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Gefressene Löwen.

Alemannia siegt in Zitterpartie nach der Länderspielpause

"Wir wollen attraktiv nach vorne Spielen." - mehr oder weniger war dies die Divise beider Teams für die Partie am Sonntagvormittag. Während die Alemannia relativ entspannt in die Partie gehen konnte, hatten die Münchener Löwen neben dem sportlichen Erfolg wohl noch viel mehr im Kopf. Der Klub aus Bayern steht finanziell vor dem Ruin. Die Fans des Turn-Sportvereins machen Druck, 1860 ist in den Medien momentan sehr stark präsent.
"Wir beschäftigen uns nicht mit anderen Dingen.", hatte Trainer Hyballa vor dem Spiel angekündigt. Eine gute Situation die Löwen "aufzufressen" bot das Spiel am Sonntagvormittag jedoch schon.
Wird in Duisburg fehlen:
Torschütze Marco Höger

Um die zuvor gestellten Bedingungen setzte Hyballa auf eine ähnliche Elf wie am Wochenende vor der Länderspielpause. In der Viererkette setzte der Trainer den zuvor gelbgesperten Tobias Feisthammel für Olajengbesi neben Stehle in die Innenverteidigung. Auf den Außenbahnen agierten Achenbach und Demai, der erneut den Vorzug gegenüber Casper bekam. Auf der "Sechs" fand man Marco Höger. Während auf Rechts Junglas den Grippe geschwächten Kratz ersetzte, kehrte Radjabali-Fardi auf seine "Stammposition" bei der Alemannia zurück. Der 19-Jährige war in der letzten Woche in die U-21 Nationalmannschaft berufen worden, im Spiel gegen Italien zog er sich eine Prellung zu. Am Sonntagvormittag war der Berlin-Neuzugang jedoch wieder so fit, dass er die vollen 90 Minuten auflaufen konnte.

Hinter den Spitzen Auer und Stieber wirbelte Arslan auf der "Zehn". Im Kasten stand wie gewohnt David Hohs. Neben den Grippe geschwächten Kratz fiel Juvhel Tsoumou aus. Der 19 Jährige hatte sich am Mittwoch im Training einen Syndesmosebandriss zugezogen und fällt damit erst einmal rund 6 Wochen aus.

Während am Samstag über Aachen und Umgebung noch die Sonne lachte, schlug das schöne Wetter vom Vortag ganz ins Gegenteil um. Regenwolken setzten sich über dem Tivoli fest und sorgten in den Anfangsminuten wohl für mächtig viel Wind.
Getreu nach dem Motto "Regenschauer über´m Tivoli, geben für den Sieg die Garantie" spielten die Alemannen munter drauf los. Nachdem Stieber zuvor noch ins Abseits lief (4') hatte Tolgay Arslan wenig später eine riesige Chance zur Führung. Der Dribblekünstler arbeitete sich bis vor das Tor der Löwen, behielt im Strafraum jedoch nicht die Nerven und scheiterte somit an Keeper Kiraly (5').
Auf der Gegenseite hatte es Keeper Hohs nicht viel einfacher. Vorallem auf Standards schienen die Gäste aus Bayern aus zu sein, in den Anfangsminuten setzten sie diese jedoch über den Kasten von David Hohs.

Keine drei Minuten nach der Großchance von Tolgay Arslan musste Keeper Kiraly dann das erste Mal hinter sich greifen. Beim Traumtor von Marco Höger hatte der Schlussmann der Blau-Weißen keine Chance: Der 21-Jährige kam über die rechte Seite, erinnert sich im Nachhinein, wie ihm das Publikum entgegenbrachte: "Schieß, schieß!" Diese Einladung nahm Höger dankend an, verwandelte unhaltbar mit dem linken, dem schwächeren, Fuß - und das aus rund 17 Metern (8').
Aus der Distanz versuchte sich nun auch Arslan. Der 19-Jährige wollte es seinem Vorgänger nachahmen, diesmal fasste der Schlussmann jedoch sicher an die Pille (17'). Auf der Gegenseite waren die Gäste weiterhin nur nach Standards gefährlich, Keeper Hohs musste jedoch selten eingreifen (23').

