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Der große Jahresrückblick


Wieder einmal neigt sich am Tivoli ein Jahr dem Ende entgegen, das es wahrlich in sich hatte – wenngleich dieses Mal in mehr positiver statt negativer Hinsicht. Doch nach zwei Abstiegen in Serie und der Zahlungsunfähigkeit infolgedessen war es schließlich auch noch mal Zeit, ein Jahr mitzuerleben, dass nicht als das Schwärzeste in die Geschichte einzugehen hatte.

So startete die Alemannia nach Tabellenplatz Zwölf in der Winterpause der Saison 13/14 Anfang Februar sogleich mit einem 2:0 Erfolg in Verl in die Rückrunde. Fünf Spiele blieb Schwarz-Gelb von dort an ungeschlagen und kletterte zwischenzeitlich in der Tabelle sogar auf einen einstelligen Platz. Doch bis zum Saisonende blieb es bei jenem nicht, was angesichts der miserablen Hinrunde jedoch auch zuviel des Guten gewesen wäre. So rutschte man nach Pleiten gegen Gladbach, Viktoria und Fortuna Köln wieder auf den 13. Tabellenplatz ab. Auch wenn der Abstand auf einen potentiellen Abstiegsplatz zum Ende hin 16 Punkte betrug, wären es lediglich zwei Plätze gewesen, die die Schubert-Elf vom dritten Abstieg in Folge bewahrt hätten.
Doch nach Aufstieg Fortuna Kölns, dem Rückzug der Zweitvertretung von Bayer 04 Leverkusen und der nichtaufstiegsberechtigten Zweitmannschaft von Arminia Bielefeld reduzierte sich die Anzahl der sportlichen Absteiger auf zwei. Alemannia hielt endlich wieder die Klasse und das mit – zumindest auf dem Papier beachtlichen – 25 Punkten Vorsprung.

Offiziell war das Insolvenzverfahren des Klubs noch in der laufenden Saison beendet worden und auch wenn Platz 13 nicht das Gelbe vom Ei gewesen war, hatte man zumindest den Klassenerhalt bereits frühzeitig gesichert und innerhalb des Kaders an neuer Stabilität gewonnen.
In der anschließenden Sommerpause wollte man diese Stabilität nicht verlieren, musste mit Sascha Marquet jedoch relativ früh den ersten Abgang verkünden. Für den Blondschopf, den es zu Fortuna Köln in die dritte Liga getrieben hatte, rückten zunächst Brauweiler, Mohr und Wirtz aus der eigenen Jugend auf, im Anschluss verpflichtete die Alemannia Dominik Ernst und den absoluten Wunschspieler des Trainerteams: Tim Jerat. Unterdessen hatten sowohl Neu-Kapitän Demai als auch Tim Lünenbach ihre Verträge verlängert und gleich sechs weitere Akteure den Wechsel an den Tivoli bekannt gegeben.
Ende Juni startete das neu zusammengestellte Team um Trainer Schubert dann in die Sommerpausenvorbereitung. Im ersten Testspiel in Richterich sicherte sich Schwarz-Gelb den klaren 5:0 Erfolg, ehe Spiele in Oidtweiler und Jülich den Witterungsbedingungen weichen mussten. Nach torlosem Test in Saarbrücken und dem 1:1 gegen Fortuna Köln siegte man in Wuppertal und zog auch in Spielen gegen Kerkrade und Leverkusen nicht einmal den Kürzeren. Damit ging man ungeschlagen aus allen Testspielen heraus und war zum Saisonstart Anfang August nun bei der SG Wattenscheid zu Gast.

