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Kein Glücksstart im Erzgebirge

Das Manko bleibt die Chancenverwertung


Aufgrund des CHIO in Aachen war es nahezu absehbar, dass die Alemannia ihr erstes Saisonspiel nicht am heimischen Tivoli austragen würde. Als die DFL in einer Pressekonferenz dann den diesjährigen Spielplan vorstellte, bestätigte sich diese Annahme: Der erste Gegner der Schwarz-Gelben lauerte im tiefsten Erzgebirge, und stellte sich, dementsprechend, als Erzgebirge Aue dar.
In der vergangenen Hinrunde trat man die 586 Kilometer in den Osten noch nicht mit dem Hintergedanken an, letztmalig mit einer 1:5 Pleite vor heimischer Kulisse bloß gestellt worden zu sein. Doch auch diese unangenehme Erfahrung in der letzten Partie gegen die Erzgebirgler sollte die Elf von Peter Hyballa nicht dazu bewegen,  nicht voll auf Sieg zu spielen: "In Aue haben wir ein bisschen was gut zu machen!"

Nach einer verhältnismäßig kurzen Vorbereitungsphase ging es gegen die Überraschung der zurückliegenden Spielzeit erstmals wieder "um die Wurst". Aus dem Vollen schöpfen kann der Coach doch abermals zum Anfang einer Saison nicht. Neben dem Unglücksraben Florian Müller, der nun im zweiten Jahr hintereinander den Auftakt verpasst,  fehlen der Liste des Kaders Namen wie Bilal Cubukcu, Kim Falkenberg, Kevin Maek oder auch Mark Flekken. Dafür wurde dieser von dem nachrückenden Nachwuchsspieler Narciso Lubasa komplettiert.
Die Antwort auf die Frage um die "neue Nummer Eins" ließ sich der Coach bis kurz vor Anpfiff nicht entlocken. Erst in der endgültigen Aufstellung war zu bemerken, dass Boy Waterman den Vorzug gegenüber David Hohs bekommen hatte. Bereits im Voraus bahnte sich an, dass der niederländische Neuzugang den eingestanden Alemannenkeeper von der Linie drücken würde.

Der nächste Neuzugang fand sich direkt davor, auf der rechten Position der Viererkette, wieder. Mario Erb absolvierte sein erstes Spiel im Alemannen Trikot an der Seite von Seyi Olajengbesi, Tobias Feisthammel und Shervin Radjabali-Fardi.
Bas Sibum sollte als neuer Sechser im zentralen Mittelfeld das Kommando geben. Kevin Kratz und Alper Uludag starteten auf den Außenbahnen. Im 4-4-2 mit Raute markierte der viel kritisierte Manuel Junglas den "Zehner", direkt hinter dem neuen Sturmduo Auer/Stiepermann.

Es dauerte seine Zeit, bis die Alemannia einmal gefährlich vor dem Tor der Veilchen aufkreuzte. In den Anfangsminuten bewiesen die Erzgebirgler nämlich, dass auch sie hellwach in die Liga starteten. 
Alper Uludags ersten Versuche aus der Distanz brachten für die Tivoli-Kicker jedoch noch nicht den gewünschten Erfolg.

Marco Stiepermann galt fortführend als weitere Option für einen schnellen Treffer; der 'Meister' von Borussia Dortmund hatte wenig später das Leder jedoch zu schwach auf dem Fuß liegen.
Im Gegenzug hatten dann die Gastgeber ihre ersten Möglichkeiten. Viel Glück hatten die Schwarz-Gelben, als Hochscheidt, schon an Waterman vorbei, aus spitzem Winkel seine Chance vergab und das Leder weit über den leer stehenden Kasten zimmerte. 

Bis zum gegnerischen Tor spielten beide Mannschaften guten Fußball – doch vor allem bei der Alemannia haperte es im Abschluss. Manuel Junglas Versuch aus 20 Metern blieb die letzte nennenswerte Aktion in Hälfte Eins. Das Eigengewächs setzte den Ball jedoch Zentimeter neben den Kasten von Keeper Männel.

Unverändert starteten beide Mannschaften in die zweite Hälfte, doch auch wenn es keine frischen Kräfte zu vermelden gab, erwischte die Alemannia den besseren Start. Kapitän Auer vergab nach schönem Zuspiel von Sturmpartner Stiepermann; nach einem Doppelpass zwischen Uludag und Junglas hatte letzterer ebenso wenig Glück wie beim letzten Mal und setzte das Leder erneut nur wenige Zentimeter neben den Außenpfosten.
Aue dagegen brauchte weniger Anlaufstellen und schlug somit wenig später eiskalt zu. Wie aus dem Nichts musste Keeper Waterman hinter sich greifen.
Müller knallte das Leder auf den Kasten der Schwarz-Gelben, nachdem dieser am Strafraum ungehindert zum Schuss kommen konnte. Der Schuss des Auers wurde dabei unglücklich von Feisthammel abgefälscht und landete somit unhaltbar zwischen den weißen Pfosten.

Kaltblütig konnte man das Vorgehen der Alemannen da hingegen nicht nennen. Wenige Augenblicke später scheiterte Marco Stiepermann beispielsweise freistehend vor Keeper Männel.
Auf der Gegenseite bezweckte der Führungstreffer ein noch offensiveres Agieren der Veilchen. Ein bisschen Glück hatten die Schwarz-Gelben, als der Schuss von Hochscheidt nach einer Ecke knapp am Kasten Watermans vorbei ging.

In den Schlussminuten wurde nun noch deutlicher, dass die Gäste dem Ausgleich näher waren als die Auer der erhöhten Führung, auch wenn diese durch zahlreiche Konter noch für ein wenig Gefahr vor dem Kasten von Waterman sorgten.

Männel bekam in den letzten Minuten ebenfalls noch einmal viel zu tun. Auer scheiterte am Keeper der Auer zwei Mal hintereinander knapp, Junglas hatte in der gesamten Partie nicht das Quäntchen Glück und auch den Schuss von Sibum konnte der gestandene Keeper sicher fassen. Mit Achenbach und Radu wollte der Coach gegen Ende noch einmal für mehr Schwung sorgen, doch es blieb dabei  – trotz eines attraktiveren Spiels der Tivoli-Kicker wurden diese nicht mit drei Punkten belohnt. Ein guter Eindruck bleibt von der "neuen Alemannia" dennoch. In den kommenden Wochen hat diese dann zu beweisen, ob der erste Eindruck trügt oder sie doch dazu in der Lage ist, ein gutes Spiel zu absolvieren und die drei Punkte zu sichern.

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