch einmal ein Freistoß für die Schwarz-Gelben Tivoli-Kicker eingeläutet. Nach langer Flanke des eingewechselten Demais stand auf einmal Innenverteidiger Tobias Feisthammel mehr als Goldrichtig, kam irgendwie an das Leder und setzte, durch die Beine des Keepers Berbig, das Leder in das Tor der Gästemannschaft. Kurz danach war Schluss am Tivoli - der gesamte Kader, voran Peter Hyballa stürzte sich auf den jungen Innenverteidiger, der mit seinem ersten Saisontreffer die knappe und späte Entscheidung brachte.

Wotax hat genau gezählt.
Knapp 19.500 Zuschauer lockte die Alemannia zur Partie gegen den VfL Osnabrück ins Stadion. Ein Anstieg der Zuschauerzahlen nach dem Pokalhit gegen den FSV Mainz 05. Außerdem ist die Alemannia seit nun 7 Pflichtspielen ungeschlagen. Der jüngsten Erfolg ist nicht zuletzt dem Innenverteidiger Tobias Feisthammel zu verdanken. Kapitän Auer und Coach Hyballa witzeln: ›Der Tobi Feisthammel, der trifft nicht mal im Training das Tor.‹

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