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Lieber spät als nie

 Nach Achenbachs Traumtor sah's lange düster aus!

Kein schöner Titel:
Hyballas Elf ist Remis-König der Liga
Mit 8 Remis in der laufenden Saison standen die Alemannen schon im Vorfeld als "Remis-Könige" dar. Um diesem "unerfreulichen" Titel Parole zu bieten, sollte gegen die Hessen am Samstag natürlich wieder einmal ein Sieg her.
Dass dies gegen Frankfurt machbar ist, bewies man schon im Hinrundenspiel, in welchem man nach einer 1:0 Führung der Gastgeber das Spiel drehte und schlussendlich mit 1:3 als Sieger vom Platze ging. Die Partie gegen die spielfreudigen Hessen wurde zum "Knackpunkt-Spiel": Die Alemannia startete eine Serie, ließ Mannschaften wie Paderborn, Ingolstadt und Mainz hinter sich; lieferte sich in packenden Partien gegen Bochum und Hertha Fights, die nur in einem Remis endeten. Blieb über sieben Spiele hinweg ungeschlagen und setzte mit dem Pokalrauswurf der Eintracht Frankfurt (nach Elfmeterschießen) dem ganzen noch ein Krönchen auf.

Viel versprach man sich also von der Samstagspartie am Tivoli. Während durch die Medien noch Sprüche wie "Das Ergebnis dürfe dann ja klar sein" im Bezug auf die Historie gegen Frankfurt in dieser Saison flossen, grübelte Coach Hyballa an seiner Startformation. Mit Olajengbesi hatte der 35-Jährige wieder eine weitere Option für die Abwehrreihen im Peto. Weil der Senegalese jedoch erst frisch zurück im Kader war, gönnte man ihm zu Anfang eine Pause auf der Reservebank. So begann man in der Viererkette wie gewohnt mit  Tobias Feisthammel und Mirko Casper (der den angeschlagenen Stehle weiterhin ersetzte) zwischen Timo Achenbach und Shervin Radjabali-Fardi jeweils auf den Außenbahnen. Die Raute im Mittelfeld setzte sich aus Kevin Kratz auf der "Sechs", Marco Höger und Manuel Junglas auf den Außenbahnen, sowie Tolgay Arslan auf der "Zehn" zusammen. Das Sturmduo Stieber/Auer sollte auch gegen Frankfurt zuschlagen. Im Tor stand erneut David Hohs.

Die Alemannia startete vor rund 15.000 Zuschauern flott von links nach rechts. Unter der Leitung von Schiedsrichter Fischer mit seinen Assistenten endeten viele Anfangssituationen aber erstmal im 'ins Abseits rennen'. 
Die erste gute Möglichkeit hatte Kapitän Auer, der nach einer Arslan-Flanke das Leder nicht im FSV-Kasten unterbringen konnte (8').
Es lief alles in allem gut für die Schwarz-Gelben. Mit raschem Kurzpass-Spiel tastete man sich an den Strafraum der Gäste heran. Man drückte die Hessen weit in die eigene Hälfte, sodass man auf eine nennenswerte Aktion lange warten musste. Mölders nutzte das weite Herauslaufen Hohs', schaffte es an ihm vorbei und zimmerte das Leder weit am leeren Kasten vorbei - noch einmal Glück gehabt (25').
Nur mit langen Bällen versuchte Frankfurt, vor dem Aachener Tor gefährlich zu werden. Keeper Hohs stand sicher auf der Linie, hielt für die Alemannen weiterhin das Remis.

In einer quirligen Phase beider Teams war es dann Dauerbrenner Achenbach, der den Kasten das erste Mal rappeln ließ. Aus 25 Metern sah der Abwehrmann, dass Keeper Klandt zu weit rausgekommen war, dann legte er alles drauf an und zimmerte Vollspann ins linke obere Eck (36').
Die Alemannia, unbekümmert von Frankfurts zahlreichen Möglichkeiten, versuchte im Verlauf noch eins draufzusetzen, Junglas und Arslan scheiterten jedoch im Abschluss. 
Auf der anderen Seite zeichnete sich dann Hohs aus: Im Duell gegen Hickl blieb er Sieger und konnte Bouhaddouz' noch ins Toraus lenken, sodass es mit einer 1:0 Führung in die Kabine ging.

Unverändert ging es nach der Pause für beide Teams in die Partie. Die erste Chance gehörte dann den Gastgebern, Stieber versemmelte eine Arslan-Flanke jedoch ins Außennetz. Auf der Gegenseite blieben die Hessen weiterhin stark, setzten sich nicht in den Hintergrund ab - im Gegenteil: Gjasulas' Schuss setzte der Mittelfeldmann nur knapp neben den Pfosten, Mölders Kopfball ging an die Querlatte.

Es war viel Wind in der Partie; auf dem Tivoli ging es hin und her. Obwohl Kapitän Auer mit einem Kopfball, der von Konrad gerade noch geklärt werden konnte, nah am 2:0 war, schafften es die Gäste heran zu kommen: Gjasulas hatte nach einer Flanke in den Strafraum der Gastgeber aus rund 5 Metern keine Probleme, den Ball in Hohs' Kasten zu versenken. Obwohl das Tor aus einer Abseitsposition heraus erziehlt wurde, notierte Schiri Fischer und auf der Videowand leuchtete das 1:1 Remis auf (68').

Der verdiente Ausgleich regte Coach Hyballa zu einem Wechsel an. Der lang verletzte Olajengbesi feierte sein Comeback. Er rückte neben Feisthammel in die Innenverteidigung, Casper nahm Radjabalis Position ein, dieser rückte ins Mittelfeld. Junglas verließ den Platz. Außerdem ersetzte Cubukcu den ausgelaugten Arslan (68' & 73'). Die Schlussviertelstunde, nun von Wechseln bestimmt, kümmerte die Gäste recht wenig. Sie zeigten sich zufrieden mit dem Punkt, mussten bei Auswechslungen geradezu vom Platz geschoben werden. Das Desinteresse der Frankfurter ausnutzend schlich sich Stieber an den Verteidigern vorbei, seine Flanke erreichte Torjäger Auer, der am langen Pfosten lauerte und sicher zur 2:1 Führung und seinem 14. Saisontor einköpfte (83').
Während von den Rängen schon Siegeshymnen angestimmt wurden, trugen die Schwarz-Gelben den Sieg locker zum Ende. Nach 90 Minuten besiegelte Schiedsrichter Fischer das Glück der Alemannen, vorübergehend rutscht man mit 32 Punkten auf einen einstelligen Tabellenplatz.

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