Die Testspiel-Serie schien ein gutes Omen für die Tivoli-Kicker gewesen zu sein, denn in Wattenscheid konnte Ernst in der letzten Sekunde auch den ersten Pflichtspielsieg besiegeln. Auch gegen Hennef sicherte sich die Alemannia eine Woche später den ersten Dreier vor heimischer Kulisse und setzte die phänomenale Serie im weiteren Verlauf auch in Essen (1:1), gegen Düsseldorf (3:0), Köln (2:2) und Lotte fort (1:1). Auch nach sechs Spieltagen schwankte das Team um Trainer Schubert stets zwischen Tabellenplatz Zwei und Drei, doch wirklich glauben an das, was da passierte, konnte man am Tivoli noch nicht.
Eine Woche nach dem sechsten ungeschlagenen Pflichtspiel in Folge schien den TSV die Realität wieder einzuholen und den Traum, oben mitzuspielen, in manchen Köpfen schon wieder platzen zu lassen. Denn in Wiedenbrück musste man durch einen späten Treffer die erste Niederlage der Saison am 7. Spieltag hinnehmen. Horrorszenarien wie nach gutem Start und schlechten Folgespielen in den Jahren zuvor kursierten in den Köpfen vieler Alemannen, doch in diesem Jahr sollte endlich einmal wieder alles anders ablaufen. Denn die Niederlage warf das Team aus der Kaiserstadt nicht zurück, im Gegenteil: Es ging gestärkt aus der Partie hervor und sicherte sich im Anschluss gegen Uerdingen und Bochum den verdienten 2:1 Erfolg. Gegen Oberhausen und Kray sicherte sich Schwarz-Gelb je einen Punkt, ehe zum Testspiel Bundesligist Köln zu Gast war – und nach neunzig Minuten mit einer 2:3 Niederlage vom Platz gehen musste.

In der Liga lief alles gut für das Team vom Tivoli, doch dass dem auch im Pokal so sein muss, ist längst kein Regelfall. Und so erlebten auch sie in der ersten Halbzeit des Spiels in Wegberg eine Odysee, die in zwei roten Karten für Behrens und Dagistan sowie einem verschossenen Elfmeter von Jerat endete. Doch trotz doppelter Unterzahl konnte die Alemannia den klassentieferen Gegner zum Ende hin mit 1:0 aus dem Pokal schmeißen und sich damit für das Achtelfinale des FVM-Pokals qualifizieren.
Zurück im Liga-Alltag machte man dort weiter, wo sie zuletzt aufgehört hatten. Nach Remis in Gladbach und Dreipunkteerfolg gegen Schalke und Tabellenführer Viktoria Köln markierten sie auch zum 14. Spieltag den dritten Platz in der Tabelle. Auch im weiteren Verlauf der Hinrunde hatten die Kicker aus der Soers das Glück gepachtet und sicherten sich nach 3:0 Erfolg gegen Aufsteiger Rödinghausen am 15. Spieltag erstmals die Tabellenführung der Regionalliga West.

In den Folgespielen bis zur Winterpause fand nun ein Wechselspiel an der Tabellenspitze statt. Von Spieltag zu Spieltag wechselten sich die Kaiserstädter mit Rot-Weiß Essen ab, verlor jedoch bis zum Jahreswechsel jedoch kein einziges weiteres Spiel mehr.
So markiert die Alemannia zum jetzigen Zeitpunkt, punktgleich mit dem Konkurrenten aus Essen, den 2. Tabellenplatz und empfängt diesen zum Rückrundenstart zum Spitzenspiel schlechthin am Tivoli.

Damit geht ein Jahr zu Ende, das vor allem in der zweiten Hälfte mehr als erfreulich zugunsten der Tivoli-Kicker ausgelegt worden war. Was das neue Jahr und damit die restlichen 15 Spiele der laufenden Saison für Schwarz-Gelb bringen werden, bleibt ebenso abzuwarten, wie der Weg, den man dadurch für die Zukunft einschlagen wird. Fest jedoch steht, dass wir genießen sollten, was wir haben, da wir wissen, wie schnell der Weg auch wieder in die andere Richtung führen kann.

In diesem Sinne verabschiede ich mich, stellvertretend für alle, die mir in diesem Jahr wieder zur Seite gestanden haben, mit typischlinksaussen.de in ein neues Jahr. Ich möchte mich bedanken für all die Unterstützung, die ich auch in diesem Jahr wieder bekommen habe. Ich wünsche somit allen Lesern und Fans der Alemannia einen guten Rutsch ins neue Jahr, wo es mit typischlinksaussen in eine neue Runde geht. Bis dann!

Svenja

1 Kommentare »

  • Anonym said:  

    Behrens und Müller haben gegen wegberg Rot gesehen, Dagistan war der Torschütze ;)