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Nicht nur ein Karnevalsverein

Am Sonntag wird das närrische Treiben für neunzig Minuten eingestellt, wenn die Alemannia zum 22. Spieltag den FC Hansa Rostock empfängt. Sollte das Ergebnis stimmen, wird diese Pause des Öcher Fastelovend allerdings nur von kurzer Dauer sein. Dann könnte die DFL wieder aus ihren Löchern kriechen, ohne Sorge zu haben, dass sie von der Aachener Anhängerschaft mit bösen Blicken gestraft wird, weil die Terminierung der Spieltage dieses Mal wirklich ungünstig ausgefallen ist. Dann könnte man sich erstmals mit einem Vorsprung von 6 Punkten (auf einen direkten Abstiegsplatz) absetzen. Und dann könnten auch die Kaiserstädter, in dem Wissen, dass sie mit dem Besuch des Tivolis keine Fehlentscheidung getroffen haben, endlich da weiter machen, wo sie aufgehört haben: Nämlich Karneval zu feiern. Denn das können sie ja bekanntlich am besten.

Dass man in Aachen neben Karneval feiern aber auch Fußball spielen kann, darauf ist vor allem Trainer Friedhelm Funkel fixiert. Sollte das Ergebnis stimmen werden nicht nur die rund 12.000 angekündigten Fans wieder auf die Straße ziehen - auch das Team um Auer & Co. wird dann vielleicht die Möglichkeit bekommen, in den Öcher Fastelovend zumindest reinschnuppern zu dürfen.
Doch bevor die Kostüme bereit gelegt werden, muss die Elf erst einmal zeigen, dass sie das Feiern überhaupt verdient hat. Nach dem gelungenen Start in die Restrückrunde vor gut zwei Wochen (2:1 Heimerfolg über den FC St. Pauli) und das Remis in der Niederlausitz (0:0 gegen Cottbus) möchte der erfahrene Übungsleiter an diese Erfolge anknüpfen, ehe es bereits in der nächsten Woche zum "Angstgegner" nach Düsseldorf geht.

Doch auch der FC Hansa Rostock ist nicht zu unterschätzen. Das Team von Wolfgang Wolf konnte am vergangenen Spieltag erstmals seit Mitte Oktober einen Sieg einfahren, liegt es doch, mit gerade einmal 15 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Doch mit dem neuen Mann an der Seitenlinie und einem erfolgsversprechenden Neuzugang aus Schweden soll beim Ostseeklub in Zukunft alles wieder besser laufen. Nur zwei Siege gehen bislang auf das Konto der Weiß-Blauen, zu wenig, um auch in der nächsten Saison in der zweiten Fußballbundesliga mitzumischen.

Auch wenn sich das Team von Friedhelm Funkel aus dem Abstiegskampf noch nicht vollends befreit hat, stehen die Zeichen Mitte Februar viel besser, als zum Amtsantritt des Fußballlehrers Mitte September, wo die Schwarz-Gelben selbst noch das Tabellenschlusslicht markierten.
Jetzt quält man sich am Tivoli dagegen eher mit "Luxusproblemen" herum. Mit der vollständigen Genesung des Neuzugang Streits, der in der vergangenen Woche mit einem Magen-Darm-Virus ausgefallen war, und der Rückkehr Aimen Demais, der seine Gelbsperre abgesessen hat, ist im Mittelfeld des Aachener Aufgebots wieder Rotation angesagt. Sowohl Kevin Kratz als auch Shervin Radjabali-Fardi hatten in der letzten Woche die Möglichkeit bekommen, sich im Spiel gegen Cottbus zu beweisen - und das haben sie, "eindrucksvoll", so Trainer Funkel, der jetzt wortwörtlich die Qual der Wahl hat. Sechs Akteure auf vier Positionen zu verteilen gestaltet sich aber auch alles andere als einfach, nicht jeden kann der Übungsleiter einsetzen, das hatte er schon vor Wochen in einer Pressekonferenz zum Ausdruck gebracht.

Für wen sich Friedhelm Funkel am Sonntag also entscheiden wird, kann weiterhin nur spekuliert werden. Absehbar ist aber, dass sich der Coach für eine Raute im Mittelfeld entscheiden wird.

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