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Festgefahren im Mittelfeld

 Remis gegen Fürth erlaubt keinen Sprung nach oben!

Am Samstag Vormittag trafen am neuen Tivoli wieder Mannschaften aufeinander, die zwar irgendwie ähnlich scheinen, doch (zumindest in dieser Saison) grundverschieden sind. Während die einen mit starken Einzelspielern (wie Nicolai Müller, Christopher Nöthe und Max Grün) und Angriffslust glänzen, überschatten die anderen mit ihren Pokalerfolgen (Mainz und Frankfurt) die Liga und setzen vielmehr auf unerfahrene, junge Fußballer, als auf erfahrene alte Hasen. Doch beide haben einen Schwachpunkt, ein kleines Makel: Die einen werden die "Unaufsteigbaren" genannt, stehen auch nach 20 Spieltagen in der Saison 2010/2011 wieder "nur" auf Platz 4; die anderen erkämpfen sich die spielerisch besten (Tor-)Chancen und nutzen sie nicht.

Nach der Pokalflaute gegen die Bayern erwartete Aachens Trainer Hyballa also nun viel von der Partie gegen die Grün-Weißen. Mit dem 3. Heimspiel innerhalb einer Woche sollte diese natürlich glorreich abgeschlossen werden.
Um ähnliche Schandtaten wie gegen die Bayern zu vermeiden, setzte der Coach auf eine neu aufgestellte Startelf. Während im Tor erstmal alles beim Alten blieb, David Hohs wie gewohnt zwischen den Pfosten stand, fand man die erste Änderung in der Viererkette. Shervin Radjabali-Fardi  bekam "den Vorzug" gegenüber Aimen Demai (und Mirko Casper) und rückte so hinunter neben Thomas Stehle, Tobias Feisthammel und Timo Achenbach. Auf der "Sechs" begann wieder Kevin Kratz, der gegen den KSC von Manuel Junglas ersetzt wurde, da er aufgrund einer Grippe passen musste. Dieser wirbelte dann wieder auf den Außenbahnen, ersetzte die Stelle des Radjabali-Fardis. Auf der Gegenseite agierte Marco Höger. Bilal Cubukcu bekam den Vorzug gegenüber Tolgay Arslan. Das Sturmduo Stieber/Auer wurde nicht auseinander gerissen.

Heiß her ging es direkt zum Start der Partie. Der erste Angriff der Fürther endete in dem ersten Gegentreffer für die Schwarz-Gelben. Über Felix Klaus ging es über Nehrig zu Christopher Nöthe, der keine Probleme damit hatte, den Ball an David Hohs vorbei zu seinem x. Saisontreffer ins Netz zu lenken (7.). Obwohl die Aachener an Schiri Wingenbach's Entscheidung, dass Nöthes Tor nicht aus einer Abseitsposition heraus geschah, zweifelten: Der Mann mit der Pfeife handelte Recht; das 0:1 erschien auf der Videowand und forderte nun eine noch aufmerksamere und wachere Alemannia.
Die zeigte sich dann auch nach anfänglichen Schwierigkeiten nach knapp 20 gespielten Minuten: Stieber schickte Aachenbach auf links auf die Reise, der spitzelte die Flanke auf Auer, sodass der Torjäger nur noch hinhalten musste - 1:1.

Auch wenn der Ausgleich bei der Alemannia zunächst Mut und Angriffslust bewirkte, dass Glück jedoch nicht so weit durchrang, dass auch ein weiterer Treffer auf die Kosten der Schwarz-Gelben ging, zogen die Fürther zum Ende der ersten Hälfte wieder an. Hohs stand gegen Nöthe und Müller zweimal stark auf der Linie (33.), musste die erneute Führung der Gäste wenige Minuten später dann kaum auf seine Schulter nehmen. Nach einem Abpraller des Aachener Keepers ließ die Abwehr dem ankommenden Fürstner genug Freiraum, der Fürther markierte den Abstauber und das 1:2 (40.).

Obwohl es durch Junglas gleich zwei Mal auf der Gegenseite noch einmal hätte rappeln können, blieb es nach 45 Minuten beim 1:2 Pausenstand. Auch Nöthe hätte kurz vor Schluss noch einmal erhöhen können, fand jedoch in Keeper Hohs seinen Meister.
Nach dem Pausentee reagierte Hyballa auf den Rückstand. So brachte der jüngste Coach der Liga HSV-Leihgabe Arslan für den ausgelaugten Bilal Cubukcu. Mit dem Wechsel sollten sich Veränderungen zeigen. Auch wenn die Gäste mit den ersten Gelegenheiten in Hälfte Zwei den besseren Start erwischten, entwickelte sich die Partie im Verlauf mehr und mehr zum positiven - aus Aachener Sicht. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff gelang der Alemannia nach einer Standartsituation (!) der verdiente Ausgleich: Ein Stieber Freistoß landete auf dem Kopf Junglas', der junge Mittelfeldmann platzierte genau und ließ ein '2:2' auf der Videowand aufleuchten. (51.).

Der Ausgleich machte die Tivolí-Kicker spürbar stark. Man erarbeitete sich Chance um Chance, hätte nach 10 Minuten Dauer-Vorwärtsbewegung gut haushoch führen können - doch, so kannnte man die Alemannia ja, bleib jede Option ungenutzt. Stieber scheiterte beispielsweise an Walke (58.), ehe der Keeper gleich von vier Alemannen attackiert ebenfalls den Überblick behielt, auf der Linie parierte und den Ausgleich hielt (61.).
Viel Fahrt war nun in der Partie. Chancen ergaben sich auf beiden Seiten, wobei es im Endeffekt immer die Schlussmänner waren, die für ihr Team den Ausgleich hielten.
Leider kann man auch über die Schlussminuten der Alemannia was Tore-schießen angeht weiter nur im Konjunktiv reden. Junglas und Auer probierten, ackerten auch zum Schluss der Partie, schafften es jedoch nicht, den (verdienten) Siegestreffer ins Netz zu hauen.

Nach 90 Minuten blieb es dann dabei: Die beiden sich so ähnelnden Mannschaften brachten es in der zweiten Begegnung (Hinspiel: 1:1) wieder nur auf ein Remis.
Trainer Hyballa zog aus der Partie glasklare Schlüsse, analysierte konkret, ohne wenn und aber: "Vom Unterhaltungswert war das heute top, offensiv-taktisch war es top, defensiv-taktisch war es Schrott."

3 Kommentare »

  • Anonym said:  

    Irgendwie siehst du immer andere Spiele...der Auer hat nicht per Kopf getroffen sondern den Ball ins lange Eck gespitzelt mit dem Fuss ;-D

    der kartoffelkäfer

  • Anonym said:  

    Bei so einem riesigen Text sind kleine Fehler doch mal erlaubt ^^

  • pascal said:  

    schöner artikel.