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Pokalaus im Wildparkstadion

Alemannia verpasst gegen Karlsruhe den Sprung in Runde 2


Mit dem KSC war der Alemannia wohl der schwerste Gegner aus dem zweiten Topf für die erste Runde des DFB Pokals zu gelost worden. Doch daran, die Flinte ins Korn zu werfen, dachte am Tivoli zuvor natürlich niemand - ganz im Gegenteil! Weil es in der Liga momentan alles andere als erfolgsversprechend aussieht, erhoffte man sich umso mehr von der Abwechslung, die der Pokal schon in der vergangenen Saison für die Schwarz-Gelben bedeutete.
Um einem Fehlstart im Pokal vorzubeugen, stellte Chefcoach Hyballa sein Team im Vergleich zur Liga auf mehreren Positionen um. Im neuen 4-3-3 rückte Erb für Strifler auf die rechte Abwehrseite, während Hyballa auf Links weiterhin Radjabali-Fardi sein Vertrauen schenkte. In der Innenverteidigung bekam Olajengbesi Feisthammel an die Seite gestellt. Mit "Doppelsechs" begannen die Schwarz-Gelben, welche sich aus Kratz und Sibum zusammensetzte; davor agierte Ray Yabo zum ersten Mal von Beginn an. Über die Flügel schickte der Coach Uludag und Stiepermann, während Auer als Kapitän im Zentrum die Torflaute beheben sollte. Im Tor fand man wie gewohnt Boy Waterman vor.

Die rund 500 mitgereisten Anhänger der Schwarz-Gelben konnten auch direkt zu Beginn das erste Mal in dieser Saison aufjubeln. Nachdem Stiepermann, drei, vier Gegenspieler schon hinter sich gelassen, im Strafraum zu Fall gebracht wurde, zeigte Schiedsrichter Aytekin ohne zu zögern auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kratz sicher zum 0:1.
Gestärkt vom frühen Führungstreffer spielte die Alemannia befreit nach vorne, doch wie man es von der Elf vom Tivoli kannte, wollte das Leder aus dem Spiel heraus nicht ins gegnerische Tor. 
Während sowohl Stiepermann als auch Kapitän Auer mehrmals an Orlishausen gescheitert waren, brauchten die Blau-Weißen nicht lange, um auf das Ausrufezeichen der Alemannia zu antworten. Iashvili hatte Waterman bereits zuvor mit einem ordentlichen Schuss aus der Entfernung geprüft, wenige Minuten später musste der Schlussmann der Schwarz-Gelben dann jedoch das erste Mal hinter sich greifen: Ex-Aachener Milchraum kam nach missglückter Kopfabwehrr Olajengbesis an den Ball und hatte keine Probleme, im ersten Spiel für den KSC das Leder im gegnerischen Kasten zu versenken. 

Der KSC hatte im Rennen geringfügig die Nase vorne, weil sie der Aachener Abwehr immer wieder einmal Probleme bereiteten. Aus dem Spiel heraus kamen die Schwarz-Gelben nur selten zu vielversprechenden Chancen vor dem Kasten Orlishausens; die letzte nennenswerte Aktion galt Kevin Kratz, der dem Karlsruher Keeper mit einem Freistoß noch einmal prüfte. Doch der Schlussmann der Wildparkler parierte stark und sicherte somit den 1:1 Pausenstand.
Es musste mehr kommen im Sturm der Tivoli-Kicker. Das sah Trainer Hyballa ähnlich und heizte seinem Team in der Halbzeitpause ordentlich ein, brachte dennoch wider Erwarten keine neuen Kräfte. Doch sogar die Ansprache allein schien schnell Früchte zu tragen, gestaltete sich das Offensivspiel der Alemannen schließlich mit dem Anpfiff der zweiten Hälfte viel attraktiver als zuvor. 


Marco Stiepermann galt die erste sauber rausgespielte Aktion nach dem Pausentee, aus kurzer Distanz scheiterte die Dortmund-Leihgabe jedoch an Keeper Orlishausen. Wenige Minuten später jubelte die Aachener Ecke dann zum zweiten Mal auf, als das Tornetz der Karlsruher wieder zu wackeln begann. Auer, der nach vergebener Chance Yabos den Abstauber markieren wollte, hatte die Rechnung jedoch ohne den Linienrichter gemacht, der den Torjäger der Schwarz-Gelben korrekterweise im Abseits sah und ohne zu zögern die Fahne hob.

Die Alemannia war in Hälfte zwei nun deutlich überlegen, konnte allerdings die glasklaren Chancen vor dem gegnerischen Tor nicht nutzen. Während lange Zeit gar nichts passierte, spekulierte man im Wildparkstadion schon auf Verlängerung, doch diese Hoffnungen machte Kempe kurz vor Schluss zu Nichte. 7 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit erwischte der Abwehrmann eine Ecke Stadlers mit dem Kopf und netzte zum 2:1 ein.

Hyballa reagierte und brachte mit Junglas, Radu und Anouar Hadouir für Sibum, Yabo und Feisthammel drei schnelle Offensivkräfte. Und tatsächlich schienen diese Wechsel noch einmal Früchte zu tragen, tauchte Sergiu Radu wenige Sekunden vor dem Ende noch einmal frei vor Orlishausen auf, scheiterte jedoch im Abschluss.
Das Spiel war gelaufen für die Schwarz-Gelben, die ihr Unentschieden so lange gehalten hatten. 4 Minuten gab Schiedsrichter Aytekin noch drauf, in welchen die Kicker vom Tivoli dann noch einmal vollkommen überrannt wurden: ein langer Ball von Schlussmann Orlishausen genügte, in der Mitte startete der eingewechselte Krebs durch und ließ Keeper Waterman mit einem Heber aus 30 Metern keine Chance.

Wenige Minuten später war Schluss im Wildparkstadion. Das Team von Trainer Hyballa versammelte sich noch einmal am Mittelkreis, ehe es abschließend in Richtung Anhängerschaft ging. Diese allerdings waren nach der 1:3 Pleite so verärgert, dass es gar für die Kicker alles andere als schön war, sich bei ihren Anhängern für die Unterstützung der abgelaufenen 90 Minuten zu bedanken. Jegliche Empörung nach der dritten Niederlage in Folge sind zwar verständlich, jedoch sind solche, wie die Aufstände in schriftlicher Form, die seit dem Debakel zahlreich im Internet auffindbar sind, zur Zeit alles andere als angebracht und von Vorteil. Was bringt es jetzt schon, den Kopf in den Sand zu stecken, wenn man so schön sagt: et hätt noch immer jot jejange!

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