Zunehmend wurde das Spiel nun schneller - und offensiver. Auf Seiten der Alemannia setzte sich Tolgay Arslan im Duell mit Kiraly wieder in Szene, scheiterte jedoch zum wiederholten Male an dem Schlussmann. Benny Lauth hatte im direkten Gegenzug die beste Chance für die Gäste in Hälfte Eins. Hohs parierte auf der Linie (31').
Kurz vorm Pausentee kämpfte sich die Alemannia in Form von Stieber noch einmal in den Strafraum, der Ball landete jedoch sicher in den Händen Kiralys (37'). Auf der anderen Seite steckte Volland zu Ignjovski zu, dieser setzte das Leder jedoch über die Querlatte.
Wenig später war dann auch Schluss. Schiri Schriever bat zum Pausentee.

Seine Zukunft  ist ungewiss:
Torschütze Aimen Demai
In Hälfte Zwei starteten beide Mannschaften gewohnt aggressiv. Weil die Abwehrreihen der Alemannia jedoch konstant gut standen, war ein Durchdringen der Blau-Weißen eine Seltenheit. 10 Minuten dauerte es, bis die Gäste einen Weg zum Sechzehner fanden. Aigner setzte das Leder jedoch neben den Pfosten (55'). Auf Seiten der Alemannia sah das Spiel nicht anders aus. Weil man sich den Weg zum Strafraum nicht frei räumen könnte, versuchte man es aus der Entfernung. Junglas Fernschuss blieb jedoch ungefährlich (63'). Auf der anderen Seite gelang den Blau-Weißen ein erneutes Durchdringen der Viererkette. Volland ließ erst die Abwehrmänner, dann Keeper Hohs stehen, verzog jedoch und traf das leere Tor somit nicht - noch einmal Glück gehabt (66').

8:0 lautete das Eckenverhältnis - 8 für die Löwen, keine für die Jungs vom Tivoli. Um an der Zahl etwas zu fälschen und öfter in die gegnerische Hälfte zu dringen, vollzog der Trainer gleich zwei Wechsel in der Offensive. Alper Uludag kam für Manuel Junglas (67'), Sergiu Radu für Benny Auer (73'). Schnell trugen diese Wechsel dann auch Früchte. Eine Stieber-Ecke leitete Stehle weiter zu Demai, der keine Probleme damit hatte, den Ball über die Linie zu drücken - 2:0 (79').
Die Aachener-Fans hatten auf der Tribüne noch gar nicht zu Ende gejubelt, da verkürzten die Blau-Weißen direkt wieder auf den 1-Tor-Vorsprung. Volland steckte perfekt zu Lauth durch, der Hohs umspielte und den Ball ins Tor spitzelte, der Anschlusstreffer in der 82. Minute.

Die Schlussphase blieb zittrig. Bei beiden Mannschaften ging nach vorne jedoch nicht mehr viel. So blieb es beim 2:1 für die Alemannen, die im zweiten Match der Saison die Löwen besiegen konnten. 
Am Freitag ist man dann wieder zu Gast beim Lokalrivalen Duisburg. Vom Hauptbahnhof wird ein Sonderzug eingesetzt, der Ticket-Vorverkauf lief bis gestern. Ermäßigten Karten sind bereits nicht mehr erhältlich. Wen das Interesse doch noch packt, kann in Duisburg noch Vollzahler Steh- sowie Sitzplatzkarten erwerben.
Marco Höger wird die Reise nach Duisburg nicht antreten. Der Torschütze sah im Spiel gegen die Löwen seine fünfte Gelbe Karte und ist damit für Freitag gesperrt.

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